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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 15.1935

DOI Heft:
Heft 12 (Dezember 1935)
DOI Artikel:
Ciesielski, Franz: Christbaumschmuck aus Messingfolie
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https://doi.org/10.11588/diglit.28171#0281

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ZMM

Kranz ÄLesielski-^üsselüorf

Lhristbaumschmuck

aus

Messtngfolie

/W^s hattc damit begonnen, daß die Rlaffc des achtcn
/ Schuljakrs Tannenbäume in Bleistist. und

Fedcrzcichnung, in Schwarzpapier. und Linol.
schnitt zu Gcstalt brachte.

Dic verschiedcncn Lösungen zeigten nicht nur mannig.
faltigc Formprägungcn, sondcrn ebcnso mannigfachen per.
sönlichkcitsausdruck.

Da hatte z. B. ein stillcr träumerischer Iunge rings
um dic Spitzcn seiner Tanne Stcrne angeordnct und
sagte: „Ich sah cinmal eine Tanne gegen dcn Stcrnen.
'chimmel stehen. Da crschien sic wic cin leuchtendcr Lhrist.
baum."

wir kamen dann auf das SchmLcken des Lhristbaums,
wobei ich auch alte weihnachtspyramiden im Lilde zcigte.
So entstand die Aufgabe, unsern Lhristbaum sür die
Schulscier mit besonders schöncm Schmuck ;u versehen.
Angeregt durch die Arbeit des vorerwähnten Äungen, ging
cs um Stcrne, Sonnen, Vögel und sonstige, auf das Fest
bezüglichc Symbolc. All diese Gebilde wollten wir aus
dünncm Messtngblech ausschneiden.

Dünnes Messingblech in hellen und dunkleren Dönunge»
läßt sich mit dcr Schere und auch mit dem Meffer sast
ebenso leicht schnciden wie Papier. Es können Formen
hineingeritzt und herausgeschnitten (durchbrochen) wcrden,
ohne daß die Gcsahr des Auseinanderfallens besteht. Ge-
genüber dem Schwarzpapier mag es noch den Vorzug
haben, daß es sich nicht falten läßt und so vor den Zu«
fallslösungen durch ^erausschneiden von allerlei Formen
aus dcm Faltblatt bewahrt, die man noch nicht über.

' schen und abstimmen kann. wir schnitten uns aus Messing.
blech zunächst eincn Rreis mit einem Durchmeffer von
ö—8 Aentimeter aus, um eine brauchbare Größe einzuhal«

- ten. An dieses „Rund" hinein fsllte von der Mitte
ausgehcnd der Stern mit seinem Strahlenkränz „ge.
setzt" werdcn. Mit dem Bleistift wurde leicht die
Lage der secks-, acht- oder mchrsackien Strahlen än-
gedeutet und ihnen einc crste Forin verliehen. Mit der
Schere schnitten wir den Umriß aus und achteten darauf,
daß er nicht zerflatterte. Die Annenzeichnung sührten wir
durch Ritzung mit einem nicht zu spitz angeschlisscnen

Drahtstist (Stricknadel) aus, indcm wir das Messingblech
auf cine wciche Papierunterlage legten und durch krästi-
gen Druck dic Zcichnung vcrtieft erhielten (von der Rück-
seite also erhaben wirkend). Einzelsormen schnitten wir
auf einer Glasünterlage mit dem Meffer heraus. Einge-
ritzte und gepuntzte Zierformen können mit sarbigem Lack
ausgefüllt odcr mit farbigen Glasperlen und -Rnöpfen vcr.
sehen werden. Aus ähnliche weise entstehen dic Blüten
und So n n e n (Lild )). .

Ein besondcrs schön gelungener Stern soll als Lhris t-'
baumspitze sn vcrgrößertem Maßstabc ausgeführt
wcrdcn. (Grundform: Rreis mit darunter befindlichem
Rechteck, das auf einen Bleistist aufgerollt als ^Ulle zum
Ausstecken dienen soll.) Arbcitsart wie oben (Bild r).

Von einem scchsten Schulsahr ließ ich auf ähnliche
weise Vögcl (Bild ;) ausschneiden. Sie sollten sitzend
aus den Zweigen des Lhristbaumes angebracht werden.
Der Lisch mit dcm Brotkorb in seiner echt kindlichen
Form erinnert an ein urchristliches Symbol.
 
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