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öffentlicher Auktion an den Meistbietenden gegen gleich
baare Bezahlung verkauft werden sollen am Montag den
,rten Mai i8r8 und den folgenden Lagen. Verfaßt von
Fr. K. Rupprecht, Maler und Kupferstecher. Bam-
berg >8r7. 8. ioo Seiten.

Verzeichniß der vorhandenen zur Debit, respek-
tive Äonkurssache des verlebten k. b. Staatsrathes und
General-Cvmmissars rc. Franz Wild. Frh. v. Asbeck
gehörigen Handzeichnungen und Kupferstiche,
welche am io. Der. .1827 u. f. T. auf dem königlichen
Kreis- und Stadtgerichte in Würzburg öffentlich verstei-
gert werden. Würzb. 1827. 8. 16 Seiten.

Mit Vergnügen wird jeder Kunstliebhaber und Ku-
pferstichsammler das erstere Verzeichniß durchlesen, in-
dem er daraus Belehrung schöpfen kann, und nicht nur
eine genaue Angabe der Blätter, sondern auch über ihre
verschiedenen Abdrücke Nachrichten crbält. Eben so sind
auch häufig Ergänzungen zu Bartsch und andere arti-
stische Notizen zu finden. Der Katalog ist alphabetisch
nach Kupferstechern geordnet, bey jedem Blatte ange-
zeigt, in welcher Manier es gefertigt, und wie hoch und
breit es ist, was selbst auch bev jenen Blättern bemerkt
wurde, welche in Bartsch's Ueinire gravcur Vorkommen.
Durch dieses Verfahren zeichnet sich dieses Verzeichniß
vor jenem über die v. Stengelsche Sammlung, wel-
ches ebenfalls Rupprecht fertigte, aus. Auch ist diefi
sehr zu loben, indem nicht jeder Liebhaber den ?ein>re
graveur pat, und ifcm daher die Gelegenheit mangeln
kann, darin erst Auskunft über die Größe der Blätter
zu suchen, welche bey vielen Sammlern berücksichtigt
wird, und häufig auf das Verhältniß des Preises Be-
zug bat.

Bep dem Gehalt der Blätter ist Rupprcchts Angabe
äußerst genau, überall bemerkt, ob das Blatt aufgezo-
gen, befleckt, beschnitten ist, ob es früher eingerahmt
war, Brüche hat, ob der Druck etwas abgerieben ist,
oder ob es durch Herstellungen gelitten hat. Alle Aus-
drücke, welche die deutsche Sprache in dieser Beziehung
darbietet, sind in diesem Katalog zu finden. Und so ist
der auswärtige Liebhaber in den Stand gekezt, mit
vollstem Zutrauen Bestellung zu geben. Er wird gewiß
nicht getäuscht, sondern bev Empfang der Blätter seine
Erwartung übertrvffen finden. Res. kennt diese Samm-
lung und glaubt eben darum ein richtiges Urtheil geben
zu können. Folgende Meister mögen bey mehreren
Sammlern eine besondere Beachtung verdienen: Adam ,
Aldeqrcver, Balecho», Bartsch, Beatricet, H. S. Bekam,
Boissieur, Bolswert, Callot, Courtoi«, Cranach, Diet-
rich, Dorigny. Dürer, van Dnck. Edelinck, Fantuzi, Gme-
lin, Goltzius, Goudt, v. Green, Haldenwang, Hvllar,

Iegher, Klein, Livens, Marcenay, Massen, Morghen,
I. Gotth. Müller, Pl. v. Amstel, Poilly, Reindel, Rein-
hart, Rembrandt, Schmutzer, Vanni, Bischer, Vvrster-
mann, Wovllet. Die Nummern der Kupferstiche gehen
bis 867; darauf folgen 3r Werke mit Abbildungen,
worunter sich die Gallerte von Lurenburg, das Heldcn-
buch vou ibrg, die Abbildungen der Päpste, hcrausgege-
ben von Rosst >685 , Kleins Werk, Leben großer Deut-
schen, Baden und seine Umgebung von Frommet rc. und
ein Brcviarium im Manuscript auf Pergament mit Mi-
niatnrgemälden, auszeichnen. Darauf folgen 3o vorzüg-
liche Blätter der Kupferstecherkunst unter Glas und Nah-
men, unter andern Müllers Madpnna di S. Sisto, vor-
züglicher Abdruck vor der Retouche, mir breitem Rand;
von Masson der Cadet a la Perle, von Tob. Strange
Karl l.. von Desnvyers Franz I., von Hall und Sharp
Oliver Cromivell und die Landung Karls I. Diesen rei-
hen sich vier Waffermalereyen an. Darauf kommen
43 Handzeichnungcn von bekannten, meistens noch leben-
den Künstlern, unter andern von Cvnjota, Dietsch, Dvr-
ner, Klengel, Theodori, Wagendauer; unter den un-
bekannten verdienen die drep Mönche, welche eine Frau
fangen, Beachtung. Diese Zeichnung ist in Jost. Am-
mons Geschmack um i55o gefertigt, und hat deutschen
Tert. anfangcnd:

Wer guet faist Pfaffen will haben,

Der thue nach Paniberg fragen.

Da giebr man neun umb ein Khrcutzer u. s. w.

Dieselbe wäre wohl zum Stich für die Curiositäten
geeignet. Den Schluß der Kunstsammlung machen sechs
Oelgemalde, welche der Maler Dorn anzeigte. Am
Ende ist ein Register über diejenigen Künstler bepgefügt,
welche nicht in alphabetischer Ordnung eingereiht sind.
Und so entspricht dieses Verzeichniß allen Forderungen,
welche auch der schärfste Kritiker verlangt. Mit Ehre
kann diese deutsche Arbeit neben jedem sorgfältig gefer-
tigten französischen Katalog stehen.

Was Ref. Ruhmwürdiges, ohne die Gränzen seiner
Pflicht überschritte» zu haben, über das erste Verzeichniß
sagte, trifft vollkommen im Maaße des Ungünstigen bey
dem zweitten ein. Welchen Nutzen soll ein solches Ver-
zeichniß haben? Für Einheimische kann es nicht gefer-
tigt se»n, denn diese haben die Sachen vor sich, und
können auch leicht Erkundigungen darüber einziehen, und
Auswärtigen kann es nichts nützen. Denn bey Zeich-
nungen und Gemälden kommt es sehr viel darauf an,
ob sie reiche Kompositionen haben, in welcher Manier
sie ausgeführt sind, fl ißig oder flüchtig, ob sie groß oder
klein sind u. s. w. Dieß ist hier weit nvthwendiger, als
in einem Kupferstich-Katalog. Bey lezterem ist der Lieb-
Index
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