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die alten Beschläge, die die Flügel imtereinander und mit
dem Mittelbilde verbanden, nämlich mit der Zeit schadhaft
geworden feyu mochten, so daß man sie durch die sehr
plumpen und rohen zu ersetzen nöthig fand, welche man
je;t noch daran wahrnimmt, hat man, um das Schloß
anzubringen, womit das Ganze verwahrt wurde, eine
Höhlung in den Rahmen gemacht und somit den Anfang
der Inschrift ganz weggestochen. Damit Beschläge und
Rahmen wieder eine Farbe bekämen, ist ohne Zweifel zu
derselben Zeit beyden auch jener grünliche Anstrich gege-
ben worden. Die hier versuchte Ergänzung des Fehlenden
durch die beyden ersten, mittelst des gesperrten Drucks
ausgezeichneten Worte, möchte schwerlich weit vom Ziele
treffen, indem sie nicht allein dem Zusammenhänge voll-
kommen entspricht, sondern auch mit einem Reimspiel,
welches in den übrigen Versen durchgeht, sehr wohl über-
einstimmt, denn wie Hubertus mit repcrtus, wie pondus
mit secundus, so reimt sich hier laeius mit fretus. Auch
im lezten Verse kehrt dieses Spiel in Mai und tucri wie-
der. Dem incepii ist endlich das suscepit unter den Ver-
Iwn ähnlichen SinnS, deren man eins mit der größten
Bestimmtheit hier als fehlend annchmen muß, eben auch
des Reims wegen, am meisten angemessen. In dem
vierten Verse, einem Chronodistichon von wenig zu rühmen-
der Latinität, haben ivir die Zahlen bedeutenden Buch-:
staben, welche im Original sich nur durch rothe Farbe un-
terscheiden, mittelst Unzialen herausgehoben. Dieses vor-
ausgeschickt ist der Sinn der vier Verse folgender:

Der Maler Hubert van Eyck, größer als je einer ge
funden worden

Fing an; Johannes in der Kunst der zwepte nahm das
Werk

Bus, im Vertrauen auf die Bitte des Iudocus Vijd.

Im Verse Mt der sechste Mai euch die Vollendeten
zur Beschauung zusammen.

Rechnen wir nun die in diesem Verse enthaltenen Zahlen
zusammen, so ergibt sich, daß dieses best 6tcn Mai des
IahrS lgZr geschehen ist.

(Die Fortsetzung folgt.)

Verbesserungen irriger In, und Unterschriften,
welche sich auf Kupferstichen, Holzschnitten und
Steindrucken befinden.

In dem Münchener Gallone-Werke: K. Baien Ge-
mälde-Saal zu München und Schlcißheim re.
In Steindruck herausgegeben von Strirncr,
Pilot» und Änderen. München 1817. V. 1. S. 43.
befindet sich das Brustbild eines Mannes nach einem Dü-
rer'scken Gemälde, welches mit der Iahrzahl iLoo be-

zeichnet ist. Den Steindruck fertigte N. Strirner
und gab ihm die Unterschrift: Johann Dürer. Im
Terte wird gesagt, daß es der Bruder Mbrechts gewe-
sen sey, welcher bev dem König von Polen Hofmaler war.
Dieß ist auch richtig. Nach der ans dem Bilde befindli-
chen Iahrzahl aber, und wenn man noch das Alter des abge-
bildeten Kopfes erwägt, kann er unmöglich diesen Johann
Dürer vorstellen. Denn dieser wurde 149^ geboren,
und war damals erst 10 Jahre alt. Sein Bruder gab
ihm Unterricht in der Malerei', worin er solche Fortschritte
machte, daß ihn der König von Polen sehr bald zu seinem
Hofmaler ernannte. Mehrere Schriftsteller verwechseln
diesen Johann mit einem seiner Brüder, der eben so
hieß, und 1478 geboren wurde. Näher setzen wir dieses
auseinander in nnserm'Werke über Albrecht Dürer, Th. 1.
tz. 20. II. S. 196. und in dem Verzeichnisse der Blätter
R. 25z6.

Auf dem von P 0 r p 0 r a t i gestochenen Blatte Aga,

rcnvoyee' par Abraham steht van Dyck pinx. Dieß ist
aber falsch und soll van der Work pinxit heißen, da das
Originalgemalde von ihm ist. Ebenfalls soll auch das Ge-
genstück Agar rc^ue par Abraham, gestochen V0N U. M rt f;

sard, nicht nach van Dyck, wie auf dem Blatte steht,
sondern nach »an der Werf seyn.

I. Heller.

Paris

Redoute Recueil de Roses edit. grand in 8. Livr. s.
Von Landon Annales du Musee erscheint eine neue
Ausgabe in 25 Bänden 8. mit ungefähr 1800 Kuxfer-
tafeln in Umriß. Acht Bände für die italienische Schule,
vier für die flamändische, deutsche und holländische,
drey für die altfranzösische, vier für die neuere fran-
zösische, zwev für die moderne Sculptur und einer für
die Architektur. Jeden Monat erscheint ein Band mit
üa —70 Tafeln. Der Tert enthält kurze Biographien der
Künstler, Notizen über Herkunft, Größe, Bestimmung»
Werth der Gemälde, Angabe derjenigen, welche durch
französische Waffen erobert, dann zurückgegeben wor-
den oder geblieben siud re. Preis jeden Bandes i5Fr.,
auf Velin 3o Fr.

Die Uebcrreste der Kunstsammlung des Cardinals
Fesch, welche sich zu Paris in seinem schönen HotelRue
du Mont Blanc Nro. 70. befanden, und noch einige antike
Statuen, Büsten, Vasen und Marmor- und Porphyr-
tafeln enthielten, sind vom iZtcn März an versteigert
worden.

Man hat eine SuLfcription zu einem Monument für
Pich cg rü eröffnet. Die Statue soll aus Kanonen, die
er erobert hat, gegossen werden.
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