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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 3.1909

DOI Heft:
Heft XII (Dezember 1909)
DOI Artikel:
Kolb, Gustav: Die Ausschneidetechnik im Zeichenunterricht
DOI Artikel:
Hoßfeld, Max: Denkmalpflege auf dem Lande, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33469#0181

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157

Abbildung 2,

4k

10.)
aus seiner Umgebung zum
Das gilt von ganzen Bau-
Abbildung 3.

Abbildung 17, ein Motiv vor dem Fenster meines Zeichensaals, ist nach dem
Klasse löste dieselbe Auf-

Denkmalpflege auf dem Lande.
’ (Fortsetzung und Schluss aus Heft
Auch die Loslösung eines Denkmalpflegeobjektes
ein Fehler.

ersten Schneefall dieses Jahres entstanden. Die ganze
gäbe. Der Himmel ist mit blauem Papier hergestellt, ebenso der Schlagschatten
des roten Kamins.
Auf dieselbe Weise sind die Stilleben (Abb. 18 und 19)
entstanden. Die Körperschaften der weissen Tasse (bei Abb. 18)
sind z. B. mit grauem Papier hergestellt, der Krug ist blau, der
Tisch gelb, der Hintergrund ist aus einem Stück Tapete aus¬
geschnitten, ebenso der bei Abb. 19. Die Körperschaften der
Zitronen sind mit Packpapier, die Schlagschatten aus graugrünem,
die Tischfläche aus hellgraugrünem Tonpapier hergestellt. Die
Körperschaften des saftiggrünen Kruges sind aus schwarzem
Glanzpapier ausgeschnitten. Man muss eben immer die Farben -
und Tonwerte der Natur studieren und eine vereinfachte Wieder-
gabe anstreben.
Abbildung 20 zeigt endlich ein Stimmungsbildchen, wie
man sie in unserm Fabrikstädtchen abends häufig sehen kann.
Der Grund ist zinnoberrotes Papier, auf diesen sind die Haus-
giebel und Fabrikschlote samt Rauch mit schwarzem Glanz-
papier aufgesetzt. Die hellen Wolkenstreifen sind mit zitron-
gelbem Papier angegeben. Die Wirkung ist ganz verblüffend, nur
zeigt sie unsere einfarbige Abbildung nicht.
Der nächste Jahrgang soll einige derartige Proben in farbiger Ausführung-
bringen. G. Kolb.

Zwecke seiner Erhaltung ist gewöhnlich
werken wie von ihren Teilen. Namentlich
von letzteren. Wie gefährlich in dieser
Hinsicht unser Museumswesen werden
kann, ist schon oft hervorgehoben worden.
Die Ueberführung einzelner Gegenstände
in Museen ist unter Umständen nicht zu
vermeiden. Aber es sollte immer die
ultima ratio sein. Zunächst sollte mit
allen Mitteln versucht werden, den Gegen-
stand an seinem Bestimmungsorte zu
erhalten. Denn nur dort ist er lebendig,
kommt er zu seiner vollen Wirkung und
Geltung. Was ist z. B. der Denkhoog
auf Sylt ohne seinen Inhalt, den man in
ein Kieler Museum gebracht hat und
der dort nur den halben Eindruck macht?
Welchen Wert hätte der Pesel des be¬
kannten , wohl erhaltenen und nicht im
geringsten gefährdeten Prottschen Hauses
in Westerland, wenn man seine Bettwand
herausgerissen und in ein Museum über¬
führt hätte, wie das geschehen wäre, wenn
der Eigentümer nicht befürchten müsste, dass ihm dann die bessere Einnahmequelle,
die ihm aus der Besichtigung des Hauses durch Fremde erwachsen ist, versiegen
werde! — Selbst die Dorfmuseen sind bedenklich. Der Bauer soll seinen alten
Hausrat, seinen Schmuck in seinem Hause behalten, bis er verbraucht ist. Die
 
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