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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 3.1909

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Heft XI (November 1909)
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https://doi.org/10.11588/diglit.33469#0175

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151

Die Zeichenlehrer würden an solchen Klassen
ein dankbares Arbeitsfeld finden, und die
Früchte davon würden vornehmlich Gewerbe
und Industrie ernten. Die Wahlen ergaben
folgendes Ergebnis: I. Vorsitzender: Prof.
R. Schmidt. Ausschussmitglieder (der Stim-
menzahl nach geordnet): Kolb, Dur sch,
Hahn, Huberich, Weingand, Enslin,
Kaiser.
Um 5 Uhr konnte der Vorsitzende die
arbeitsreiche Tagung, die viele Anregungen
gezeitigt, schliessen. Mit derselben war eine
Lehr- und Lernmittelausstellung,
die über sämtliche Gebiete dieser Industrie
orientierte, verbunden. (Vergl. den Bericht
über diese.) Der Schriftführer.
* *
*
Die Ausstellung von Lehr - und
Lernmitteln für den Zeichenunter-
richt, die in einem grossen Nebensaal des
Versammlungslokales untergebracht war,
zeigte ein gelungenes Arrangement. Die in
grösserer Zahl vertretenen Firmen (es waren
nur Inserenten unserer Zeitschrift zugelassen)
hatten ihre zur Ausstellung gebrachten Ar-
tikel mitunter recht geschmackvoll zur Schau
gestellt. Gleich beim Eintritt präsentierte
sich in hübscher dekorativer Aufmachung der
Ausstellungsschrank der Bleistiftfabrik
Johann Faber-Nürnberg; hier waren
die sämtlichen Sorten Faber’scher Bleistifte
ausgestellt, von denen Proben an die In-
teressenten abgegeben wurden. Die Ent-
stehung des Bleistiftes vom rohen Graphit-
block an bis zum fertigen feinpolierten Blei-
stift war in einer Stufenfolge von Beispielen
dargelegt. — Die Schwan-Bleistift-
fabrik-Nürnberg brachte ihre Erzeug-
nisse den Ausstellungsbesuchern durch Ver-
abreichung von Proben zur Kenntnis, ebenso
die Bleistiftfabrik Gebrüder N o -
pitsch-Nürnberg, die ein reich sor-
tiertes Etui überreichte.
Zeichenblöcke, -papiere, -Ständer, -hefte
und dergleichen waren in überreicher Aus-
wahl auf der Ausstellung zu sehen und in
weitgehendster Weise konnten hier die ver-
schiedensten Wünsche Berücksichtigung fin-
den. Rechts vom Eingang hatte Carl
Berberich-Heilbronn seine soliden
und geschätzten Fabrikate aufgelegt. — Dann
folgten mit einer reichhaltigen Ausstellung
von Blöcken, Ständern, Skizzenbüchern usw.
Baier & Schneider-Heilbronn, die
eine Neuheit: „Württembergischer Zeichen-
ständer“ zur Verteilung brachten. — Einen
breiten Raum nahm die Ausstellung des
Union-Verlags-Stuttgart und Ber-
lin ein, die, äusser den längst als gut be-
kannten und bewährten Spezialitäten von
Unionblöcken und -Ständern, auch alle übrigen
Union-Zeichenlernmittel wie Oel- und Pastell-
kreiden, Radiergummi, Zeichenkohlen, Blei-
stifte , Reisszeuge, Farbkasten etc. zur Be-
sichtigung darbot. Eine Neuheit: Aquarellier-
block mit deutschem Whatmannpapier (No.177)
erregte neben anderen besonderes Interesse.
— Die Firma F. Asheim- Berlin (ver-
treten durch Albert Martz-Stuttgart) hatte
ihre gerühmten Helmfabrikate, Ständer,

Blöcke, Skizzenbücher und eine Helm-Mappe
zum Aufbewahren von Zeichnungen und losen
Blättern zur Ausstellung gebracht. — M.
Rockenstein-Berlin fiel durch riesige
Auswahl seiner Kompass-Zeichenständer auf,
die verschiedene Konstruktion und Ausstattung
zeigten; darunter befand sich ein Holzrahmen
zum Einspannen loser Blätter; ausserdem
waren Zeichenblöcke und Hefte, Schmetter-
lingskästen (einzeln und in Aufbewahrungs-
kasten) und gepresste Blätter zur Schau ge-
stellt. „Der Kunstgarten“, Zeitschrift für
soziale Kunstpflege, von dem zahlreiche Probe-
hefte aufgelegt waren, ist in den Verlag von
M. Rockenstein - Berlin übergegangen.
Friese’s Zeichenblöcke sind ja seit vielen
Jahren schon als gut geschätzt, solche waren
von der Helwing’schen Verlags-
buchhandlung-Hannover in gedie-
gener Auswahl aufgelegt; auch das in dem-
selben Verlag erschienene Jahrbuch des
Zeichenunterrichts lag in mehreren Jahr-
gängen zur Einsicht auf.
Besonders bunt, aber doch hübsch, präsen-
tierten sich natürlich die Ausstellungen der
Farbenfabriken, die ihre besten Erzeugnisse
zahlreich zur Schau gestellt hatten. — Unsere
einheimische Firma Albert Martz-
Stuttgart brachte äusser ihren bekannten
Fabrikaten als Neuheit einen Knopffarbkasten
mit Zwischenabteilungen, um das Zusammen-
fliessen der Farben zu verhindern, und einen
Näpfchenkasten mit Klappleisten und Pinsel-
halter. — Aehnliche waren auch j bei den
übrigen Ausstellungen zu sehen. Die Firmen
Günther-W agner-Hannover,'Re-
deker & Hennis-Ntirnberg, Schoen-
feld & Co.-Düsseldorf bieten alle gleich
Gutes und suchen sich gegenseitig zu über-
treffen in bezug auf Güte des Fabrikats und
praktischer Ausstattung. Für den Zeichen-
lehrer ist es äusserst interessant, hier immer
wieder praktische Neuerungen zu sehen und
es ist erfreulich, dass hier besonders auch
auf die einfachsten Schulverhältnisse Rück-
sicht genommen ist. Neben der Aquarell-
farbe gewinnt da und dort im Schulzeichen-
unterricht die Temperafarbe in Tuben
grössere Verwendung. Die genannten Firmen
hatten dementsprechend Proben aufgelegt für
einfachere und weitergehendere Ansprüche.
Auch eine Ausstellung von Radiergummi
fehlte nicht, eine solche brachte die Firma
Doetsch & Cahn-Hannover -Wülfel
mit ihren Tigergummisorten, Marmor- und
Weichgummi. Daneben sahen wir von
Soenneken-Bonn die verschiedenartigsten
Fabrikate in Schreib- und Zeichenfedern und
Haltern etc., sowie eine reiche Auswahl von
Schriftschablonen in Zelluloid, die wir be-
sonders zur Einteilung für Block- und Skelett-
schriften für recht praktisch halten.
Die vereinigten Schulmöbel-
fabriken Stuttgart, München,
Tauberbischofsheim führten einen
praktischen Zeichentisch mit verstellbaren
Modellständern vor. Auf eine neue Kon-
struktion eines solchen drehbaren Ständers
sei besonders hingewiesen, da derselbe auch
in jedem älteren Zeichentisch angebracht
 
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