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Morgenblatt für gebildete Stände / Kunstblatt — 24.1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.3205#0162
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ist, die Reliefs dagegen ans parischein gearbeitet sind, inbem
man in jener früheren Periode athenischer Kunst den penle-
lischen Mariner für Bildwerke anjuwenden noch nicht gewagt
habe. — Unter den zur Ansicht initgeiheilken Abbildungen
war das von Herrn Panofka so eben heransgegebenc eiste
Heft einer Sannnlung „Bilder griechischen Lebens," die als
reichhaltige und wohl anSgeführte Auswahl der vorzüglichsten
Darstellungen antiker Eitle der ähnlichen >nt>rl,ologi>chen Aus-
wahl sich anschließt, die in Z>. Müller's „Denkmälern alter
Kunst" leider unvollendet geblieben ist.

München. Die kbnigl. Akademie der Wissenschaften hielt
am 2s. Marz, zur Feier des 84. Jahrestags ihrer Stiftung,
eine öffentliche Sitzung, worin Prof. Streber cilie Gedächt-
nißrede auf den verstorbenen Conservalor des königl. Münz-
kabincts, Weihbischof und Doinpropst Ignaz von Stre-
ber, hielt.

Prof. Franz von Ko bell hielt in dem hiesigen wis-
senschaftlichen Verein vor einem zahlreichen gebildeten Pulikui»
einen Vortrag über Galvanographie.

Der Knnstvcrein in München zählt, laut dein veröffent-
lichten Jahresbericht von 4842 , 2s;o Mitglieder, also 431
mehr, als im vorigen Jahre (darunter so gekrönte Häupter
und 20 Kunstvereine), und hat eine wirkliche Einnahme ge-
habt von 55,552 ff. 4r> kr. Hievon wurden verwendet zum
Ankauf von VerloofungSgegenstäude» 24,770 st,, für das so-
genannte Vereinsgeschenk 5 5vo st., für das Lokal nebst Zu-
behör 4 398 st„ für die Regie nr>o fl„ für Schreib- und
Druckkosten 4 4 48 fl. ». s. w. Zur Ausstellung kamen im
Laufe des Jahres 952 Gegenstände aus allen Kunstgattungen,
zu denen natürlich jetzt auch daguerreotypische, galvanogra-
pbische und galvanoplastische Abdrücke gehören. Als Vcreins-
gcschenk ist ein Kupferstich Thätcrs, nach Schnorrs gro-
ßem Gemälde: „der Einzug des Barbarossa in Mailand"
bestimmt, und bereits unler der Presse. Die Zahl der zur
Verloofung anaekauftc» Gegenstände betrug >84, wozu noch
die Vereinsblätter von Cassel, Hannover, Mannheim und
Stettin als Nachgewinnstc in mehreren Exemplaren kamen,
so daß die Gesammtsuinme der Gewinnste sich auf 198 belief.
Angekauft waren: Schreiners lithographisches Werk, die Al-
.ferheiligenkapelle, 4 Lithographie von Köhler, das galvano-
graphische Bildniß Tizians von Schöninger und Frehniann,
Corrcggio's S. Franciskus von Lutz (Kupferstich), 5 Sculp-
turen, 2 Aquarelle und 13s Oelgemälde. Unter letzteren zählte
man s historische Bilder, 82 Landschaften, 15 Thierstücke,
so Genrebilder, 5 Architekturbilder, t Bildniß und 1 Frucht-
stück, — Ju dem allgemeinen Bericht des Vcrwaltungsaus-
schnffes kommen »och einige bemerkenswerthe Stellen vor, die
den Klang der Verstimmung haben, und vielleicht den Anstoß
zu Verbesserungen geben, die hier so gut wie anderwärts
nothwendig geworden. „Unter den Verdiensten," heißt es
daselbst S. 5, „welche dem Kunflvereine cigenthümlich angc-
hdrcn, darf zunächst die Aufmunterung, welche anfkeimende
Talente, die Anerkennung und Unterstützung, welche sibon
weiter fortgeschrittene jünger der Kunst fanden, nicht über-
sehen werden. Möchte dies nie vergesse» werde», möchten
jene besonders, die jetzt im Schooße wohlverdienten Glückes
sich wiegend, auf einer bedeutenden künstlerischen Höhe stehen,
sich manchmal erinnern, wie hülfreich ihnen der Verein die
Hand geboten, diese Höhe zu erklimmen," Und an einer-
andern Stelle heißt cs: „Wahr ist cs, auch Einseitigkeit,
vorschnelles Urtheil und jene sich breit machende Subjektivität,
welche unter der Miene kunstkenuerischer Wichtigkeit den Man-
gel soliden Wissens verbirgt und mit bedeutsamem Zeigefinger

schnell fertig die Couture» mustert, mögen sich im Gefolge
der allenthalben reichlich dargel-otencn Kunstanschauung eins
geschlichen haben. Allein solche Auswüchse verlieren sich all-
gemach; der Blick, so oft geübt, gewinnt immer mehr an
Sicherheit" re.

Erlangen, Es hat sich hier ein Kunstvcrein gebildet,
der, den Verhältnissen unserer Stadl gemäß, allerdings nur
einen kleinen Umkreis seiner Thätigkcit sich ziehen konnte,
dennoch aber auf einen erfreulichen Erfolg mit Sicherheit
rechnet. Jedes Mitglied zahlt einen Jahresbeitrag von 24 Kreu-
zern ; das Geld wird zu», Ankauf von Kupferstichen und Li-
thographien nach Meisterwerke» alter und neuer Zeit verwen-
det, welche im Lokal des Vereins auf- und ausgestellt, aber
nicht verlvost oder veriheilt werden, sondern ein ständiges
Eigenthuin des Vereins zu Gunsten der Stadt Erlangen
bleiben. Viele Studierende nehmen daran Thcil,

Darmsiadt. Unser hiesiger Kunstverein leidet durch Aus-
tritte, welche namentlich in Gießen in großer Zahl statlsiu-
den, an seinen finanziellen Mitteln Einbuße. Indessen ist
sein Vorstand doch eifrig beschäftigt, mit den schwesterlichen
Kunstvereinen in Mainz, Mannheim, Karlsruhe und Strafi-
burg die Kunstzwecke des gemeinsamen rheinischen Kunstver-
cins zu fördern. Man hat sich auch zur Auslheilung von
zwei Stahlstichen, einem noch für das Jahr 4 842 und einem
für 4 84 5, an alle Mitglieder entschlossen.

Athen. Die archäologische Gesellschaft zählte bei den»
vorjährigen Rectinungsabschlusse an wirklichen Mitgliedern
591, und die Zahl der Ehrenmitglieder belief sich auf 170.
Die Einahmc» waren 4205, die Ausgaben 4 4 8 4 Drachmen.

Paris. Die Gesellschaft der Kunstfreunde hat ihre Aus-
stclluug eröffnet, in der sich viele werthvolle Gegenstände deS
vorige» Salons befinden. Die Verloofung wird im Anfang
deS Mai erfolge». DaS VereinSgcschenk ist ein Slich von
Prövost nach Leopold Roberts Lonroi ci'uu c>i»e llo
Lamilio.

Mlisccn und Sammlungen.

Äopcnhagen. Der König hat, wie man hört, von dem
Generalmajor Anker zu Storhainmcr eine Sammlung indi-
scher Götterbilder für den Preis von 2500 SpecieS erkauft.

Vom. Die Sammlung von Altcrthümern, welche der
schwedische Graf Pal in liinierlassen, ist von dem Padre Un-
garelli katalogisirt, und dabei sind sämmtliche ägyptische
Monumente genau bestimmt worden. Es sind darunter zahl-
reiche Stücke mit Köuigsnamen und viele Kleinodien, der-
gleichen kau», eine andere Sammlung besitzt. Außer den ägyp-
tische» Änticaglien ist eine große Münzsammlung vorhanden,
besonders reich l>ud wichtig für Kleinasien. Griechische Mc-
daillen sind es 7 7 is, Konsularmünzcn S04, Kaisermünzen
4409, exotische Münzen 4 4g. Unter den wenigen zahlrei-
chen griechische» und römischen Denkmälern zeichnet sich eine
Venus mir dem Pantoffel aus, die aus Aegypten stammt
und seit Jahren ein Gegenstand der Verehrung aller Freunde
der griechischen Kunst ist.

Cortona. Signora Luisa Bartolozzi-Tommasi
hat einen vor drei Jahren hier gefundenen ctrurischcn Bron-
zeleuchler von ausgezeichneter Schönheit, mit sehr schöner
Neliefarbeit, i„, Gewichte von 470 toscanische Pfund, indem
hiesigen städtische» Museum, welches bereits nicht unbedeu-
tende Denkmale des Allerthums besitzt, aufstelle» lassen.

Unter Mitwirkung von Dr. Ernst Förster in München und Dr. Franz Kugler in Berlin, und unter Verautwortlichkeik

der I. G. Eotta'schen Buchhandlung.
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