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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 3.1909

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Heft XI (November 1909)
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https://doi.org/10.11588/diglit.33469#0176

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152

werden kann, ein Vorteil, der nicht allen
neuen Modellständern in vollkommener Weise
eigen ist. — Einen Metallzeichenständer von
verblüffender Einfachheit hatte J. Büsch-
ges-Diilken aufgestellt, er dürfte beson-
ders für einfacheSchulverhältnisse passend sein.
Die ganz besondere Aufmerksamkeit der
Ausstellungsbesucher lenkte Lüttebrandt’s
silbergraue Patent-Wandtafel der Firma Carl
Latwesen-Cassel auf sich. Auf dieser
Tafel lässt sich mit Kohle, farbiger Kreide
und mit Pastellfarbstiften so vorzüglich ar-
beiten, wie auf dem besten silbergrauen Ton-
papier; darin liegen unschätzbare Vorteile
für den modernen Zeichenunterricht und wir
möchten nur wünschen, es möchte jede Schule
in der Lage sein, eine solche vorzügliche
Wandtafel für den Zeichenunterricht anzu-
schaffen.
Das Lehrmittelinstitut H. Lindemann’s
Buchhandlung-Stuttgart hatte eine
hübsche Sammlung von Lehrmitteln, wie aus-
gebälgte Tiere, präparierte Pflanzen und
Schmetterlinge, Vasen und andere geeignete
Modelle und Gegenstände ausgestellt, während
die Firma Koch & Ci e.-S tuttgart eine
umfangreiche Sonderausstellung in ihrem
eigenen Ausstellungslokal im „Graf Eber-
hardsbau“ arrangierte, die von den Fachleuten
viel besucht wurde. Der Verlag H. A. Lu dw.
Degen er- Leipzig war vertreten durch
einige Zeichenwerke, darunter Th. Wunder-
lich’s Kalender für Zeichenlehrer. (See-
mann & C i e.-L e i p z i g hatte sich mit
einer Kollektion von Zeichenwerken — u. a.
Meisel, Lehrbuch der Perspektive; Schlechter,
mod. Linienornamente; Wolf, stilisierte Na-
turformen usw. ■— zur Ausstellung ange-
meldet, doch traf die Sendung durch einen
unliebsamen Umstand verspätet, erst beim
Schluss der Ausstellung ein, so dass nur noch
ein kleiner Kreis von Besuchern davon Ein-
sicht nehmen konnte.)
Noch soll erwähnt sein die chemische Fabrik
für Tinten und Tuschen Ludwig Hoerth
in Bühl-Baden, die von ihren empfehlens-
werten Tuschen Proben an die Ausstellungs-
besucher verteilen liess. Hb.
Einsendung der Mitglieder-Beiträge.
Wer seinen Mitgliedsbeitrag für das lau-
fende Vereinsjahr noch nicht eingesandt hat,
den bitten wir, beiliegende Posteinzahlungs-
karte zu benützen. Die Mitglieder des Vereins
für Kunst= und Zeichenunterricht bezahlen
'M 3.— (einschl. des Bezugs von „Kunst und
Jugend“). Broschüre I erhalten alle Mitglie-
der unentgeltlich, Broschüre II zu dem er-
mässigten Preis von M 1.— (statt wie im
Buchhandel 1.50). Broschüre III ebenfalls
ermässigt zu M 3.— (sonst 'M 4.50). — Direk-
ter Bezug durch Oberreallehrer Kolb, Göp-
pingen, oder Verlag von Kunst und Jugend,
Stuttgart, Langestrasse 18.

Besprechungen. In dem rühmlichst
bekannten Verlag von Jos. Scholz-Mainz
gab die rührige „Freie Lehrervereinigung
für Kunstpflege zu Berlin“ im Jahr 1908
ein Heft mit einfarbig vervielfältigten Land-
schaften von Hans T h o m a heraus. In

diesem Jahr erschien ein solches, das uns
Werke von Wilhelm Leibi und von Jean
Francois Mi 11 et ebenfalls in einfarbiger
Vervielfältigung vor Augen führt. Jedem
der 3 Hefte, die um den sehr billigen Preis
von 'M 1.— käuflich sind, ist ein Geleitswort
vorangestellt, das immer vortrefflich über
jeden Künstler orientiert. Am besten gefällt
mir das Millet-Heft, weil der Mangel an
Farbe hier nicht so empfindlich ist, wie bei
Thoma und besonders bei Leibi. Wir emp-
fahlen diese Hefte unsern Lesern
aufs wärmste. — Ebenso eine weitere
Gabe: „H ans Thoma und seineWeg-
genossen“, die dieselbe Vereinigung in
demselben Verlag erscheinen liess zum 70.
Geburtstag des Künstlers, der am 3. Oktober
ds. Js. von der gesamten Kunstwelt gefeiert
wurde. Den Reigen dieses Heftes, das 30
Vollbilder enthält, eröffnet Joh. Wilh. Schir-
mer, der frühere Karlsruher Landschafts-
maler und Professor der dortigen Kunstaka-
demie, der als Lehrer Thomas und so mancher
seiner „Weggenossen“ sich grosse Verdienste
erwarb. Dann folgen K. P. B urnit z, A.
B ö k 1 i n, H. Ludwig, V. Müller, O.
Sc h olderer, H. Thoma mit 3 Bildern,
W. Leibi, Cella Thoma, E. Bracht, E.
Lugo, A. S t ä b 1 i, L. E y s e n , W. S t ei n-
hausen, K. Haider, A. Lang mit 3 Bil-
dern, K. von Pidoll und W. Trüb n er.
Wir sehen, eine glänzende Schar von Namen !
Die Einleitung hat Wilhelm Kotz de ge-
schrieben. Er betont darin mit Recht, dass
es das Verdienst dieser Künstler vor allem
sei, dass die deutsche Malerei nach Kaulbach,
Pyloti und seiner Schule wieder unbefangen
sehen lernte. Das Heft kostet nur 2 M, ge-
wiss ein erstaunlich billiger Preis im Ver-
hältnis zu dem Gebotenen. G. Kolb.
,,Kunst und Leben“, ein Kalender mit
55 Originalzeichnungen deutscher Künstler
und Versen und Sprüchen deutscher Dichter
und Denker mit einem Titelbild von Max
Klinger. Verlag von Fritz Hey der in
Berlin SW II. Dieser vorzüglich illustrierte
Kalender erscheint nun im II. Jahrgang. Er
bringt eine Reihe trefflicher Kunstblätter,
worunter erfreulicherweise viele Skizzen sich
befinden, die die Handschrift des Künstlers
unverfälscht zeigen. Deshalb möchten
wir denKalender injederZeichen-
schule vertreten wünschen. Durch
das Ansehen derartiger Zeichnungen lernen
unsere Schüler erfahrungsgemäss sehr viel.
Beiträge zu dem Kalender haben u. a. fol-
gende Künstler geliefert: Kuithan, Schiestl,
H. Reifferscheid, Uebbelohde, A. Jank, A.
Schmidhammer, G. A. Strödel, E. Föhn, Fr.
Kalimorgen, R. Sieck, H. Lindloff, E. L. Hoess,
A. Kolb, W. Georgi, H, Thoma, Fr. Mock,
H. Vogeler, Käthe Kollwitz, E. Liebermann,
Marta Schräg, Leo Kayser, H. v. Volkmann,
M. Bernuth, K. Ellermann, L. Graf Kalkreuth,
K. Bauer, H. Daur, A. Luntz, H. Eichrodt,
Cissarz, Fr. Kunz. Damit habe ich zugleich
die nach meiner Ansicht hervorragendsten
Beiträge genannt. Erfreulicherweise finden
sich darunter auch etliche Blätter aus den
„Randzeichnungen zu dem Gebetbuche Maxi-
 
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