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Morgenblatt für gebildete Stände / Kunstblatt — 19.1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.3181#0240
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Aachrichten vom Juni.

Kunstausstellungen.

Mains, 9. Mai. Seit einigen Tagen ist unsere große
rheinische Kunstverbands- Ausstellung eröffnet, und das Pu-
blikum besucht dieselbe sehr zahlreich. Die Gemälde nehmen
das Foyer des Theaters und noch zwei andere Säle desselben
ein, ihre Zahl beläuft sich fast auf 500 Nummern, und
täglich treffen nvq Sendungen ein. Leider ist aber auch
diesesmal das historische Fach sehr vernachlässigt; nur auf
einigen vorzüglichen Landschaften und Genrebilder» haftet
unser Auge mit besonderem Wohlgefallen. Die Mannheimer,
die Ersten im diesjährigen Turnus, haben bereits für 6ooo st.
der besten Sachen wcggekaufk. Die hiesigen Erwerbungen
werde» nicht so bedeutend, doch immer noch ansehnlich genug
ausfallcn.

Halle, 8. Juni. Seit dem l. d. M. ist die Kunstaus-
stellung eröffnet worden. Der Katalog enthält Klo Num-
mern. aber nur etwa der dritte Theil der darin bezeichncten
Bilder ist bis jezt ausgestellt, wozu die Enge des Locals
nöthigt, so daß die Gegenstände abwechselnd zur Ausstellung
kommen werden. Bemerkenswcrth sind einige Landschaften
von Ahlborn (Narni im Kirchenstaate, vom hiesige» Kunst-
vereine bestellt), C. Dahl, Schirmer. Schulten, Welsch,
Architekturen von Hasen pflüg und Qua gl io, historische
Gemälde von Stilcke, GrvthauS, Mila, Karing,
Mücke, Rosenfelder, Fruchtstücke von Schultz, und
Genrebilder von Heß, Stell; e, Kalte» moser und
Pistorius. Auffallend ist, daß diesesmal viele Nieder-
länder und auch mehrere Franzosen, als: Biard, Gudin,
Mozin, Schcffer, größere Gemälde eingcschickt habe»,
während man nach den Namen der ausgezeichnetsten deut-
schen Künstler vergebens sucht. Der Besuch ist immer sehr
zahlreich.

öreslau, 9. Juni. Unsere diesjährige Kunstausstellung
bietet von neuern Meistern manches Erhebliche dar. Die
Historie hat ihre bedeutendsten Repräsentanten an dem Pro-
pheten Jonas von C h a n n i n und S ch e u r e » und an
Stilke's reuigem Herzog Ludolph. Die Genrcgemälde sind
durchaus überwiegend; auch Letting« (Lessing?) treffliche
Beichte im Wald ist, ihres ernsten, tiefsinnigen Charakters
ungeachtet, dahin zu rechnen. Sonst sind Hasenclcvers
Sackpfeifcr, HosemannS junger Don O.uirote, Frenkels
Holzdiebe, Hornitz'S betende Pilgerfamilie, Schorns
betender Jäger, hervorzuheben. Unter den Köpfen zeichnet
sich StenderS studirender Mönch aus. Die Landschaft-
malerei ist reich bestellt und aus Düsseldorf und München
Manches hier, unter lezterm besonders eine Mittagsruhe von
Simmler, und der Jlissus von Rottmann. Die Archi-
tekturmalerci hat den Dogenpalast in Venedig, von Wild,
die Prager Brücke von Werner, den Dom zu Regensburg
und das Thor der Agora zu Athen von Heidegger,
die Marinemalerci ein M-eresufer von Gätke, das Dampf-
schiff Le Frangois von Mozin und einige gute Bilder von
Wilkenberg aufzuwcisen. Auch ein Schlachtgetümmel von
Schelver und mehrere Blumcnstücke von Völker sind zu
erwähnen. Dagegen steht die Porträtmalcrci diesmal hinter
andern Gattungen zurück.

Hamburg, ir. Juni. Die diesjährige vierte Ausstellung
des hiesigen KünstlcrvereinS hat eine ziemliche Anzahl großcn-
theils schätzenswerthcr Arbeiten dem Publikum zur An-
schauung gebracht, welches durch den schon seit mehreren
Wochen dauernden zahlreichen Besuch seine rege Theilnahmc

für diese Angelegenheit an den Tag legt. An Original-
gemälbcn sind von Hamburger Künstlern gegen io, von
fremden S ausgestellt, außerdem eine nicht unbedeutende
Anzahl von Oelstücken, Aquarell- und Gouache-Gcnrälden,
Federzeichnungen, Radirungcn und Lithographien. Unter
den 15 Porträts in Ocl möchte das eines alte» Mannes,
von Fa der, das ausgezeichnetste seyn. Zwei große Sccstückc,
ein Sturm von I. H. Sander, und ein Schiffbruch an
der Küste von Helgoland, von R. Hardorff, so wie auch
der Robbenfang an der Küste von Helgoland von I. H.
Sander und das WachthauS am Bodenscc (Nebelinorgen)
von A. Vollmer, verdienen rühmliche Erwähnung. Land-
schaften sind diesmal nicht viel voröanden. G. H äse licht
Gebirgslandschaft ist unstreitig i» Composition und Ausfüh-
rung das gelungenste Werk dieser Art. An Winterbildern
sind fünf ausgestellt, unter andern eine angcschneitc Wasser-
mühle von Marti» Genolcr. Unter den Genrestücken
sind Herm. Kaufmanns Rückkehr vom Jahrmarkt und
Henry Ritters (gegenwärtig in München) Fischerkinder
am Strande besonders zu erwähnen. H. W. Soltau hat
ein schönes Architckturstück, das Innere des Palazzo Castci
in Venedig, geliefert. Unter de» Otlstndien zeichne» sich die
aus der Reisemappe von Fab er aus. An Sculptnrgegen-
stäuden sind nur einige da, worunter O. S. Runge't
Gypsmodell zu einer Statue Johann Bugenhagcns so gelun-
gen ist, daß man nur wünschen kann, sie möge für das zu
errichtende Denkmal benuzt werden.

Akademien und Vereine.

lstom, ;8. Mai. Der Ausschuß des Knnstvereins bat
gestern in dem schönen Locale an der Porta dcl Popolo vor
einer zahlreichen Versammlung seine diesjährige Rechnung
abgelegt, wonach er von den eingegangenc» Beiträgen acht
Bilder und die Marinorbüste dcS Alsicri erstanden, welche
unter die Mitglieder verloost wurde».

ßnliit, io. Juni. In der öffentlichen Sitzung der Aka-
demie der Künste, welche heute stattfand, wurden die den
Schülern der Akademie zucrkannte» Prämien durch den ver-
sitzenden Direktor dieser Anstalt vertheilt.

Verantwortlicher Redakteur: Oe. Schorn.

s52e) Von der Anstalt für Kunst und Literatur von
R. Weigel in Leipzig ist zu beziehen:

vuicKivM mun,ir„raiog. gil »uu^i,. - „..

Le Peintre Graveur Franpais par Robert-Dumeauil.
T. 111. 8. 2 Rtlilr. 4 gr.

(?* Theorie und Geschichte der

Formschneidekunst. 8. i Rthlr.

Portrait von Ludwig Ticck, nach C. Vogel lithographirt

l°Rtt)lr^gr8*- $cl- * Rthlr. Ehincs. Pap.

Galerie« d’Oeuvrcs d’Artistes Hanoi» eu feuilles litlio-
graphies. le Livraison. Roy. Fol. 2 lUlilr. 8 gr.
Chines. Papier 2 lUlilr. 16 gr.

Denkmale der Hvljdaukunst in Norwegen, von Professor
I. (?. C. Dahl, ä Hefte Lilhvgr. mit Tert. Fol.
L Rthlr.
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