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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 18.1938

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Heft 2 (Februar 1938)
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Hartung, W.: Unsere Stellung zu Lucas Cranach
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Rudolf Kochs Deutschlandkarte
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https://doi.org/10.11588/diglit.28172#0032

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r6-

der Verehrer; er tritt seinem Volk und seinem Land wie
ein Liebender gegenüber. Er ist außerdem vor allem der
Weiser zur vsotwendigkeit der Reformation, zurvölkischen
Entwicklung. Er ist ein gesunder Bildner, voller Rraft
und Bekennermut. Er hält dcm Deutschen die gesunde
Frau und Mutter vor Augen, wie Luther es wollte. Doch
die Bilder und worte waren ;u schwach, den kommenden
Sturm ;u verhindern. Die Dcutschen erkannten sich nicht
in den werken ihrer Großen. Drei Iahrhunderte mußten
danach bis ;um ersten zarten Sprießen vergehen. 2lber die
wahrhaft Großen haben ihr Volk nicht verlassen.

wir dürfen heute Lranach nur noch so verstehen: als
den Verkünder lebendigen deutschen volksgutes, nicht ;u-
letzt durch die Bildniffe der großen Führer unseres Volkes
in der Reformationszeit. Er ist durch die Berliner Aus-
stellung ein anderer geworden als der, der das „zweifel-

hafte Lob des schnellsten Malers" oder den Vorwurf bc-
kam, „Mode- und Dutzendbilder"-Maler ;u sein. Auch
Lranach war ja nur ein Mensch, der mit dem Leben rang
und sich ihm fügen inußte. FUr uns gilt er als der Maler
jener Bilder, die uns ein Spiegelbild sein sollten.

Für die Runstbetrachtung sei der Bildkatalog der Aus-
stellung mit 157 Abbildungen sciner werke empfohlen.

Diese Ausstellung zeigt, wie sehr die Gesamtausstellun-
gen für dcn Einblick in die Runst unseres Volkes not-
wendig sind. Es bleibt ;u wünschen, daß auch andere Mei-
ster oder Gruppen und Epochen des Mittelalters cinmal
geschloffen gezeigt werden: Altdorfcr, witz, Grünewald
und die vielen anderen; durch gute Rataloge diesec werke
könnte Material wirklich erschließender Art für die Runst-
betrachtung geschaffen werden, wo;u auch stets Ski;;c,
Zeichnung und das graphische werk gehören müffen.

Rudolf Rochs

Rudolf Rochs Deutschlandkarte, neu heraus-
gekommen im Inselverlag — )6;:iro cm; in vielen Far-
ben, unaufgezogen 18 RM., nach Landkartenart mit Stäben
aufgezogen ;o RM. — ist bereits zu einem festen Begriff
geworden. Es ist eines der schönsten Vcrmächtniffe dieses
großen Schreib- und werkmeisters (um damit seine viel-
säitig schaffende Tätigkeit ;u umreißen!), ein solches, das
ihn mit seinen Helfern zehn Iahre lang beschäftigt hat
und das ein gewiffcs „Schicksal" hatte bis ;u dieser jetzi-
gen Faffung. Sie zeigt sich vielfach verbeffert; das Gesamt-
bild ist noch geschlossener, manche Einzelzüge sind noch

Deutschlandkarte

klarer herausgearbeitet. wer würde sich in seine wohnung
eine der üblichen „Schulwandkarten" hängen, so lebhaft
ihre Herstellung fortgeschritten sein mag. Diese Rartc
dagegen hat die wärme und das Leben cines Bildcs,
darauf das Auge gern immer wieder vcrweilt und sich an-
sprechen läßt in Zeichen und wort von der Schönheit,
FUlle und Eigenart des Vatcrlandes. wir inöchten wün-
schcn, daß diese Rarte auch in recht vielen Schulen Ein-
gang finde, ist doch in ihr der Typ einer gewachsenen
und in Liebe geschaffenen Bildkarte verkörpert, der ;um
weiterzeugen verpflichtet! E. p.

ükl-V-M HAN kW-Ipk ,

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