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Vers 28 erklärt er so: Füllungen hatten sie (ri'Oäpn)
und Füllungen zwischen dein Aapsenwerke (.D'äSuj
Eckleisten); und nimmt das zweite misgeroih nicht'als
Wiederholung des ersteren mit erklärendem Zusatze, son-
dern schließt auf zweierlei Tafeln, davon die einen am Kasten
selbst zwischen dem Zapfenwerk oder den Eckleisten, die
anderen über dem Kasten an oder auf der Erhöhung des
Oberdeckels, gleichsam oberwärts stehende Sremmlcisten,
angebracht gewesen seyc».
In Vers 29 findet er theils die Angabe eines
Oberdeckels (s2), theils die Beschreibung der Verzie-
rungen auf den Misgeroth. Die Uebersetzung lautet:
Auf de» Füllungen zwischen dem Zapfenwerke waren
Löwen, Minder und Cherubim, und auf dem Zapfenwerke
ein Boden oberwarts; und unter den Löwen und Rin-
dern Kränze, Hängwerk. Der Vers, meint, Iosephns
habe mit Recht auch den Adler noch zu Löwen, Rindern
und Cherubim (Rinder mit Menschenhaupt und Händen)
hinzugethan. Die Composition der Bilder findet er in
der Ezcchielischcn Weise, auf einem Rumpf vier, oder,
wie eS auf der plastischen Darstellung des Reliefs erschien,
drei Gesichter anzunehmen, immerhin möglich; aber doch
unwahrscheinlich wegen der darin zum Vorschein treten-
den Dürftigkeit jedes einzelnen Blattes und wegen der
Einförmigkeit auf allen vieren.
Bei Vers 50 wird angenommen, daß die Füße
(rYlDPS) Stemmleisten der Räder, auch Sperrleisten,
Sperrhölzer, im Oesterreichischen und am Oberrhein
Leuchsen, anderwärts Lanstangcn genannt, seyen und von
dem Vordertheil der Achse bis an den Oberdecke! deö
Gestells hinauf — und von hier an die capitellähnliche
Mündung des Kastens herein und bis unter das Becken
selbst emporlaufen. Der obere Theil dieser Füße oder
Leuchsen wären die Schultern (?>12N2), der untere
vom Oberdeckel abwärts die erst Vers'52 zur Sprache
kommenden Hände (nVT, Griffstücke). „Also, was
ander-H als eine Art von "Stemmleisten, wie an unser»
Nüstwagen ? Nur daß freilich bei diesen die Eleganz der
bebilderten breiten Tafel» in der Mitte wegfällt. Als
Stemmleisten hinderten sie, auf der Außenseite der Naben,
die Näder am Heransfalleu. Ob sie zugleich die Zapfen
oder Lunsen waren, — wenn nämlich ihr Unterende
einem Zapfen oder Finger glich, der in das Zapfenloch
der Achse hineinging — oder ob sie unten eine Art von
Leuchsenring hatten, der in die Achse cingefügt war und
dieselbe wie eine hohle Hand umfaßte, oder ob sie, wie
es unsere Zeichnung gibt, statt des Lcuchsenrings, nur
eine Oeffnung, gleich einer Nabe, hatten, durch welche
die Achse hindurchging, — läßt sich freilich nicht sagen."
(S. 78 f.)
Im V. 3t folgt die Beschreibung der knaufähnlichen
Oeffnung über dem Oberdecke!, in welche das Becken
hereingesenkt war. An diesem Knaufe liefen über dem
Gestellkasten die znvorgenannten Leuchsen zusammen und
waren durch den Ring oder Kranz des Knaufes fest-
gehalten. Das Maaß, 1% Ellen, bezieht der Vcrf. nicht
auf die Höhe, sondern auf die Breite der Mündung d. i-
anf den oberen Durchmesser. Es wird ein runder Knauf,
nicht nur in seiner Mündung, sondern auch in der äuße-
ren Gestalt rund, angenommen und diese Rundheit dem
Viereckigen der an dem Kasten befindlichen Tafeln oder
Füllungen entgegengesetzt.
Die Räder, von welchen V. 52 gesagt wird, daß sie
unter den Füllungen waren und i% Ellen Höhe besaßen,
denkt sich der Verf. 5 Ellen hoch, so daß davon i1/., Ellen
bis an die Achse gingen; die oberen lVa Ellen aber einen
Theil vom Kasten, jedoch keine Bilder bedeckten, weil
auf den Räderseiten des Kastens die Kunstwerke erst
über den Rädern zu sehen waren. Hier ist es, wo auch
von den Händen (niT) der Räder die Rede wird,
welche der Vcrf. Griffstücke nennt und als den unteren
Theil der von ihm angenommenen Leuchsen betrachtet.
Die Arbeit der Räder, welche nach Vers 55 aus Einem
Stücke gegossene Naben, Felgen und Speichen hatten,
wird ebendaselbst mit der Arbeit eines Rades an dem
Wagen (mit N vor n2p*lQ) verglichen; und hier-
bei muthmaßt der Vcrf., "daß'der Schriftsteller an die
Räder derBundesladegedachthabe, welche im l. B. Samuel.
VI, 7, S, l!; 2.B.Samuel. VI,2, z; I.B- Chrvu.XXVIII.
18. augcdeutet werden und nach der Analogie ähnlicher
israelitischer und ägyptischer Geräthschaften viele Wahr-
scheinlichkeit haben (S. 85—88).
Daß auch die Schulterstücke, wie das klebrige, mit
dem Ganzen aus einem Gusse sep, wird V. 55 wieder-
holt versichert. Bei V. 56, wo von der Va Elle betra-
genden Erhöhung auf dem Kastendeckel die Rede ist, sagt
der Vcrf., welcher unschlüssig ist, ob die angegebene
Rundung dieses Aufsatzes kugelförmig oder in gerader
Linie aufsteigend zu nehmen scv, daß jedenfalls die Basis
dieser Rundung nur einen die Mitte der Seitenlinien
des viereckigen Oberdeckels berührenden Cirkel habe be-
schreiben können, wo dann in den Ecken noch kleinere,
fast dreieckige freie Räume übrig bleiben mußten, diesel-
ben Räume, an welchen der Verf. die Oberlenchsen oder
Schulterstücke befestigt sey» läßt, .um von hier in einem
Bogen an dem runden Knaufe der Mündung emporzn,
laufen. Nach V. 36 waren Bilder, Darstellungen von
Cherubim, Löwen und Palmen, welche kurze Angabe der
Verf. aus dem Vvrhcrgcsagten zu D. 29 durch Stiere
und Adler ergänzt, auch auf den tafelförmigen Leuch-
sen angebracht; daher findet er acht solche Bilder
auf den vier Füllungen oder Kastentafel» (misgei-oill)
und auf den vier Leuchsen (cheihephoth und jadoth, bei-
des zusammen; pcamoth). Hierüber nun ist seine wei-
Vers 28 erklärt er so: Füllungen hatten sie (ri'Oäpn)
und Füllungen zwischen dein Aapsenwerke (.D'äSuj
Eckleisten); und nimmt das zweite misgeroih nicht'als
Wiederholung des ersteren mit erklärendem Zusatze, son-
dern schließt auf zweierlei Tafeln, davon die einen am Kasten
selbst zwischen dem Zapfenwerk oder den Eckleisten, die
anderen über dem Kasten an oder auf der Erhöhung des
Oberdeckels, gleichsam oberwärts stehende Sremmlcisten,
angebracht gewesen seyc».
In Vers 29 findet er theils die Angabe eines
Oberdeckels (s2), theils die Beschreibung der Verzie-
rungen auf den Misgeroth. Die Uebersetzung lautet:
Auf de» Füllungen zwischen dem Zapfenwerke waren
Löwen, Minder und Cherubim, und auf dem Zapfenwerke
ein Boden oberwarts; und unter den Löwen und Rin-
dern Kränze, Hängwerk. Der Vers, meint, Iosephns
habe mit Recht auch den Adler noch zu Löwen, Rindern
und Cherubim (Rinder mit Menschenhaupt und Händen)
hinzugethan. Die Composition der Bilder findet er in
der Ezcchielischcn Weise, auf einem Rumpf vier, oder,
wie eS auf der plastischen Darstellung des Reliefs erschien,
drei Gesichter anzunehmen, immerhin möglich; aber doch
unwahrscheinlich wegen der darin zum Vorschein treten-
den Dürftigkeit jedes einzelnen Blattes und wegen der
Einförmigkeit auf allen vieren.
Bei Vers 50 wird angenommen, daß die Füße
(rYlDPS) Stemmleisten der Räder, auch Sperrleisten,
Sperrhölzer, im Oesterreichischen und am Oberrhein
Leuchsen, anderwärts Lanstangcn genannt, seyen und von
dem Vordertheil der Achse bis an den Oberdecke! deö
Gestells hinauf — und von hier an die capitellähnliche
Mündung des Kastens herein und bis unter das Becken
selbst emporlaufen. Der obere Theil dieser Füße oder
Leuchsen wären die Schultern (?>12N2), der untere
vom Oberdeckel abwärts die erst Vers'52 zur Sprache
kommenden Hände (nVT, Griffstücke). „Also, was
ander-H als eine Art von "Stemmleisten, wie an unser»
Nüstwagen ? Nur daß freilich bei diesen die Eleganz der
bebilderten breiten Tafel» in der Mitte wegfällt. Als
Stemmleisten hinderten sie, auf der Außenseite der Naben,
die Näder am Heransfalleu. Ob sie zugleich die Zapfen
oder Lunsen waren, — wenn nämlich ihr Unterende
einem Zapfen oder Finger glich, der in das Zapfenloch
der Achse hineinging — oder ob sie unten eine Art von
Leuchsenring hatten, der in die Achse cingefügt war und
dieselbe wie eine hohle Hand umfaßte, oder ob sie, wie
es unsere Zeichnung gibt, statt des Lcuchsenrings, nur
eine Oeffnung, gleich einer Nabe, hatten, durch welche
die Achse hindurchging, — läßt sich freilich nicht sagen."
(S. 78 f.)
Im V. 3t folgt die Beschreibung der knaufähnlichen
Oeffnung über dem Oberdecke!, in welche das Becken
hereingesenkt war. An diesem Knaufe liefen über dem
Gestellkasten die znvorgenannten Leuchsen zusammen und
waren durch den Ring oder Kranz des Knaufes fest-
gehalten. Das Maaß, 1% Ellen, bezieht der Vcrf. nicht
auf die Höhe, sondern auf die Breite der Mündung d. i-
anf den oberen Durchmesser. Es wird ein runder Knauf,
nicht nur in seiner Mündung, sondern auch in der äuße-
ren Gestalt rund, angenommen und diese Rundheit dem
Viereckigen der an dem Kasten befindlichen Tafeln oder
Füllungen entgegengesetzt.
Die Räder, von welchen V. 52 gesagt wird, daß sie
unter den Füllungen waren und i% Ellen Höhe besaßen,
denkt sich der Verf. 5 Ellen hoch, so daß davon i1/., Ellen
bis an die Achse gingen; die oberen lVa Ellen aber einen
Theil vom Kasten, jedoch keine Bilder bedeckten, weil
auf den Räderseiten des Kastens die Kunstwerke erst
über den Rädern zu sehen waren. Hier ist es, wo auch
von den Händen (niT) der Räder die Rede wird,
welche der Vcrf. Griffstücke nennt und als den unteren
Theil der von ihm angenommenen Leuchsen betrachtet.
Die Arbeit der Räder, welche nach Vers 55 aus Einem
Stücke gegossene Naben, Felgen und Speichen hatten,
wird ebendaselbst mit der Arbeit eines Rades an dem
Wagen (mit N vor n2p*lQ) verglichen; und hier-
bei muthmaßt der Vcrf., "daß'der Schriftsteller an die
Räder derBundesladegedachthabe, welche im l. B. Samuel.
VI, 7, S, l!; 2.B.Samuel. VI,2, z; I.B- Chrvu.XXVIII.
18. augcdeutet werden und nach der Analogie ähnlicher
israelitischer und ägyptischer Geräthschaften viele Wahr-
scheinlichkeit haben (S. 85—88).
Daß auch die Schulterstücke, wie das klebrige, mit
dem Ganzen aus einem Gusse sep, wird V. 55 wieder-
holt versichert. Bei V. 56, wo von der Va Elle betra-
genden Erhöhung auf dem Kastendeckel die Rede ist, sagt
der Vcrf., welcher unschlüssig ist, ob die angegebene
Rundung dieses Aufsatzes kugelförmig oder in gerader
Linie aufsteigend zu nehmen scv, daß jedenfalls die Basis
dieser Rundung nur einen die Mitte der Seitenlinien
des viereckigen Oberdeckels berührenden Cirkel habe be-
schreiben können, wo dann in den Ecken noch kleinere,
fast dreieckige freie Räume übrig bleiben mußten, diesel-
ben Räume, an welchen der Verf. die Oberlenchsen oder
Schulterstücke befestigt sey» läßt, .um von hier in einem
Bogen an dem runden Knaufe der Mündung emporzn,
laufen. Nach V. 36 waren Bilder, Darstellungen von
Cherubim, Löwen und Palmen, welche kurze Angabe der
Verf. aus dem Vvrhcrgcsagten zu D. 29 durch Stiere
und Adler ergänzt, auch auf den tafelförmigen Leuch-
sen angebracht; daher findet er acht solche Bilder
auf den vier Füllungen oder Kastentafel» (misgei-oill)
und auf den vier Leuchsen (cheihephoth und jadoth, bei-
des zusammen; pcamoth). Hierüber nun ist seine wei-