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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 18.1938

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Heft 5 (Mai 1938)
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Buch und Bild / Am schwarzen Brett
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https://doi.org/10.11588/diglit.28172#0111

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isr

Hans Rrebs: Rampf in Böhmen. r;o Seiten mit
60 phototafeln und Rarten. r5 ;u 10,5 cm. Volk- und
Xeich-Verlag, Berlin. io;s. Lbd. 750 RM.

Böhmen, als es noch „kuk" regiert wurde. Alt-Gester-
reichs letzter Rrieg. Der rs. Vktober isio. Sm fremden
Staat. Dec Rampf um die sudetendeutsche Selbstverwal-
tung. Unterdrückung vor dein Ziel.

In diescn Abschnitten zeigt Rrebs in überzeugend plasti-
scher Gcstalt alles auf, was viele volksgenossen nicht ent-
scrnt kennen und was doch allc angeht: das Schicksal des
Dcutschtums im böhmischen Raum und die politische
Rampflage der letzten ro Iahre. Er läßt dazu wichtige
Dokumente und Vorgänge auch im Bilde sprechen: allcin
deswegen sollte die Ausgabe Verbreitung sinden. was in
diesem grundlegenden werk gezeigt wird, brennt stch un-
vergeßlich ein. Und das muß es; dcnn: „Der Rampf um
die nationqle Selbstverwaltung geht weiter!" E. p.

Zwei gute neue i.ro RM.-Heste des „Eisernen Hämmer"
(Langewiesche) stnd anzuzeigen:

Das Rleinod. 45 Bilder vom Straßburger
Münster mit Einleitung von A. Heckel. — Ein verläß-
licher Bildführer, würdig unsrer Liebe ;u dem herrlichen
deutschen Bauwerk. Mit Recht stellt Heckel unser wis-
senum die Geschichte der Bauteile gegen das Bekenntnis
dcs jungen Goethe, um gleich ihm der synthetisch-unmittel-
baren Ganzheit des Erfassens den Vorzug;u geben.

Michael pachers Altar von St. wolfgang.
Zwei Sciten Text von R. Scheffler, 10 photos und id
farb. Tafelseiten nach den gemalten Flügeln. Michael und
Friedrich p., von denen letzterer die wanderjahre in Gber-
italien verbrachte und von da aus;um Tiroler „Mantegna"
wurde, stnd in der Art, wie sie das szenische Bauwerk
kristallklar malen und die Figuren statuarisch hineinbauen,
Meister eines neu andrängenden Stils (werkzeit des
Altars: 1471—1481). Die beachtlichen farbigen wieder-
gaben enthalten allein im Beiwerk eine Fülle schöner Bei-
spiele körperklarer Gestaltgebung!

Nleisterwerke dcutscher Malerei aus 7 Iahrh.
18 farb. und 6 cinsarb. wiedergaben nach Gemälden
und Zeichnungen mit ir Sciten Einleitung von F. Ne-
m i tz, sowie Erläuterungen ;u jcder Tafel. Verlag der
„Silbernen Bücher". 7.60 RM.

Es stnd hier ;u einem Band der „Großcn Reihe" des
Verlag die 15 „Deutschen Farbblätter" zusammengefaßt,
auf dic wir in Heft 5/ls;d hinweisen konnten. Dazu kommt
ein Eranach (G.uellnymphe, Lcipzig), der im Druck kcin
Gewinn ist, ein crstaunlicher Grüncwald-Ausschnitt und cin
Lochner-Beispiel, ferncr Zeichnungcn von Grünewald,
Huber, Baldung, Grien, Amberger, Robell und Friedrich
— dic für sich erwünschte Beiträge stnd. Die ganze 2lus-
gabe (;5 ;u r5 cm) ist für diesen prcis cine bcachtliche
Leistung. Das mag betont sein, auch wenn uns nur jcde
zweite Farbtafel ivirklich nahelicgt ;ur Auswcrtung und
Schwächen dcs Gsssetdruckcs bestehen, die den wert der
wicdergaben ungleich machen.

Nl c i s t e r w c r k e fran; ösischcr Impressi 0 ni -
s t c n von Lourbet bis Gauguin. 0 farb. Tafcln und
>8 Zeichnungen. Im gleichen Vcrlag. 5-öo RM.

Diese von Äarl Schessler cingelcitcte Auswahl ist kaum
in jcdcm zweiten Beispiel von Bedeutung für uns; auch
dann noch mit Bcdcnken, ivcil bei Tafeln, dic sarbig
höchstcmpsindlich scin sollten, gcradezu versälschcnde Tö-
nungen durchschlage».

Schessler schreibt sein Loblied wie Ä0k ;o Iahren. Wir
haben sür die sranzöstschen Hauptmeister Verständnis,
warum pissarro und Gauguin damit verquickt werden,
bleibt unverständlich. Sisley in dem sehr schwachen Bei-
spiel sagt uns nichts; Loulouse-Lautrec mit diesen Be-
legen fällt auch aus der Reihe heraus.

Die Ausgabe ist kein Gewinn; wir möchten dem Verlag
raten, die an sich dankenswerte Absicht auf sarbige Wie-
dergaben eher an wenigen, aber dann hochwertigen Druckcn
durchzuführen und unerbittlich auszuwählen. E. P.

Farbensenster sranzösischer Rathedr a l e n
des ir. und 1;. Ghts. Meisterwerke mittelalterllcher
Glasmalerei. 10 Facbentafeln nach Griginalaufnahmen.
Iris-Druck, Leipzig io;7. 7-50 RM.

Die Mappe im Format r5 X 4-- cm enthält Farben-
taseln, die wohl die besten überhaupt möglichen wieder-
gaben darstellen; angcstchts dec Schwierigkeit des Unter-
nehmens eine Leistung, die man begrüßen muß. Habcn
wir doch außer den guten wiedergaben der alten Rölner
und Marburger Fenster, die aber sast unerschwinglich
sind, auf dem Markt gar kcine zureichenden Veröfsent-
lichungen, die der Bildsammlung dienlich wären, Ghartres,
Bourges, Sens, Amiens und Le Mans stnd in bester
Auswahl vertreten. Einem Geleitwort von Ricarda Huch
folgt ein Abriß dcr Technik und Entwicklung frühmittel-
alterlicher Glasmalerei und cine Erläuterung der Da-
feln. Gan; zweifellos muß man die Glasmalerei ;u dieser
frühen Zeit vornehmen, wenn man einen Begriff von
ihrer einzigartigen und eigentlichen Ausprägung gewinnen
will. was nach dcm 14. Iht. entsteht, ist meist schon über-
setzte Tafelmalerei und das Gesamtbild vieler Dome ist
oft an dieser wesentlichen Stelle getrübt, weil die alten
Fenster zerstört sind oder ihre Einheit verloren haben.
Sicher ist, daß man an den großen Schulen von Lhartres
und Dourges nicht vorbei kann, wenn man einfachsten
Ausdruck, reichste Strophenbildung und gcschloffenste Far-
bigkeit sucht. E. p.

M. T. Engels: Zur problcmatik der mittel-
alterlichen Glasmalerei. Bd. ; der „Neuen
Deutschen Forschungen. 71 S. mit einigen Zeichnungen.
Iunker u. Dünnhaupt, Berlin is;7. ;-7o RM.

Die Schrift gilt dem Verhältnis der Glasmalerei ;ur
Architektur, den geistigen Voraussetzungen, den nationalen
Lharakteren und der Dechnik dcr Glasmalcrei. — Uns hat
die Glasmalerei in ihrer hohen Form immer als wirk-
liche Bildlcistung angesprochen. Dcs Beweises, dcr hier
gcführt wird, daß dies stimmt und daß sie nicht cinfach
als „Runstgewerbe" hinten angehängt werden darf (wic
in den meisten Runstgeschichten), bedurften wir kaum. In-
des bringt die Arbeit eine durchaus erwünschte Zeittafcl
und Gegenübörstellung der sranzösischen
und der dcutschen Denkmälcr, crgänzt durch eine
Verbreitungskartc und außerdem cine knappe und klare
Rennzeichnung der Eigenarten nach dcn crstgcnannten
Rapitcln. E. p.

w eb e r s ch i f f ch e n - B ü ch c r e i im Vcrlag I. I.
wcber, Lcipzig: je Bändchen 00 psg.

In dicser Reihe stnd cinigc Bildbändchcn bcachtlich:
Ld. 1: Bäume des deutschcn waldcs. id S.
Tcpt und sarbige Seiten, dencn Taseln dcs l/lürnber-
ger Rupscrstcchers wintcrschmidt (1767) zugrundcliegcn.
Die meistcn Seiten stnd gut wicdergegeben und entzücken
durch dic bei aller Genauigkcit schwungvolle und prallc
Zcichnung und Farbgebung!

Bd. 5: Früchte des Feldcs. farbige Zeich-
nungen von F. Schmidt-Rahring. Dazu :o Sciten Dcyt
von H. wcgcncr. Die Bilder liegen nicht gradc schr hoch
(ivas haben doch srüherc pflanzenzcichner gckonnt — stchc
 
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