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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

DOI Heft:
Heft 11 (November 1935)
DOI Artikel:
Böttcher, Robert: Nationalsozialistische Erziehung durch den Zeichen- und Kunstunterricht
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0252

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MionaWalisllsche Erzietiung öurch öen Zelchen
unö ^unsiunierrlchl ^0^»« ^8«^» zwllkm

Auf dcr Xcichstaxung dcr Fachschast r in Laurnstein machtc pg. Studiencat Robcrt LöttchcrSwickau
in seincr Eigenschaft als Rcichsrcfcren» fur bildncrischc Erzichung sslgendc AussührunAen:

nmittcn dicscr hcrrlichen Natur und im Angesichte

/ I dcr Durg Lauenstcin, dic vor langen Iahrhunder-
^ » ten von deutschcn Menschcn, von unseren Vätcrn,
erbaut wurde, soll ich zu einer Gemcinschaft von
Erzichcrn iibcr Lunstcrziehung rcdcn.

VHatur, Runst, Erziehung!

Wahrlich ein reiner und vollcr, ein herrlicher Drei-
xlang! wcr wünschte als Runsterzieher nicht, daß dic
Tönc dieses Akordcs inimcr fcster, imnier unlöslicher in-
cinändcr flicficn möchten.

Doch auch hicr wie fast auf allen Gebieten stehcn wir
vorerst noch am Anfang, weitab noch vom Ziel.

wicviel habe ich in diesen Tagen unseres Zusammen-
seins über die Größe und Erhabenheit nicht nur der uns
umgcbcnden Natur, sondern auch der Runst reden gehört.

Was wunder! wen hätte nicht Burg Lauenstein, da
doch jedes Stückchen Holz, jeder einzelne Stein von der
Aunst redet und nicht müde wird, von ihrer Gröfic und
Bedeutung für Volk und Volkstum ;u künden, in ihren
Bann gczwungen;

2lls Mensch hat stch wohl niemand von uns ganz die-
scm Zwangc ;u entziehen vermocht. Doch jedesmal, wenn
wir dic wendeltreppe des alten Durmes emporstiegen,
wcnn wir im chrwürdigen Rittersaal über Schule, Iu-
gcnd und Erziehuiig redeten, wenn der Mensch zurücktrc-
tcn mufite vor dem Erzieher, dann hatte die Runst ;u
schweigen, bis ihrer -erst in Stunden der Erholung wieder
gedacht wurde. —

Die Tatsachc, dafi in all unscrn bisherigen Vorträgen
das wort „'Lunst" überhaupt nicht gefallen ist, müßte
die Freunde kunster;ieherischer Desttebungen mit ernster
Sorge erfüllen, wenn nicht auf der andern Seite das
programm der Dagung, wcit mehr aber noch der Geist,
von dcm unser Zusammensein hier getragen wird, ihncn
die Gewißheit gäbe, daß nunmehr auch in der höheren
Schule der ernste Wille vorhanden ist, eine organische
Schulc, eine Schule ;u schaffen, die alle im Menschen
ruhenden wertvollen Rräfte befreit und ;ur Entfaltung
bringt. ''ä:' ^

Dieser neue Geist ist es, der ein starkes Hoffen auch
wieder in die Herzen derer einziehen läßt, die stumpf ge-
worden stnd und müde rn einem Dampfe, der aussichtslos
schien, obgleich er der Verwirklichung von Ideen diente,
denen Friedrich Vkietzsche einst die Rraft zusprach, daß sie
Volk und Reich, dafi sie allein die Menschheit ;u be-
frieden vermöchten. . . .. .

Und dcshalb begrüße ich es mit Freude und Dankbar-
keit, daß die Reichsleitung des VtSLL. und dafi der Lei-
ter der Fachschast K/mir die Möglichkeit gah voe den
berüfcnen vcrtretern der höheren Schule aus allen
Gauen des Reiches Mh das heißt doch zugleich auch, vor
' Vertretern der wihcnschaftlichen wertgebiete unsrres
' ^ungswesens, dje Gedanken und Idecn zu entwickeln,
.enen heraus die Runsterzieherschaft ihr Recht und
^licht''.hettrWDllr.'.hie /'VÄlr und rückhaltlose Ein-
chung der Rünst in unseb^ gesamtes Sildungswesen
-nwunden einzutrete« und ;u kämpfen.

LÄMWWiW'.?' ..°

EWrWWtzE

-llenz ' "

;ur Runst und dic Runst wird ;ur Religion — wcnn bcidc
sich hoch stcigern."

Meine Amtsgenoffcn und Rameraden!

Diescs wort soll der tragende Grund sein für die Aus-
führungen, die ich heutc vor Ihnen machen darf.

In dem letzten und höchsten Ziele aller unserer Erzie-
hungsarbeit und unscres Rampfes, das da heißt: „Ret-
tung des ^ deutschen Volkes vor Rncchtschaft und Unter-
gang" liegt für uns Erzieher eine hohc Verpflichtung und
zuglcich auch das Rriterium für den wert oder Unwcrt
der von uns vertretenen Fachgebietc.

wenn ein Fach oder cine Fächergruppc
diesem Ziele wenig oder gar nicht ;u die-
nen vermag, dann heißt cs, vor solchen
Fächern ; u r ü ck z u t r e t e n , dic den völkischen
Notwendigkeiten besser ;u entsprechen
v c r m ö g e n.

Das sollte der oberstcLeitsatz sein bei
allen s ch u l r e f 0 r m a t 0 r i s ch e n Entschlie-
ß u n g e n.

Die Runstcrziehung in der Schule ist noch ein sehr
junges Fachgebiet und über den Zustand der Gärung bis-
hcr nicht überall hinausgekommen. was die amtlichcn
plänc in den verschiedensten Ländern ihr als Arbeits-ä
gcbietc zuwiescn, das entspricht mit wenigen Ausnahmcn
nicht den Anforderungen, die das Dritte Reich verpflich-i
tet ist, an sic ;ü stellen. i

Trotz aller Bestrebungen fortschrittlich gerichteter und
klarsichtiger Rämpfer wic es Iulius Lagbehn, Friedrich
vrieysche, Alfred Lichtwark, Hermann Brandi, Stephan
waetzold und viele andere waren, ist der Zeichenunter»
richt lange Zeit hindurch ein untergeordnetes Handfer-
tigkeits- und damit technisches Vlebenfach geblieben, das
niit dem Ziele der Übung von Auge und Hand nicht
daran dachte, wertvolle Anlagen und Rräfte im Rindc
;u erwecken, zu 'pflegen und zu erhalten, sondern das als
echtes Rind seiner, Zeit, des technischen Zeitalters, nur
dazu dienen sollte, die Iugend im Sinne der durchaus
materialistischen weltanschauung bereit ;u machen für s
eine Reihe von Berufen des Handwerks, der Technik und
einiger wiffenschaften^ für Berufe also, die die zielsichere
Hand und das geübte Auge brauchten, um in dem in den
berüchtigten Gründerjahren mit aller Schärfe einsetzenden
Ronkurrenzkampf jeden Gegner niederringen zu können.

Das hat in dcn ersten Iahrzehnten unseres Iahrhun-
derts nicht wesentlich anders werden können. Die meisten
von uns sind noch durch diese Schulc des Zeichnens ge-
gangen und denken mit Schaudern an die ftupide und
geisttütende Beschäftigung, bei der nur diejenigen ei»
gan; klcin wenig auf. ihre Rosten kamen, die — gan;
gleich, mochten sie innerlich reich oder arm sein äh vsn
Natur an ein über den Durchschnitt liegendes Maß an
technischem Vermögen mit auf den Lebensweg erhiel-



ten. Ich sage es frei herausi _

Dieser. Zeichenunterricht hatte nicht das Recht, als
Runsterziehung angesprochdn zu werden. ^

.. Dieser Zeichenunterricht konnte Miemals beänspMchen, !

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Und was endlich das Entscheidrnde wWK


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