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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

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Heft 7 (Juli 1935)
DOI Artikel:
Parnitzke, Erich: Farbigkeit beim Kinderbild
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Parnitzke, Erich: Auch eine Farbenkugel
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0167

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Farbigkeit beim Ninderbild

„7<m Umkreis der Schönfarbigkcit, der mit EntschicdcN'
heit ansgeprägt ist, liegt gewiß bctont Gelb, Rot, Blau,
abcr glcichwertig Grün, Schwar;, VUciß, Braun, Gold,
Silbcr, dazu oft ein fcstcs mittlercs Grau (für Stein und
wcg), cin Rosa (odcr Lila) neben 'dcm Zicgelrot, ein
fcstcs Gold- odcr Gckcrgelb neben dcm spitzen Lichtgelb.

Es ist hicrbei abgesehcn von dcr persönlichcn Tonali-
tat, die immer durchschlägt und jede Arbcit individuell
tönt. was als allgcmcincr Tatbcstand hintcrhcrblcibt, >st
ein Umkrcis, dcr wedcr auf dcn üblichcn Farbcnkreis mit
rein chromatischer Folgc paßt, noch in cin dreidimensio.
nalcs System, das Aufhellungcn, Vcrdunkclungcn, Grau-
bcrechnungcn hin;unimmt. wir findcn eine eigcne <vrd>
nung, in wclchcr al l c Farbcn als klare Töne ange-
schlagcn wcrdcn.

Es ist an dcr Zcit, daß die Vcrlcgenhcit beim Ansprc-
chcn dcr Farben auf Grund unangcmeffcncr Systematik
abgclöst wird von eincr Anschauung der lebendigen Be-
dürfniffc und Vorstellungen. — Die physikalische Syste-
matik beruht auf eincr gcwiffen Nähe zur ersten Farb-
untcrschcidung: in „größten winkcln", cntfcrnt sich abcr
vom gestaltcrischcn Urteil, indem sie bcgriffliche Maße an-
wcndct und den Loden organisch ganzheitlicher Bindun-
gen, d. h. dcn dcr Farbigkeit vcrläßt. Es entstcht so
das gleiche Mißvcrhältnis wic zwischen akustischen Ton-
maßsystcmen und der gewachsenen Musikalität.

Der allgemeincn Tcndenz, daß dic Farben am klarsten
untcrschieden sind, solangc dic Zeichnung ein einfachcs
Richtungsgefüge bildet, daß sie zugleich mit der Zeichnung
Brechungcn, Ubcrgänge, Bewcgungen erfahrcn, ist im
Einzclncn noch wcnig nachgegangcn worden. Indes bliebc
zu bcachtcn, wie die Rongrucnz, dic in den crstcn Schul-
jahren noch ungetrübt spricht, später auseinandergeht. Es

z. Aus einer Landschule bei Riel — auf Anregung des prakti-
zierenden Stndentcn

führt ebenso zu gcstaltcrischcn Schwierigkeiten wenn cinc
schon „bcwegliche" Zcichnung plakatmäßig koloriert wird,
wie wenn die Farbcn cine Differenzierung erfahrcn, ohnc
daß die Forni mitgeht. — Zu fragen wärc, wicweit dic
häufige Augennahrung mitspricht, B. von schlechte»
Bildcrbüchern mit grobcn Farbcn in komplizierter Zeich-
nung oder aber elegantisicrendcr Dönung bei grober Zcich-
nung. Zu fragen wäre ferncr, wieweit die Abspaltung:
Form und Farbe gcsondcrt aufzufassen, die Folge eincs
Bildungsverfalls ist, odcr auf persönlich einseitigem Ver-
mögen beruht."

Aus: E. parnitzke, Lildhaftes Gestaltcn,
Dldenburg, München

Auch eine Farbenkugel


emaußer
imDurch-
Natt roird

' Lre>te vo» ;
ßeedcm vsn je
.) und die Gra>

Bcschreibung: Grundbrett und Rlotz — v — tragen
cinen Stock. Auf ihn laffcn sich Pappröhren — 0,0 —
stccken, die von einer Bilderrolle abgeschnitten und an den
Endcn durch eingeleimte Scheiben dichtgemacht sind.

0 auf v: damit ist die Schwarz-Weiß-Achse fertig:
vom mittleren Grau — 4 gehts nach dem weißen und
nach dcm schwarzcn Endc — 1,1 —; dazwischen je zwei
Ubergängc — r,; —. . tvW---

^ zeigt die Schattierungsreihc einer Vollfarbe, ;. B.
reines Rot in der Mitte — 1 —, an den Enden wciss
bzw. Schwar; — 4,4 —, da;wischen aufgeweißtes Rot und
verschwär;tes Rot — r,; —.

Habe ich derart 6 oder s Streifen, dann kann ich sie mit
der Schwar;-Weiß-Achse ;usammentun und habe bereits
die Rugel hinreichend deutlich. Indes fehlt noch die Grau-
brechung. Deswegen die Guerachsen v. Außen sitzt jedes-
mal eine der Vollfarben wie bei X — 1 —. Innen mittle-
res Grau. Dazwischen wiedcr ;wei Übergänge. Die Maßc
meiner Rugel, dic ich vor Iahren mal baute, sind: ^ —
700m, v—4rem, 0 je 20em und dvm dick, desgl. dic
Breite von V und Rräftige graue Pappe. Allerdings
habe ich seinerzeit die Pappen mit den Gstwald-Bunt-
papieren be;ogen (von beiden Seiten) und mich also an
porhandene Farbshusen gehalten. Folge: die Lugel ist
längft vollständig verfärbt, da diese Buntpapiere kein
Licht vertragen. Zweckmäßig wäre es ;wejfellos, die pap-
pen nach weiß bzw. Schwar; zu grund
Hlfarben bemalen zu laffen von Llteren S
Dies Rugelgerüst kän« ergänzt werd
^ Vurrachsen tz noch M Pappkreis »on
- ... . - — '-en und übergäng

gn hat dann ein
ptfarb? rintz^
 
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