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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

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Heft 2 (Februar 1935)
DOI Artikel:
Gottschow, Albert: Rudolf Koch, geboren 20. November 1876 zu Nürnberg und gestorben 9. April 1934 in Offenbach am Main
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0034

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Mliöols Mch

Geboren 20. November 1S7Ü zu Nürnberg unb gestorben y.April 1934

in Offenbach am Main

^ Hntcr seinem obcnstehcnden Meistcrzeichcn sollcn
folgcnden Dilder (vlr. 1—S) im Vercinc mit
U I einigen worten über den Mcister und mit Aus-
sprüchcn des Meisters ein Bild vom Mcnschcn,
Erzieher und Rünstler Rudols Roch gcbcn. Das Leben und
die künstlerische Dat dieses deutschcn Mannes stnd uns
Runsterziehern in vielsacher Hinsicht ein Vorbild.

dcs Rönncn entwickcln. Die Gcwöhnung an einfache For-
mcn erschcint gerade für werdende Handwcrker von gro-
ßcm wcrt" (aus einem von der Direktion dcs Hessischcn
Gcwerbemuseums in Gemeinschast mit den bcteiligten
Rünstlcrn verfaßten Führer durch cine Ausstellung der
ivssenbacher Schrciberwerkstatt Rudols Lochs in Darm-
stadt, Ianuar bis April 10:7).

„Aoch wurdc Schreiber aus Liebe zur Sprachc. Sein
tvhr und seine Scele waren erschlossen sür jedes wort,
das aus dem Herzen kommt. Er war kein literarischer
Mensch; da;u hattc er wedcr Zeit noch Neigung. Aber
er verstand cs, die Menschen zu hören, und sein Grist
war in Gemeinschaft mit denen, deren wort die Zriten
überdauert. Diesen geistigen Rlang des gesprochcnen wor-
tes suchte er auch in der Schrift. Er mochte nur schrei-
ben, was ihn innerlich bewegte. Auch im Unterricht war
für ihn kein Verhältnis zur Schrift denkbar als durch
das erlebte wort. Äußerlichc wirkung hatte in seinem
Sinn keincn Raum" (prof. Dr. Georg Haupt, Darmstadt,
;ur Erösfnung der Gedächtnisausstellung für Rudolf
Roch in der Deutschen Bücherei ;u Leipzig).

Abb. ,

„Icdes Bild hat Beziehungen ;ur sinnlichcn welt. Das
Zeichen aber ist unkörperlich und hat stets einen geistigen
Wnn. Der -Baurx„ der mit Rreide ein Zeichen an die
Stalltür malt, um .die Viehseuchc fern ;u halten, odcr der
Zau-erer, der bei semer Deschwörung den Drudensuß in
hen Sand ;ieht, heide rufen die Geister der übersinnlichen
welt. Sh finden-wir unter den Zeichen lineare Bildungen
von höchstem Gehalt. Ihke Sammlung und sachgemäße
Wiedergsbe war eine grundlegende Arbeit für die werk-

Adb. -

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Vom Einf

,ung mit den Zeichen sührte dazu,
tekricht von einer ähnlichen Zusam-
Kinie» auszugehen. Das Zeichen als
.errtlk weckt auch bei dcm unbegab-
ir die Ausdrucksfähigkcit der Linie.
gehend laßt sich hier ein fortschreiten-

____ .

Zrichrnbuch voj, Äiibsls Äoch, verl. Srrstung, Gffrnbach a. M.

Aus dem ;u weihnachten ,oiS für die Familie «ieder-
geschriebenen und nach des Meisters Dode im Gnselverlagc
erschienenen Buche „Die Rriegserlebnisse des Grenadier»
Rudolf Roch": 5.,-'

„Dieses Buch widmc ich dem vielgeschmähten und be«
schimpsten, in diesen Zeitcn aufs tiefste verachteten und
verkannten, ja verfluchten preußischen Rommiß, dem alten
prcußischen Soldatenwesen, ohne dessen Zucht und Grd-
nung, Härte und Strasfheit kein Heer der welt aufrecht-
erhalten werden kann, das heute, wo ich dies schreibe,
Gott sei's aus tiefster Seele geklagt, nicht mehr zu fin«
dcn ist in dcutschen Ländern und das wieder aufgerichtet
werden muß, soll Deutschland, mein armes geschlagenes
paterland, nicht auf ewig in Schmach und Schande ver-
sinken. — '''' . - '
 
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