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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 8.1873

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Albert von Zahn (Nekrolog)
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https://doi.org/10.11588/diglit.4815#0354

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VIII. Jahrgang.

Nr. 44.

Üeiträgc

sind an vr. C. V. LÜIzvW
(WitN, Theresianumg.
25) od.andieBerlagsll.
(LcipM, Königsstr. S)

15. Äugust

ü. 21/2 Sgr. für die drei
Mal gespaltene Pctitzeile
werden von jeder Buch-
nitd Kunsthandlung an-
genommen.

1873.

Inscrate

Bcililatt znr Zeitschrift sür bildcnde Kunst.

Dies Blatt, jede Woche am Freitag erscheinend, erhalten die Abonnetrlen ver /,Zeitschrift für bildende Kunst" grali«; für sich allein bezogen
kostet der Jahrgang 3 Thlr. sowohl im Buchhandel wie auch bei den deutschen und österreichischen Postanstalten.

Jnhalt: Albert von Zahn -f. — Erster kunstwissenschaftlicher Kongresi in Wien. — Familienpapiere der Buonarroti: Ausgrabungen in Troja. — Hambnrger
Kunstverein; nassauischer Kunstverein; Wiesbaden. — Neuigkeiten des Buchyandels. — Zeitschriften. — Jnserate.

Atbert von Zahn.

(Nekr 0 l 0 g.)

Jn dcr Nacht vom 15. zum
IK.Juni istAlbcrt von Zahn
zu Maricnbad plötzlich verstorben.
Diesc Zeitschrift verliert in ihm
einen treuen Mitarbeiter,' dic
Kunstwissenschaft einen ihrer be-
sten Jünger. Nichtnur seine Fach-
genossen, seine nähercn Freundc
und Angehörigen, auch Allc, dic
ihn nnr aus scinen Borträgen
kannten, dic mit ihm nur in flüch-
tige gesellschaftliche oder geschäft-
liche Berührung gekommcn, wur-
dcn von der Trauerkunde schmerz-
lich überrascht. Jung und reich-
begabt, geliebt und hochgeachtet,
in einen Wirkungskreis gestellt,
der den Neignngen nnd Fähig-
keiten vollkommen entsprach, inner-
halb desselben mit großem Erfolgc
thätig und mit Plänen erfüllt,
die noch Treffliches in Aussicht
stellten — so plötzlich zu sterben:
wen sollte ein solcher Heimgang
nicht crgreifen? Der Schmcrz des
ersten erschütternden Eindrucks ist
allmählich der ruhigercn Betrach-
tung und dem stilleren Andenken
an den verehrten Freund gewichcn,

und wir empfinden und erkennen
zugleich die ganze Größe des
Vcrlustes, welchcn die Wissen-
schaft und Kunst erlitten.

Albert v. Zahn war am
10. April 1836 in Leipzig gebo-
ren. Er stammte aus einer
x Juristenfamilie, die sich in ver-
schiedcnen Gliedern im sächsischcn
Staatsdieuste ausgezeichnet hat;
sein Vater war Advokat. Eben-
falls für die Wissenschaft be-
stimmt, besuchte er von 1845
bis 1853 die Nicolaischule.
Jndessen regte sich in ihm frühe
schon die Liebe zur Kunst und
der Wmisch, Maler zu werden,
cine Ncigung, die ihn im Jahre
1854 nach Drcsden auf dieKuust-
akadcmie führtc. Er war ein
fleißigcr Schüler dcrsclben und
zugleich ein guter Kamerad, der
sich gern au den lnstigen Schwän-
ken sciner Genossen bctheiligte.
Nach beendigtenakadcmischenStu-
oicn trat er in das AtclierBende-
mann's ein und führte hier einige
Kompositioncn in Oel und Aqua-
rell ans; später in Leipzig unter
Prof. Jäger's Anleitung ein
größcresAltarbild, dcn aufcrstan-
denen Christus, für eine Dorfkirche
 
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