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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 6.1871

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Der Heidelberger Kunstverein
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https://doi.org/10.11588/diglit.5184#0116

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VI. Jahrgang.

Seiträge

sind an vr. C.V.LUtzow
<wirn, Theresianumg.
2s)od.an dieVerlagSH.
(Lei»;ig. Königsstr. s>
zu richten.

5. Min

Nr. 14.

Anftrate

k 2 Sgr. für die drei
Mal gespaltene Petit-
zeile werden vonjeder
Buch- und Kunsthandr
lung angenommen.

NM.

Beiblatt zur Zcitschrift für üildendc Kunst.

Verlay von L. A. Leemann tn Tetpztg.

Am 1. und 3. Freitage jedes Monats erscheint eine Nnmmer von in derRegel einem Quartbogen. Die Abonnenten der „Zeitschrift für bildende Kunst" er-
balten diesBlatt xrnUn. Apart bezogen lostet dasselbell/.^THlr.ganzjährlich. Alle Buch-und Kunsthandlungen wie attePostämternehmenBestellungen an.

Jnhalt: Der Heidelberger Kunstverein. — Nekrologe (Theodor Horschelt,
Peter von Heß, Pros. Gustav Jäger). — Kunstliteratur und Kunst-
handel. — Personalnachrichten. — Kunstvereine, Sammlungen und
Ausstellungen. — Änserate.

Der Heidelberger Lunliverein

Jn kleineren Städten, welche durch Scimnilungen
und Gebäude dem Kuustsinn wenig Nahrung zu bieten
pflegen, ist die Gründung von Kunstvereinen doppelt
wünschenswerth, aber auch stets von bedeutenden Schwie-
rigkeiten begleitet. Schon die Wahl cines geeigneten
Lokals kostet Mühe und Uebcrlegung, da die Musen nicht
unter jedem Dach ein heimisches Unterkonimen finden.
Für ein einmaliges Opfer an Geld, Zeit und Arbeit
findet sich wohl guter Wille und Neigung; aber ein
Verein dieser Art kann ohne regelmäßige Beiträge, die
nicht nnter ein gewifses Maaß herabsiuken dürfen, nicht
bestehen, er tritt also in eine gefährliche Konkurrenz und
wird, weil das Schöne seiner Natur nach tendenzlos ist,
in ded Regel anderen Zwecken nachstehen müssen, die durck
Gründe der Nützlichkeit, des Bedürfnisses oder des Partei-
interesses wirklich oder scheinbar dringender unterstützt
werdeu. Der durchschnittliche Grad der Wohlhabenheit
bildet für die zu erwartende Theilnahme durchaus keinen
sicheren Maaßstab, unb wenn es geglückt ist, ein bestimmtes
Publikum für den Anfang heranzuziehen, so folgt noch
nicht, daß dieses auch treu bleiben und wachsen werde.
Dazu kommt daß die Arbeiten des Vorstandes sich sehr
ungleich vertheilen; die Hauptgeschäfte müssen weuigen

Dem Wunsche des geehrten Hrn. Einsenders nachkommend,
geben wir diesem ausführlichen Berichte ausnahmsweise Platz,
da es sich um eine Neugründung handelt, bitten aber bei den
weiteren Vereinsnachrichten die übliche kürzerc Form wahlen
zu wollen, welche der beschränkte Raum uns vorschreibt.

D. Red.

Personen überlassen werden, welcheu dann für die auf-
! gewendete, nicht geringe Mühewaltung keinerlei Entschä-
diguug geboten werden kann. Gelingt es aber dennoch,
eiu klciues Klliistinstitut zu gründen, so ist der Bortheil
ein doppclter. Nicbt allein daß für die große Zahl von
^ Kunstwerken, welche jährlich ihren Weg durch Deutsch-
! land machen, eine neue Station gesichert und somit der
allgemeine nationale Verkehr auf diesem Gebiete er-
^ weitert wird, sondern es ergiebt sich zugleich ein Sammel-
punkt fur manches Heimische und Nächstliegende, was
bis dahin nicht hinreichende Beachtung gefunden hat.
Beides dient dazu, den Bestrebungen einer vielseitig
thätigen städtischen Gemeinschaft ein nenes, auf die Länge
! nicht wohl zu entbehrendes Jnteresse zuzuordnen.

Solcher Art sind die jungen Erfahrungen des im
Sommer 1869 zu Heidelberg ins Leben getretenen
Kunstvereins. Die Einsicht und der Eifer einiger
j wenigen Persönlichkeiten, von denen die Anregung aus-
gegangen war, die gegeben, dann fortgelcitet wurde, gab
auch den ersten grundlegenden Schritten einen guten Er-
folg, und nach der Durchberathuug der Statuten kam es
in wenigen Wochen dahin, daß in die große Zahl von
Sitzungen, welche durch die lebhafte geistige Betriebsam-
keit unserer Stadt regelmäßig im Gange erhalten werden,
auch noch die des Ausschusses und des Verwaltungsraths
des Kunstvereins eingeschaltet werden mußten. Der An-
schluß an den die Städte Mainz, Darmstadt, Mannheim,
Karlsruhe, Baden, Freiburg jetzt noch umfassenden, um
Straßburg und zuletzt Stuttgart verkürzten„Rheinischen
Kunstverein" war geboten und kam nach wenigen Mo-
naten zu Stande; in Folge defsen bildet Heidelberg für
den Turnus der Kunstwerke, welcher von Mannheim nach
Baden führt, eine angemessene Zmischenstation. Daß die
Sorge nm das Lokal sich bald erledigte, wird dem hiesigen
Schulvorstande verdankt, welcher eineu hellen und wohl-
 
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