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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 11.1876

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Lübke, W.: Literatur zur Baukunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.5789#0187

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XI. JahrMW.
Sciiräyc

siud anOr. C. si. Lütsüw
(Wien,Theresiamnngasse
25) od. andie VerlNisskl.
(^Leipzig, Königsstr. 3),

17, März

Nr. 23.
Inscrate

L 25 Pf. für die drei
Mal gespaltene Petitzeile
werden von jeder Buch-

!878.

Beiblatt znr Zcitschrist sür bildende Knnst.

Dies Blatt, jcde Woche cun Freitag erscheinend, erhalten die Abonneuten der „Zeitschrift für bildeude Kunst" geaiis; für sich allein bezogen
kostet der Zahrgang 9 Mark sowohl im Buchhandel wie auch bei den deutschen und Lsterreichischen Postanstaltcn.

Znhalt: Literatur zur Baukunde. — Korrespondenz: Aus Tirol. — Salon äs 1375; Reisc-Aufnahrnen; Luthardt, Albrccht Dürer; Spemann's Kunsthand-
werk. — Ambr. Firmin Didot s-, — Zur Geschichte der Keramik. — Jahresbericht des Barmer Kunstvereins. — Oesterreichischer Kunstverein.
— Enthüllung des Rietschel-Denkmals in Dresden; Berliner archäologische Gesellschaft. - Berichtigungen. — Zeitschriften. — Jnserate.

Literatur zur Saukunde.

Die Zeiten sind vorbei, wo nur der enge Kreis
von Fachgenossen an den Werken der Architektur und
den sich darauf beziehenden Verössentlichungen Theil
nahm. Wir werden daher auch in diesen Blättern ei-
niger Publikationen gedenken dürfen, die sreilich zunächst
ganz besonders sür technische Fachkreise berechnet sind.
Jn erster Linie nennen wir die Vorlegeblätter für das
Studium der Baukunst, besonders für die Zeichen-
übungen der Baukonstruktionslehre, mit Unterstützung
namhafter Architekten heransgegeben von Hermann
Steindorsf (Stuttgart, bei Konrad Wittwer). Der
Versasser, welcher mehrere Jahre mit Erfolg an der
Bauschule des Polytechnikums zu Stuttgart gewirkt hat,
bringt in Blättern des größten Foliosormats von ihm
selbst meisterlich autographirte Darstellungen von struk-
tiven Einzelheiten, die nicht blos durch genane Wieder-
gabe nnd klare Darlegung der Konstruktion, sondern
auch durch die überaus gelungene Art in der Hand-
habung der Darstellungsmittel sich ganz vorzüglich als
Vorlagen für das konstruktive Zeichnen bewähren dürften.
Der Verfasser verfolgt konsequent das Ziel, die Kon-
struktionen in ihrer innigen Verbindung mit der künst-
lerisch formalen Charakteristik al^ etwas Untrennbares
darzulegen, wodurch ohne Zweifel die sicherste Grund-
lage zu einer gesunden Fortentwickelung der Architektur
gewonnen wird. Die Rücksicht auf das Material steht
mit Recht in erster Linie, und so bietet schon das erste
Heft nach dieser Seite große Mannigfaltigkeit, indem
zwei Blätter dem Sandstein, zwei dem Backstein, wieder
^wei dem Holzbau, resp. der Verbindung von Holz mit

Sand- und Backstein gewidmet sind. Ebenso erstrebt
das Werk große Mannigfaltigkeit nach der stilistischen
Seite, und nicht minder läßt der Verfasser neben den
Werken früherer Epochen die Schöpfungen der Gegen-
wart zu ihrem Recht kommen, so daß dem praktischen
Gesichtspunkt vollaus genügt wird. Das vorliegende
erste Heft bietet Werke des romanischen, gothischen, mau-
rischen Stiles und der Nenaissance, und zwar eine
Fensterumrahmung vom ehemaligen Lusthaus in Stutt-
gart, nach einer Aufnahme von Beisbarth, bearbeitet
vom Herausgeber; die westliche Empore der Johannis-
kirche zn Gmünd, im Anschluß an den edlen romanischen
Stil des Banes, entworfen von Steindorff; den Holz-
giebel eines in gothischem Stil von G. Martens in
Kiel ausgeführten Wohnhauses; die oberen Stockwerke
sammt dem Hauptgesims eines Speichers in Kiel nach
Moldenschardt, Backsteinban in Renaissanceformen;
den Erker vom Pfarrhause zn Harburg, einen gothischen
Backsteinbau von K. Henrici; endlich eine maurische
Vorhalle aus Damascus. Die Darstellungen sind sämmt-
lich in demselben Maßstabe von entworfen, was
die Vergleichung erleichtert und besonders lehrreich macht.
Es ist nicht zu zweifeln, daß das mit Umsicht und künst-
lerischem Verständniß angelegte Werk in architektonischen
Kreisen die verdiente Theilnahme finden werde.

Jch knüpfe hieran einige Bemerkungen über ein
zweites Unternehmen lehrhaster Tencenz, dessen Erscheinen
seit 1,872 begonnen wurde und kürzlich bis zum zweiten
Heste der zweiten Abtheilung gediehen ist. Jch meine
I. Bühlmann's Architektur des klassischen Alterthums
und der Renaissance (Stuttgart bei Ebner L Seubert).
Der Verfasser will darin ein Kompendium der vorzüg-
 
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