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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 9.1874

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Die Dresdener Kunstausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.4816#0407

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IX. IahrlMy.

Ücitragc

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(Lnp)ig, Königsstr. »>
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2. Ortobrr.

Nr. 51.

Mscratc

» 21/2 Sgr. für dle drei
Mal gespaltene Petitzeile
werden von jeder Buch-
nnd Kunsthandlung an-
genommen.

1874.

Beiblatt zur Zeltschrist für bildende Kunst.

Dies Blatt, jede Woche am Freitag erscheinend, erhalten die Abonnenten ver „Zeitschrift für bildende Kunst" xrul!«; für sich allein bezoaen
kvstet der Jahrgang 3 Thlr. sowohl im Buchhandel wie auch bei den deutschen und vsterreichischen Postanstalten.

Jnhalt: Die Dresdener Kunstausstellung. — Znr Baugeschichte des Kölner Domes. lSchluß). — Korrespondenz: Stuttgart. — .Der Teppich von Bayeux;

Nembrandt's Schützenauszua. — Düsseldors: Stipeudinm Wetter. — Zur tünsrlerischen Volksbildung. — Neuentdeckte Fresken. — Verbindung sür
histor. Kunst. — Düsseldorf: Ausstellungen. — Professor Zumbusch. — Aus Tirol. — Bildhauer Hofmcister. — Kriegerdeukmal in München. —
Entgegnnng. — Zeitfchriften. — Jnserate.

Mit dcm 16. Octobcr brginnt die Zcitschrift fnr bildcndc Kunst ihren X. JahrMNii Um
Beräinierllinien in der Zusendnnli zn veriiicidcii, werdcn die iieehrten Leser liebcten, ihre Abonne-
nients rechtzeitili zn erilcneril.

Leipzili, Ende September 1874. silk Urrlagsljandlimg.

Die Dresdener Kunstausstellung.

0. Am 1. Znli wurdc die diesjährige Kunstausstellmig
crvffnct. Der Katalog zählt bis jetzt gegcn 600 Ge-
genstände auf; verschiedcne dcachzügler dürften im wcitercn
Verlauf dcr Ausstcllung noch eintrcffen. Numerisch ist
sie gegen frühere Jahre eine reiche zu nennen, und
auch bezüglich der Leistungen ist das Durchschnitls-
niveau ein höheres als sonst. Jn der Mehrzahl ist
den Arbeiten wenigstens cine ausgebildetc Technik cigcn.
Nnscre einheimische Kunst hat sich sehr zahlreich bethci-
ligt und bietet die Produkte zweier Jahre, da die vor-
jährige Ausstellung, wegen cines Baues an der Terrasse,
ausfallcn mnßte. Bcrlin ist, bci der Gleichzeitigkeit
sciner Ausstellung, nur spärlich vcrtretcn. Anch die
Kunst Oestcrrcichs gastirte in ihrcn bessern Leistungen,
auf der Durchreise nach Berlin, hier nnr knrze Zcit.
Zahlrcicher haben sich Münchcn, Düsseldorf und Weimar
cingesundcn. Ebenso sind aus Rom, Brüssel, Karls-
ruhc u. s. w. einzelne Werke cingcgangen. Dic meisten
dicser Einsendungcn haben bereits in den Lokal-Korre-
spondenzen dicses Blattes Besprechung gefundcn. Jn
Folgcndcm dürfte daher zur Charakteristik unserer Aus-
stcllung eine kurze Aufzählung der hcrvorragendcrcn
Werke gcnügen.

Von Darbietungen der kirchlichen Kunst sind nur
zwei große, sleißig gezeichnete Kartons, „die Anbelimg

der Hirten" und die „Krcuztragung Christi" von Prof.
L. Schönherr zu neimen, welche für Ncchimng des
sächsischen Fonds für öffentliche Kunstzwecke in der
Stadtkirche zu Borna ul krssoo zur Ausführung gc-
konimen sind. Dcnselbcn Fonds verdankt noch der
„Homcr" dcs Prof. Ehrhardt seine Entstehnng, eine
Komposition, die als malerischer Schmuck für das Ghm-
nasiimi zu Bautzen bestimmt ist. Hieran reiht sich ein
„Bacchantenzug" von Jamcs Marshall, ein gcschickt
ausgeführtes, in der Komposition aber zu wenig ein-
heitliches Bild. Außerdem haben noch Carl Blaas
und Rudolf Gehling in Wien Motive dcr antiken
Mythe nicht ohne Glück behandelt. Schön in dcr
Farbe ist insbesondere das Bild von Blaas, eine gc-
rcttete Danae; doch will man derartige Aufgabcn mchr
im Geiste der Antike aufgefaßt haben. Eine größere
Anziehungskraft übte das romantische Darstellungsgebiet
auf die Künstler aus. G. Gaul bietet, außer cinigcn
sciner bekannten weiblichen Studicnköpfe, cine Sccne
aus deni Decamerone, die bei allcr Wärmc der Farbe
voch etwas zu kühl empfunden ist. W. Schwarz,
ebenfalls aus Wien, begeisterte der „Sängerkrieg" zu
einem großen Bilde. M. v. Beckerath in München
malte „Alarich's Bestattung" nach dcm Gedichtc
Platen's, wahrend H. Schncider in virtuoser Bc-
handlung, aber dabei ziemlich gesuchter Beleuchtung,
eine Ducllscene vorführt. Ebenso gehören einige ge-
 
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