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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

DOI Heft:
Heft 3 (März 1935)
DOI Artikel:
Altona, Erna: Hochzeit in der Probstei: Gemeinschaftsarbeit einer Quinta
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0067

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e.°° A..°n° HochM ln 6er Probstei

Gememschaftsarbeit einer chuinta

»ur Li-che

man sich am kleinsten Fetzen schöner Farbc oder Fe
freuen, wenn man ihn für das fand, wofür man il
unbedingt brauchte!

Es war im weitestey Smne eine Gemeinschaftsar
gingen doch die Vorbtreitungen nicht nur im Zeichenr
richt, sondern in engster Zusainmenarbeit mit den De
stunden vor sich. Viete Stunden waren nötig, bis die

Ls war in ciner Stunde nach den «vsterfericn, als ich
uicine Guinta wiedcrsah und mir die Ereignissc der leyten
wochen bcrichtet wurden. Da war dann wohl das wich.
tigstc dic Hoch;eit einer jungen Lehrerin, bei der sogar
einige hattcn Blumen streuen dürfen. Sofort wurde in
mir dcr Gcdanke wach: „eine Hochzeit zeichnen ;u lassen!"
Den plan, den ich eigentlich für diese Stunde gehabt
hatte, ließ ich fallcn, und wir gingen schnell ans werk.
Dic Begcistcrung war groß, und schon jctzt entstanden die
lcbcndigsten Arbeiten.

„In dem und dem <vrt bei meiner Tante, da hab ich mal
eine Hochzcit gesehen, da waren die Leute in Trachten",
ertöntc plöylich eine Stimme ... Ä- vii?..

Das war der Auftakt ;u unserer monatelangen Lrbeit.
Arbeit ist eigentlich gan; verkehrt gesagt, drnn es war
uns allen cin großes Vergnügen, den etwa ,o Duintane-
rinnen und mir. Und oft haben wir nicht begriffrn, daß
die Stunde schon ;u Ende war und kaum die nächste woche
erwarten können. S o gespannt waren wir alle, wie's wohl
wcitergehen würde.

Der hier abgebildete Deil ist ^ von dem gan;en
Fries, der jeyt den einen Rorridor unserer Schule schmückt.
Ich nahm als Material nicht Papier, sondern, um die
Arbeit rcicher ;u gestalten, Stoff. weißer vlessel, darauf
Rattun, pel;, perlen, Sammet, Leder und vielleicht noch
viel anderes! Große pakete hatte jcdes mit den schönstcn
Herrlichkeiten, die an sich fo gar nichts wert warcn, jetzt
aber für unsere Bildgestaltung ins Wertvollste sticgen.
wie lebhaft wurde die phantasie angeregt, wie konnte

Farbc oder Fell er-
wofür man ihn fo

Gcmeinschaftsaebeit;
nur im Zeichenunter-
den Deutsch-
Rin-

der von altcn Sitten und Gebräuchen der Bauern in der
probstci im Alltagsleben und in festlichen Zeiten so viel
erfaßt hatten, daß sie die Feicrlichkeiten einer Hoch;eit
im Lilde gestalten konnten. Da;u kamen Ausfliige in die
probstei, Lcsuch dcs Museums, um Drachten und Ge-
brauchsgegenständc kcnnen ;u lernen.

Und dann bekam jrder sein Arbeitsfcld. Das Grganisie-
ren war wohl das Schwerste, bis jedes das hatte, wofür
es sich am besten rignete. In Gruppen ;u dreien, vieeen
wurde gebastelt, geschnitte«, grnäht — und nicht gezanktr
<k» ist aües möglichst so gestaltct, «ie e» wohl gewesen
sein mag. wir gabr« ««» tzamit Mühc bi« in die Lleinig.
. keiten

in einem Lmt ""
ger pastoeen.
einladt. D-nn
schatzwagr»,
drauf den Äl

schay

Freunden in dte
vierspännig «tit >
dir weiteren Lilder
da;wischen Blumen u
Damit komme ich
rische Gestaltung

Dinge auf dem Fries.

ryten, «a» ich die.

" rLH«» Grdnen^,^.-. ...

-ntze, «m» sedrr Mnstler Mt,
wenn er einem inoer«, Likde Gestaltung verleiht «ad
was wir auch in gan; hescheidenem Maße versucht habe«

;u tun. Nicht willkürlich sind dir Figuren darauf D^t,
sondcrn wir haben uns bemüht, jeder einzelnen d «M platz
;u geben, den sie unbedingt haben mußte, damit sie zmn
Gan;en gehörte und sich dem Rhythmus eingliederte.

Bauernstickereien und die schönen alten gemalten wand.
behänge aus Schweden, die die Laurrn sich an Festtagen
in ihre Stuben hängcn, haben uns während der Arbeit
und lange Zeit noch
gercgt.
 
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