Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 10.1875

DOI Artikel:
Valentin, Veit: Die Venus von Milo, [2]: Folgerungen für die Rekonstruktion
DOI Artikel:
Verschiedenes und Inserate
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4970#0156

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Personaliiachrichten. — Bermischte Nachrichten.

Si.l

302

^iges zu scin. Wie „herrlich
^gh das lehrcn die Fakta.

weit" sie es damit!
Veit Valcntin.

prrsoiialiiachrichtrn.

Karlsruhc. — Die i» Nr. 4 dcr „Kunst-Chronik"
ej„'°chte Notiz aus Karlsruhe, in welcher unter Anderm anch
Itzi^. Berufung des Prof. H. Gude nach Berlin gemeldet
Zui°, b 'st dahin zu berichtigen, daß derselbe neuern Nachrichien
ih», Oe der Karlsruher Kunstschule wieder erhallen bleibl, La
»», das Einkommcn seiner Stelle daselbst wesentlich verbessert,
ein Hilfslehrer beigegeben wurde. Die Freunde nnd
drst"" Gudc's benutzten diesen Anlaß, iiber das Verblciben
ihw durch Veranslaltung eines solennen Festmahls, wobei
sse» 'kr Großherzog den Zähringer Löwen-Orden verlieh, ihre
'°e zu bezengeii.

vennischte Rachrichtrn.

sti^ ^eutschcs archäologischcs Institut in Athen. Den Be-
tz.'wuugen gemäß hat'am Ili. Januar die erste ordentliche
bes deutschen archäologischcn Jnstituls in Athcn uuter
be, ^egide seines Direktors vr. O. Lüders stattgefuuden. An
G.i.zuhlreich besuchten Bersammlung nahmen der deutsche
i.'strägcr, Herr v. Dercnthall, dic Prosessoren dcr Ar-
chiia ^'e Rhussopulos und Mylonas, das Niitglied der grie-
°er u"- urchäologischen Gesellschast Pappadakis, der Diretlor
'iversitälsbibliothek Komnos, der Dirckwr des botanischen
riia,, Herr v. Heldreich, der Architekt Ziller, Or. Schlie-
ej„ h, Or. Lolling, Ilr. Oberg u. A. Theil. Nach einigen
,^^!.enden Bcmerkungen, in denen der Werlh anch dieser

egischen Unterhaltungen und Besprechungen" hervor-
>U^°?en wurde, legte Ilr. Lüders znnächst die Abbildung ciner
<1>^'°en, ,m Hause des Herrn Papndoff bcim Hotel de la
selb, e Bretagnc aufgcfundenen Marmorvase vor. Aus dcr-
°°n^ i'efindet sich ein Retief, das aus zwei Gruppen bestrbt,
eiiie ^°nen °ie eine größere Hermes darstellt, wie er eilends
Uejg.ueau, die in wehmüthiger Stimmung mrt nach vorn ge-
istbau Kopfe mit der Rechten von einem nacklen Manne
a»d wird, entsühren im Begriffe steht, während drei
hi>,?'e Männer der zweiten kleincren Grnppe ih» daran zu
G,. bestrebl sind. Offenbar haben wir es hier mil einem
i>ilb r i.ief ä" °huU' u"! °°u' Hermes als Pshchopompos abge-
Ü. ck' ist uud wclches auf ein Original aus dem 2. oder
»cht^ iwhundert v. Ehr. znrückweist. Aehnliche Grabrcliefs mit
i>a», °3'!chen Figuren existiren nnr noch eins in der Villa Al-
»„^' iu Neapel, von Winckelmann veröfsentlicht, eins im Louvre
»,x,, e>n drittes mit einem Hcrmes und bloßem Kops-Frag-
f87r gefunden, in Rom. Nach Auffindung des hiesigen
g, ° °>e Erklärung der andern, die nach Winckelmanii's Vor-
J„ » auf Orpheus und Enrpdice gedentet wordcn sind, hinsällig.

°.^en können wir nur die ergr«fcnde Darstcllung einer
ej»- '°^em Manne scheidenden Frau erkennen, ohne irgend
ajtz ^°ndere mythologische Beziehnng, als daß Hermes eben
p»> °" Abgesandte der Unterwelt erscheint. — Prosessor Rhusso-
h»„? Zeigte eine sehr alte, wahrjcheintich aus dem 8. Jahr
wj, °"t v. Chr. stamincnde Vase aus Tanagra vor, ein Gefäß
liz^ ,'er Henkeln, in welchem er mitBezug aus Homer Jl. XI,
Ei'ken bekannte «zePixöwe/X«» des greisen Neftors wieder-
i»„„Nen wollte, eine Behauptung, der besondcrs Or. Schlic-
i» energisch entgegentrat. Sodann machte er von andern
b»» ?°ni Besitze befindlichen Vasen aus Tanagra Miltheilung,
-^tz^Nen zwei dieselbe Küiistlerinschrisl haben:

°ie /7//0/RT'/!.'. Seiner Ansicht gegenüber wnrde

Kii»»?°"e wahrscheinlichere Ansicht geltend gemachi, daß der
Ekhi ier, m Tanagra arbeitend, sich dnrch Neiinung seines
»vvj,, i°ortcS Athen den Lenten bcsondcrs bemerkbar machen
'Nschrik ^ndlich wurdcn von Hcrrn Rhussopulos die Künstler-
ü»S » en der anderen Vascn vorgelegt, die erste anf eincr
he».„,e>" I. g80 v. Chr. stammenden Vase mit zwei Schlanqen-
dk/e'.n lautet: ///>0/i^//:/r2: /.///-//l2:/,', die zweite, auf
K. Ääger mit zwei Widdern abgebildet ist, aus dem
nus W.nnd-rt v.Chr.: '/>/4//^//:^' /. //O//.2:/:, die dritle,
e "ika, mit vorzüglichem Widderkops: /T//:'/'-/-V/'/.

/://l// /LPO^'. — Herr Architekt Ziller referirte über die
von Prof. Adler in Berlin veröfsentlichte Festschrift zur Winckel-
manusfeier: „die Aitalos-Stoa in Athen", woran stch ein Vor-
trag von Prof. Mylonas anschloß über einen archäologischen
Spiegel aus Korinth, von einer Venns getragen, die eine
Taube in der Haud hält und aus deren Schullern Sphinxe
sjtzen. (Köln. Zeitg.)

Nationaldenknial auf dein Niederwald. Am Montag,
den 2». Jannar, sand auf dem Rathhanse zu Berlin eine
Versammlung statt, die hofsentlich sehr wesentlich zur Förderung
der Herstellung des Racionaldeiikmals, welches an den
Usern des Rheins auf dem Niederwald deu großen Kämpfen
und Siegen dcr Jahre l87U und 1871 gewidmet werden soll,
beitragen wird. Auf Ersuchen des Präsidenteu des Ceniral-
Komitvs sür die Sammlungen znm Niederwald-Denkmal,
Ober-Präsidenten Gras Enteuburg zu Hannover, hatten sich 3 i
MLnner aus allen Theilen der Provinz Brandenburg, Staals-
beamte, Bürgermeister und Grundbesitzer bcreit erklärt, mit
den Mitgliedern des Berliner Aklions-Komitss sich zu einem
Provinzial-Komits sür die Provinz Brandenbnrg zn vereinigen.
Die Mehrzahl derselben war auf Einladung des Obcrbürger-
meisters Hobrecht am 25. Januar auf dem Ralhhause zur Äon-
stituirung des Komitös erschienen. Da Herr Hobrecht amtlich
verhinderl war, so übernahm Herr Kochhann den Vorsitz, Herr
Kämmerer Runge das Referat. Nachdem einmüthig das Komilv
als konstituirt e'rklärl worden, einigte man sich znnLchst dahin,
daß sür jeden Krcis besondere Kreis-Komitös gebildel werden
sollen, denen es überlasseu bleibt, Lokal-Komitss hervorzurusen,
jedoch soll für jede größere Sladt jedenfalls ein besonderes
Lokal-Komits eingesetzt Werden. Um ihre Rlilwirkuug bei
Bildung der Komilös werden die Herren Laudräthc nnd dic
Magistrate Seitens dcs Bcrliner Aktions-Komitös erjuchl werden.
Die pliiwesenden glaubten außerdem auf die regc und patrio
lischc Betheiligung der Provinzialpresse rechnen zu diufen, der
Seilens des Aktions-Äomitss Schilderungen und Abbildungcn
des schönen Schilling'schen Modells zugänglich gemacht werden
sollen. Auf Antrag eines Mitgliedes wurde ferner beschlosjen,
gute und nicht lhenre Abbildungen des Denkmals zuni Vertäus
bringcn zu lassen. Hinsichllich der Samnilungcn, welche durch
einen Aufrus an die Provinz eingeleitet werden svllcn, entschloß
man sich, den Kreis- uud Lotäl-Komit«s die Wahl der Zeit
nnd der Art der Sainmlungeii zwar möglichst zu überlasjen,
indeß doch darauf zu dringen, daß die Sammliiiigen dald bc-
ginnen, und jedenfalls bis zum I. Juli beendigl sind, min-
destens soll womöglich überall einc Haus-Kollekte, dercn Ge-
nehmigung bereiis von dem Herrn Ober-Präsidenten von
Jagow zugesagt worden ist, stattsinden. Schließlich wurde noch
beschlossen, eine Mittheilung über die Sitznng zu veröfsent-
lichen, die Leitung der Angelegenheiten als Komito aber den
Mitgliedern des Berliner Aklions-Komitss (Oberbürgermeistcr
Hobrecht, Stadtverordneter Kochhann, Geheimer Rath Conrad,
Kärnmerer Runge, Lhef-Redakteur Kletke, Stadlrath Löwe)
zu übertragen. Die Kosten des Denkmals werden aus etwa
300,l>lly Thlr. angeschlagen, wovon gegenwärtig erst ungesähr
die Hälfte herbeigeschafft ist.

Die St. Gcreonskirchc in Köln, welche bis vor Kurzem
auf der nördlichen Seite nach der Christophstraße hin durch
alte Gebäulichkeitcn theilweise dem Auge des Beschauers ver-
deckt war, steht nun, nach Niederlegung der alten Wohnhänser,
in ihrer ganzen erhebenden Pracht da. Die Köln. Zeitg.
schreibt aus diesem Anlaß: „Mit staunender Bewnnderung
muß sich das Hcrz nicht ailein des Kunstkenners, sondern auch
jedes mit Schönheitssinn begabten Menschen beim Anblick
dieses großarligen architektonischen Denkmals aus vergangenen
Zeitcn ersüllen, nnd nicht nugerechtfertigt dars der Wnnsch
erscheinen: Möchte doch diese Seitc des himmelanstrebenden
Tempels nichr wieder durch Nenbanten ganz oder theilweise
verdeckt, nicht der Herz und Sinn der Vorüberziehcnden er-
hebende, dem Jünger der Kunst so reichen Stosf zum Studium
bietende Anblick wieder beschränkt oder gar eulzogen werden!
Fürwahr, hier geziemtc es sich, ein Opser zn bringen. Hier
würde das Stadtverordneten-Kollegium sich cin Verdienst er-
werben, wenn es das frei gewordene Terrain für alle Znkiinft
srei ließe. Hier würde auch der Allerthums-Verein einc seincr
würdige Aufgabe finden, nach unserm Dafürhalten wcit loh-
nender, als'wenn er die Erhaltnng einiger alten — nnd nichts
weiler als alten — Thore oder Brnchtheile unserer jetzigen
 
Annotationen