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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

DOI Heft:
Heft 10 (Oktober 1935)
DOI Artikel:
Gottschow, Albert: Ernte, Kinderarbeit und Volkskunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0231

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Mert Hottschow-Zralikfurt a.M

Lehm ;u „knitschcn" — und zwar dic Väter so, wie sic
mit Vitriolspritzc, Hacke und wcinkrügcl in den wein-
bcrg gchcn (Vild r, So Zentimctcr lang). Dem Relief ist
anzusclicn, daß Rcbc, Ticr und Nlensch vor dcr Hcrstellung
und während dcr Herstcllung dcr Arbeit oft bctrachtet
wurdcn „Vadder" abcr hiclt nicht still — wcnn cr gehend
dargcstcllt wcrdcn sollte, mußtc cr ja auch im Gehen be-

e ' Häben dänn mrine „Lehrbuben" sclbcr getzossen. Pl»
I einer der Däter sah, was sie da Aeschafft hatten, meinte
< er: „Dat hun de Buwe awer scheen g'macht." ^ Z^

Auf wunsch des „Schullehrers" und eines Vaters ist je
» eines.dieser Reliefs inzwischen an einem weinbertzhäuschen
» und a« einem Birnenhaus iy einem weinberg angebracht
) rvorden. So ging Rinderarbeit ein in das Leben des Volkcs
einen schönen und sinnvollen Zweck ^rrfülleNd.

Im nächsten Iahr wollen wir einmal Formcn für den
. Brand herstellen, ) 7-, .7 .^ . ^

L77 Dann stelle ich den „
Wolksschüler, für -HitL
(Bild r), einer aÜW'Sti
7 warum ich das ttie, wir
y4 Tage lang unterri
dcr in Gdernhejm, einei

^unächst „fchwankt schwer herein dcr wagcn, korn-
beladen". Das Driginal von Dild i stammt aus
der Schwar;burgreformschule in Frankfurt a. M.,
an der Heinrich Schopp seit langen Iahren mit
seinen Rindern ein schlichtes und volksnahcs Bilden be-
treibt.

Entnehmen durfte ich die Arbcit dem „Schmuckhcft"
einer Grundschülerin. Gn einfache Schreibhefte ohuc
Linien ;eichnen dic Rinder all das, was sich im Gesamt-
untcrricht ergibt und des Bildens wert ist. Stets wird
darauf geachtet, daß Bild und einfachc deutsche Hand-
schrift gut ;ueinander stehen,und alles schön und „fchmuck"
wird. Das Ergebnis einer so vernünftigen und auf das
Gan;e gehendcn Er;iehungswcise spricht für sich.

trachtet werden. Von selber ergab es sich, daß die Bubcn
allcs, was sic sahcn und darstellten, aus der Vorstellung
bildeten.

Nach Fertigstellung der von den Buben selbständig
geleisteten Rcliefarbeit auf drei getrennten platten
(Schiefer), schob icb die von den Buben aufeinander ein-
gestellten Tcilstückc ;usammen und stellte eine ;usammen-
hängende Hohlform in Gips her. Alle Lniffe schauten mir
dabei nieine „Lehrbuben" ab. Darauf seifte ich nach Ab-
lösung des Modells von der Hohlform diese gut ein und
ließ sie eincn Tag in der Sonnc trockncn. Am Tage da-
nach seifte ich die Hohlform nochmals ein und ließ die
,„Lehrbuben" den Gips bereiten und eingießen. Tags dar-
auf ;eigte ich, wie man mit vorsichtigem Nleißelschläg
Hohlform vön Form trennt und löst. Zwei weitere Güffe
 
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