A. Mazourine.
Troika im Schnee.
BELGIEN
MIT einem Gefühle fast des Neides wird man erfüllt, wenn man sich über die Stellung der künst-
lerischen Photographie in Belgien orientirt. Die Association Beige de Photographie, die zweimal
auf unseren Ausstellungen, im Jahre 1896 und in diesem Jahre, mit zahlreichen Werken erschienen ist,
ist ein Verband von sieben Vereinen oder Sektionen (Antwerpen, Brüssel, Courtrai, Gent, Lüttich, Löwen,
Namur), der sich Uber ganz Belgien erstreckt und so viel Zusammenhang hat, als nöthig ist, um ein
energisches Zusammenwirken aller vorhandenen Kräfte für Veranstaltungen im Inlande und im Auslande
zu bewirken, bei dem andrerseits jeder Theil so viel Freiheit hat, dass eine Schwerfälligkeit in Folge der
grossen Mitgliederzahl (nahezu 700) und der örtlichen Entfernung vermieden ist. Der Generalsekretär
der Association, Vanderkindere, hat bereits früher an dieser Stelle auf einige Hauptmomente in dem
Vereinsleben hingewiesen, auf die Einzelausstellungen in den verschiedenen Städten, auf die grösseren
Ausstellungen, die Salons, die zumeist in Brüssel, dann aber wohl auch in anderen Städten, wie z. B. in
diesem Jahre ’in Gent, stattfinden. Denn die Vorortschaft von Brüssel, die sich ja sachgemäss aus der
Stellung der Stadt und aus ihrer Lage ergiebt, ist, näher besehen, doch nur eine beschränkte. So lebt z. B.
der jetzige Bundespräsident, Casier, in Gent. Unter den Ausstellern in Berlin .896 und 1899 war ja
wohl die Mehrzahl Brüsseler. Aber auch die anderen Sektionen, mit Ausnahme von Löwen, waren durch
einen oder mehrere Aussteller vertreten: Antwerpen durch Willenz, Courtrai durch Ickx, Gent durch Canfyn
und Declercq (Grammont), Lüttich durch Marissiaux, Namur durch Rousseau. Wir haben hier zusammen
mit den Brüsselern Alexandre und Hannon, Dewit, Vanderkindere und anderen die Elite der Künstler-
photographen Belgiens, ein Beweis, wie es die Association verstanden hat, im ganzen Lande die besten
Kräfte^ zu einem Zusammenwirken zu vereinigen. Das geschickt redigirte Organ des Bundes, das „Bulletin“,
die Generalversammlungen, mehrere im Jahr, zumeist in Brüssel, und andere Zusammenkünfte,
besonders zu Pfingsten,' sorgen für einen ständigen Kontakt zwischen den Gliedern des grossen Körpers.
Das Zusammenwirken hat die Sache der Künstlerphotographen in Belgien gross gemacht. Es
hat ihr die moralische Macht gegeben, ohne die selbst das grosse Können vieler Einzelner nicht durch-
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Troika im Schnee.
BELGIEN
MIT einem Gefühle fast des Neides wird man erfüllt, wenn man sich über die Stellung der künst-
lerischen Photographie in Belgien orientirt. Die Association Beige de Photographie, die zweimal
auf unseren Ausstellungen, im Jahre 1896 und in diesem Jahre, mit zahlreichen Werken erschienen ist,
ist ein Verband von sieben Vereinen oder Sektionen (Antwerpen, Brüssel, Courtrai, Gent, Lüttich, Löwen,
Namur), der sich Uber ganz Belgien erstreckt und so viel Zusammenhang hat, als nöthig ist, um ein
energisches Zusammenwirken aller vorhandenen Kräfte für Veranstaltungen im Inlande und im Auslande
zu bewirken, bei dem andrerseits jeder Theil so viel Freiheit hat, dass eine Schwerfälligkeit in Folge der
grossen Mitgliederzahl (nahezu 700) und der örtlichen Entfernung vermieden ist. Der Generalsekretär
der Association, Vanderkindere, hat bereits früher an dieser Stelle auf einige Hauptmomente in dem
Vereinsleben hingewiesen, auf die Einzelausstellungen in den verschiedenen Städten, auf die grösseren
Ausstellungen, die Salons, die zumeist in Brüssel, dann aber wohl auch in anderen Städten, wie z. B. in
diesem Jahre ’in Gent, stattfinden. Denn die Vorortschaft von Brüssel, die sich ja sachgemäss aus der
Stellung der Stadt und aus ihrer Lage ergiebt, ist, näher besehen, doch nur eine beschränkte. So lebt z. B.
der jetzige Bundespräsident, Casier, in Gent. Unter den Ausstellern in Berlin .896 und 1899 war ja
wohl die Mehrzahl Brüsseler. Aber auch die anderen Sektionen, mit Ausnahme von Löwen, waren durch
einen oder mehrere Aussteller vertreten: Antwerpen durch Willenz, Courtrai durch Ickx, Gent durch Canfyn
und Declercq (Grammont), Lüttich durch Marissiaux, Namur durch Rousseau. Wir haben hier zusammen
mit den Brüsselern Alexandre und Hannon, Dewit, Vanderkindere und anderen die Elite der Künstler-
photographen Belgiens, ein Beweis, wie es die Association verstanden hat, im ganzen Lande die besten
Kräfte^ zu einem Zusammenwirken zu vereinigen. Das geschickt redigirte Organ des Bundes, das „Bulletin“,
die Generalversammlungen, mehrere im Jahr, zumeist in Brüssel, und andere Zusammenkünfte,
besonders zu Pfingsten,' sorgen für einen ständigen Kontakt zwischen den Gliedern des grossen Körpers.
Das Zusammenwirken hat die Sache der Künstlerphotographen in Belgien gross gemacht. Es
hat ihr die moralische Macht gegeben, ohne die selbst das grosse Können vieler Einzelner nicht durch-
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