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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 3.1909

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Heft XII (Dezember 1909)
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Hoßfeld, Max: Denkmalpflege auf dem Lande, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33469#0183

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159

Abbi I <1 un

diesem Gegner

Abbildun

Ausführungen.
zu schwarz in

des einzelnen Objektes zu Beteiligenden auf dessen Wert in geeigneter Weise nach-
drücklich hingewiesen werden. Das könnte z. B. dadurch geschehen, dass der
betreffende Teil des Inventars in die kleinen Lokalblätter, die die Beteiligten lesen,
also in die Kreisblätter, die Dorfzeitungen lanziert wird. Auch dadurch, dass man
dem Bauern Abbildungen seines Besitzes, die aus Inventaren und anderen Ver-
öffentlichungen entnommen werden, schenkt.
Sieht er diese an der Wand seiner Stube
eingerahmt hängen, findet er eine gedruckte
Würdigung seines Eigentums ,,im Blatte“,
so schätzt er dessen Wert doppelt so hoch,
sein Stolz wird rege, und er wird für die
Wünsche der Denkmalpflege zugänglicher.
Allerdings müssen sich die Inventare zur
Erreichung dieses Zweckes vor abfälliger
Kritik hüten, die überhaupt den auf Erhaltung¬
gerichteten Bestrebungen schon manchesmal
verhängnisvoll geworden ist.
Schliesslich kann durch Bekämpfung
indirekter Feinde viel für die Denkmalpflege
geschehen. Zu diesen sind vor allen Dingen
die schlechten Techniken und Materialien,
an denen unsere Zeit krankt, zu rechnen.
Ihre Nennung und Kennzeichnung würde
hier viel zu weit führen. Ebenso die Be¬
sprechung eines anderen Erzfeindes, das ist
die Feuchtigkeit, die aus dem Erdboden und
von oben in die Baulichkeiten eindringt und
die sich infolge mangelhafter Lüftung in
ihnen bildet. So manche für Instandsetzungen
gemachte Ausgabe ist umsonst aufgewendet, wenn nicht zuvor mit
gründlich aufgeräumt worden ist.
Ich bin am Ende meiner zuletzt sehr mosaikartig gewordenen
Nicht möchte ich, dass diese den Eindruck erwecken, als sähe ich
den unser Thema betreffenden Fragen. Doch konnte es nicht Aufgabe sein, die
Schattenseite des Gegenstandes zu verbergen und sich in seinem Lichte behaglich
zu sonnen. Soll eine Sache zum Gedeihen gebracht werden, so ist es erstes
Erfordernis, dass man sich über
die Mängel klar wird, die ihr vor¬
erst noch anhaften. Die Uebel-
stände, an denen die Denkmal¬
pflege auf dem Lande noch krankt,
sind jedoch nicht derart, dass sie
sich nicht durch einmütige Zu¬
sammenarbeit erfolgreich be¬
kämpfen liessen. Zu solch ein¬
mütiger Zusammenarbeit sind die
Tage für Denkmalpflege ins Leben
gerufen. Es darf nicht daran
gezweifelt werden, dass ihre
Wirksamkeit auch der ländlichen
Denkmalpflegein demselben Masse
zugute kommen wird, wie sie schon in so mancher das Denkmalpflegewesen
betreffenden Frage zum Segen geworden ist.
Vorstehende Ausführungen sind einem Vortrage entnommen, den Gell. Oberbaurat Hossfeld auf
dem siebenten Tage für Denkmalpflege in Braunschweig hielt und der in den Dürerbundheften veröffentlicht war.
 
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