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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 8.1873

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S.: Die großherzoglichen Kunstsammlungen in Schwerin
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https://doi.org/10.11588/diglit.4815#0146

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. VIII. Iahrgang.
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Scitrüge

0 sindanvr. C.V.LLtzow
lwien, Theresiannmg.
2s)od.andieVerlagstz.
lLeipsig, Königsstr. g>
zu richten.

14. Frbruar

Beiblatt zur Zeitschrist sür bildendc Kunst.

Dies Blatt, jede Woche am Freitag erscheinend, erhalten die Abonnenten der ,,Zeitschrift für bildende Kunst" xratis; für sich allein bezogen
kostet der Jahrgang 3 Thlr. sowohl im Buchhandel wie auch bei den deutschen und öfterreichischen Postanstalten.

Jnhalt: Die großher^oglichen Kunstsammlungen in Sckwerin. — Korrespondenz aus Nürnberq. — Lay und Fischbach, Südslavische Ornamente;

Ambros, Bunte Blätter; Oppermann, Nietschel; Didron's Annalen; Photographische Publikationen des Britischen Museums;
Nacinet, l'Ornement pol^ekrome. — Monument für Eötvös. — Munchener K nstverein. — Düsselborf: Ausstellung von Bismeyer L
Kraus- — Eggersfeier in Berlin- — Erzbischöfliches Museum in Utrecht. — Berichtigung. — Jnserate. — Beilage: Mittheilungen der Gesell-
schaft für vervielfältigende Kunst No. 3.

Rr. 18.

Inftratc

tz 2>>2 Sgr. für die drel
Mal gespaltene Petit-
zeile werden von jeder
Buch- nnd Kunsthand-
lung angenommen.

1873.

Die großherzoglichen Gunstsammlungen
in Schwerin.

Schwcrin, Januar I87S.

Für die hiestgen Kunstschcitze fehlt es noch immer an
einer würdigen Unterkunft. Ueber den beabsichtigten Bau
eines Museums auf den Fundamenten des am „Alten-
garten" seiner Aeit im Projekt aufgegebenen Palaisbancs
wurde viel deliberirt, bis derselbe schließlich auf un-
bestimmte Zeit ausgesetzt worden ist. Jnzwischen hat man
vor einigen Monaten dasjenige Privatgebäude in der
Paulsstadt, in welchem die Kunstsammlungen bisher unter-
gebracht waren, von Seiten des Staats angekauft, um in
dem Erdgeschosse dcsselben die Sammlung plastischer
Kunstwerke, die im Laufe der letzten Jahre durch ver-
schiedene Ankäufe in Jtalien nicht unbedeutend vermehrt
worden, einigermaßen passend unterzubringeu.

Der Geheime Cabinetsrath E. Prosch, Direktor der
hiesigen Kunstsammlungeu, der sich von jeher um die Be-
reicherung und Conservirung derselben schr verdient ge-
macht, hat auch kürzlich wiederum die Aufstellnng der
Plastischen Werke persönlich geleitet. Es sind darunter
fünfundvierzig Bildwerke aus der griechisch-römischen
Kunstperiode von der höchsten kllnstlerischen Bedeutung.
Wir nennen beispielsweise davon nur die Abgüsse der
Venus von Milo, der Venus vom Capitol, der mediceischen
Venus, des Apollon vom Belvedere, des Hercules vom
Belvedere, die Homer-Hermen. Mit die bedeutendste
neuere Acquisition ist eine Homer-Herme aus Parischem
Marmor, welche nach kompetentem Urtheil die vier Homer-
Hermeu des Capitols übertrisft. Sie wurde l868
in einem Weinberge von Terracina aufgefunden und vor
elwa zwei Jahren vom Großherzogc für die Schweriner

Sammluug augekauft. Auch die übrigen Bildwerke unserer
Sammlung sind theils Originale, theils Abbildungen in
Marmor und Ghps.

Die Sammlung zerfällt in zwei Abtheilungen. Die
erste derselben soll nach und nach so weit vervollständigt
werden, bis alle Repräsentanten der klasstschen griechischen
und römischen Bildhauerkunst in derselben vertreten sind.
Die zweite Abtheilung enthält Gypsabgüsse und Copien
aus Stein, Bronze u. s. w., von Skulpturen aus dem
christlichen Mittelalter, der Nenaissancezeit, der Periode
des Barokstyls und aus der neueren Zeit, zusammen etwa
125 Nummern, von deren Vervollständigung und Auf-
stellung wegen Mangels der dazu erforderlichen Räumlich-
keiten für jetzt noch Abstand genommen ist.

Die Gemäldegallerie hat durch die Anfstellung
der plastischen Werke im Allgemeinen eine Veränderung
nicht erfahren, nur daß diejenigen Räumlichkeiten in der
ersten Etage, welche bisher die Gypsabgüsse rc. enthielten,
mit zur Galerie verwandt worden sind, wodurch der theil-
weisenUeberfüllung einzelner Kabinete wenigstens in Elwas
abgeholfen ist.

Die Gemälde, welche die hiesige Galerie bilden, ge-
hören bekanntlich zum größten Theil der uiederländischen
Schule an, so daß eine kunsthistorische Aufstellung dcrselben
vom zweiten bis zum achten Zimmer möglich gewvrden ist.
Das erste Zimmer enthält diejenigen Gemälde, welche nicht
zu den Niederländern gehören. Es sind dies besonders
Werke von Deutschen, Jtalienern,Spaniern und Franzosen
aus früherer Zeit. Jm zweiten Zimmer befinden sich die
Gemälde der Niederländer aus dem sechszehnten und
siebenzehnten Jahrhundert. Das dritte Zimmer zeigt uns
Gemäldevon Rembrandt, von seinen Schülernund von
 
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