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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

DOI Heft:
Heft 10 (Oktober 1935)
DOI Artikel:
Parnitzke, Erich: Volkstümliche Bildnerei
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0227

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cnn man dcn Zcichcnuntcrricht cinmal darauf-
hin betrachtct, was cr jeweils als „ver-
wenbbarc" Ergcbniffe gczcitigt hat, dann
wird cinc ganz großc wandlung mit ^an-

den grcifbar.

Grob gcsagt warcn dic Ergcbniffe des Unterrichts, der
als Elementarlchrc in dcr Vorkriegszeit fertig ausgebaut
schien und ungcmcin lcbcnsnahc ;u fein glaubte: nur be.
zcichnete und bcmalte Llockblättcr. Dcr Bcdeutung nach:
ilbungsstückc, Studicn. Dcm Zwcck nach: formal.gram«
matischcs Training. Dcr Vcrwcndung nach: gelegentlich
im methodischcn Glaskastcn odcr gar im Leitfaden zu
zcigen. (Tlch schc von dcm ab, was im Ausnahmsfall und
mcist außcr dcr Schule an Zcichnungen und Bildern ent.
stchen konnte mit Lebensbedcutung, z. B. als Bild im
Hausc.)

Seit 2>ahren ist an dicscr formalcn Ubungsauffaffung
gcrüttelt wordcn. Nicht nur dic Einstellung zum Zeichnen
im engeren Sinnc ändcrte sich grundlegend, sondern auch
dcr Degriff dcr „Verwcndbarkeit" entfaltete sich unauf-
haltsam.

Dcr Zeichcnsaal ist zur bildncrischcn ZVerkstatt gewor-
den, in der alles möglichc entstcht, was dic Schulgemein-
schaft und — da dic Schule kein Sonderleben ;u führen
hat — zugleich dic Volksgemeinschaft verlangt und er.
sordert.




Diese wendung vollzog sich mit längerem Atcm und
sichtbar voran allen sonstigen Gebieten der Schulc.

Sie hat aber erst rhre entschiedene Front erreicht mit
der Ausrichtung aller schulischen Arbeit auf den Dienst
am Volke, wobei uns eine wcsentliche Anderung, ja einc
Vleugeburt und wiedergeburt eines scheinbar kleinen Be-
grisfes wichtig geworden ist: diejenige von der Elemen-
tar- zur Volksschule, von eiementaren sibungen zu
volkstümlichxn übungen, kur; diejenige vom übungs-stück
zum werk-yanzen! —

Denn in der „volkstümlichcn übung" steckt ja zugleich
die echte Bedeutting „Brauch", womit jeder kalten Speku-
lation dre Spitze abgebrochen ist.

Volkstümlrch, das heißt als Bildungsausgabe: immer
wieder das artergene FUHlen und Gestalten da erfaffen,
wo es unverfälscht (und unverbildet — denn Bildung
war überlangc eine Verfälschung!) den Duell eincr Mut-
tersprache speist und an Rlang und wesen dieser Sprachc
dasjenige pflegen und festigen, was jeder Volksgenoffe
unverlierbar Mit srch tragen soll: das Maß sür echt und
vNicht-echt und den willen, das Zfficht-echte zu bekämpfen
— in fich uvd außer stch. — . , U:

plastik, damit mernen wir keine „Skizzen" in -Ton, die
irgcndwie nach Roniol oder Denkmalsplastik orienticrt
smd «nd in verwaschenen Als.Vb-Formen auf höchst u»

'. zertige und vorzertrge sogenannte klerne Runstler schlie-
ßcn laffcn, damit n,einen wir nicht cinc Bcschränkung
'chauf dic spätr, farblosc Srandbildkunst sondcrn wir mcinrn
' zuallerecst das gesuüde Guellgcbret einer uolkstumlichen,'
gemernschaftsgebvndenen Bildneret,'und schou dieses deUt.

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