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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 12.1877

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https://doi.org/10.11588/diglit.5785#0367

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725

Vermischte Nachrichten.

726

ovsrsnlox, een van äs Irae)'ste patroonen äi sz- attestanton
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Wir halten cs nicht für nöthig, eine Uebersetzung zu geben,
da nnsere Leser das vlämische Original nvt einiger Auf-
Merksamkeit verstehen werden. Die Bedeutung dieses Akten-
stückes für die angeregte Frage besteht nun darin, daß die
Eigenschaft eines Bürgers (koorters) von Antwerpen nach
den alten Gesetzen (6ostn)'menl nur durch Geburt am Orte
selbst, oder durch feierliche Aufnahme, Vereidigung vor
Schultheitz und Schöffen und Eintragung in die Bürger-
bücher (koortersboolrön) erworben wcrden konnte, datz in
diesen wohl erhaltenen Büchern Peter Paul als solcher nicht
eingezeichnet ist, während sein älterer Bruder „Philips
Rubbens, Janssone, geboren vair Ceulen" im Jahre 1609
darin eingeschrieben wurde. Herr van den Branden schließt
daraus, daß Peter Paul niemals das Bürgerrecht gekauft
oder sonstwie erworben haben könne, daß er also, wenn er
doch notorisch Bürger der Stadt war, das Bürgerrecht durch
Geburt besessen habe, und das ist, guoä orat äsmoustranäum.
Der Beweis ist sreilich ein negativer und nicht sehr binden-
der, indessen wollen wir es den Antwerpenern gern gönnen,
wenn sie ihren Ruhmestitel, den sie nächstens so großartig
feiern werden, darauf wohl begründet finden. Rubsns ist
das Haupt und der Vertreter der vlämischen Malerschule in
ihrer eigensten Eigenheit, und den Ruhm, diesen großen
Meister zu ihren Ängehörigen zu zählen, wird Niemand den
Vlamändern bestreiten wollen. Ob das Haus, in welchem
Maria Pppelinckx ihn geboren hat, in Siegen oder Ant-
werpen stand, ist dabei sehr wenig erheblich."

Vermischte ttachrichtcil.

Ein Bilderalbmn zur Geschichte des modcrnen deutschcn
Holzschnittes von Nnzelmann bis zur Gegenwart wird von
der Verlagshandlung d. Bl. 'vorbereitet. Dasselbe wird
nicht in den Buchhandel kommen, sondern lediglich als Ge-
winngegenstand bei der im December d. I. stattfindenden
Verloosung des Albertvereins in Drssden dienen. Der Um-
fang ist auf circa 120 bis IbO Blatt bemessen. Zur Ab-
fassung des begleitenden Textes hat sich dsr Direktor des
städtischen Museums in Leipzig, I)r. Herm. Lücks bereit er-
klärt. Um dem Werke eine relative Vollständigkeit zu sichern,
hat sich die Verlagshandlung an alle bedcutenderen bnch-
händlerischen Firmen gewandt, um gegen angemessene Ver-
gütung künstlerisch werthvolle Originalholzstöcke namentlich
älteren Datums oder Ablagerungen von solchen leihweise
herbei zu schafsen. Es ergeht anch an alle Diejenigen, welche
an der Ausführung der aiisprechenden Jdee Jnteresse nehmen
—- Kunstfreunde, Zeichner und Holzschneider — die Bitte,
dem Unternehmcn ihre Theilnahme zuzuwenden. Noch sei
erwähnt, daß Jeder, der eine der Redaktion genehme Bei-
steuer an Holzstöcken liefert, Anspruch auf ein Freiexemplar
des Werkes erhält, für dessen geschmackvolle Ausstattung
die Verlagshandlung Sorge zu tragen verspricht.

Die sechzchnte Hauptversanimliing dcr Verbindung für
historische Kunst sindet vom 27. bis 29. September d. Z. in
Düsseldorf statt. Der Kunstverein für Rheinland und West-
falen hat zum Ankaufe historischer Bilder in der mit der Ver-
fainmlung verbundenen Konkurrenzausstellung 30,000 Mark
iur Disposition gestellt. Die Kunstwerke sind an den Herrn
Schreinermeister Joh. Pasfrath in Düsseloorf, Jakobisiraße
ilu, spätestens bis zum 22. September einzusenden. Die
Verbindung übernimmt die Kosten der Hin- und Zurück-
stndung mit Ausnahme der Sendungen als Eilgut oder
durch die Post und unter der ausdrücklichen Bedingung, daß
-iiachnahme für Spesen rc. nicht erhoben wird. Bei der
Einsendung von Entwürfen ist anzugeben, in welcher Größe
Uud zu welchem Preise die Bilder gemalt werden sollen.
Vilder, wslche nicht mehr im Besitze des Künstlers oder
fuelche bereits mehrfach ausgestellt worden sind, können zur
Konkurrenz nicht zugelassen werden. Weitere Auskunft ertheilt

der Geschäftsführer der Verbindung, Schulrath Looff in
Langensalza.

Anstaltcn zur Förderung der Majolika-Fabrikation. Aus

Berlin berichtet man der Lköln. Zeitg.: ,,Das iviedcr-
erwachende Jnteresse für das Kunstgewerbe hat sich ganz
besonders der Majolika-Fabrikation zugewandt. Diese Kunst
stand in Jtalien im 16. Jahrhundert in ihrer höchsten Blüthe,
und ihre Erzeugnisse, von denen jetzt eine herrliche Samm-
lung im deutschen Gewsrbemuseum aufgestellt ist„ werden
mit hohen Preisen bezahlt; in Jtalien hat man zuerst und
mit gutem Erfolge versucht, diese Fabrikation wieder aufzu-
nehnien, andere Lünder sind dem Beispiele gefolgt. Es
handelt sich dabei nicht blos um Anfertigung von dekora-
tivem Geschirr der verschiedensten Art, sondern zugleich um
Hebung der Ofenfabrikation und die Herstellung farbig
glasirter Kacheln, welche schon unsere Vorfahren zur Her-
stellung höchst wirkungsvoller Wandbekleidungen verwandt
haben, und als deren Reste man in alten Häusern am Herde
und hinter dem Ofen holländische Kacheln mit blauer Malerei
antrifft. Der Geheime Kommerzienrath Raveno, dem die
deutsche Kunstindustrie so vielfache Anregung und Förderung
verdankt, vereinigte sich vor etwa drei Jahren mit deni
Direktor der Unterrichtsanstalt des Gewerbemuseums, Pro-
fessor Ewald, und dem Baurath Ende, nm die Majolika-
Fabrikation in italienischer Weise hieher zu verpslanzen. Sie
verschrieben einen tüchtigen Künstler aus Jtalien und rich-
teten in einem sonst nicht zu benutzenden Raume des Gewerbe-
museums eine kleine Fabrik ein. Sie ließen sich die Mühe
und Kosten nicht verdrießen, welche die Anlsrnung jüngerer
Krüfte und die Behandlung des dem Jtaliener unbekannten
hiesigen Materials verursachten. Die Arbeiten der Fabrik,
welche in der Passage in der Bauausstellung seit Langem
ausgestellt sind, haben im vorigen Jahre auch auf der kunst-
gewerblichen Ausstellung in München ganz besondere An-
erkennung gefundsn. Tüchtige hiesige Künstler haben dem
Professor Ewald voll Eifer und Liebe zur Sache Mitwirknng
geliehen; gleichwohl hat der Versuch von den genannten
Herren jetzt aufgegeben werden müssen. Der Jtaliener kehrt
in seine Heimat zurück, da ihm unser Klima nachtheilig ist,
und die Benutzung der bisherigen Werkstätte wird durch
bauliche Veränderungen des Rcichstagsgebäudes unmöglich
gomacht. Daß diese Zwischenfülle aber das Eingehen der
Fabrikation zur Folge haben, dafür liegt ein wesentlicher
Grund in der mangelnden Theilnahme des hiesigen Publi-
kums. Niemand wird es den um die Kunstindustrie hoch-
verdienten Herren verdenken, daß sis müde werden, eine
Fabrikation fortzusetzen, welche keineswegs alle Schwierig-
keiten überwunden hat und fortgesetzter Versuche und Opfer
bedarf, wenn die mangelnde Theilnahme des Publikums es
geradezu »nmöglich macht, dem Betriebe die gewünschte Ein-
richtung und Ausdehnung zu geben. Die bisher gesammel-
ten Erfahrnngen würden der deutschen Jndustrie verloren
gehen, wenn nicht der Handelsminister beabsichtigtc, die
Versuche auf der königlichen Porzellanmanufaktur fortsetzen
zu lassen. Die Freunde des Kunstgewerbes werden diesen
Entschlnß freudig begrüßen, zumal die Versuche von einer
Stelle fortgesetzt werden, die hiefür mit Hilfsmitteln aus-
gerüstet ist, und welche die Resultate weiteren Kreisen zu-
gänglich machen kann."

)V. Kassel. Die Genehmigung zur Ausführung der
Fresken in der Loggia unseres neuen Galeriegebüudes nach
den Entwürfen Merkel's ist vor Kurzem ertheilt worden.
Unserer Stadt wie insbesondere dem Galeriegebäude ist
damit neben den für das Treppsnhaus desselben bestimmten
achtLänderstatuen Echtermayer's eine hervorragende künst-
lerische Zierde in sichere Aussicht gestellt. Die Fresken
werden die Entwickelung der Kunst veranschaulichen und
theils allegorische Darstellungen, theils solche aus dem Leben
berühmter Maler enthalten. — Die Sammlungen für das
hier zu errichtende Spohrdenkmal, welches schon seit
längerer Zeit projektirt ist, nehmen ihren Fortgang. Die
großen Musikaufführungen, welche zum Vortheil des Denk-
mais hier stattfanden, brachten der Kasse den namhaften
Zuwachs von 2873 Mark. — Zu den wenigen werthvollen
Ueberresten aus der Zeit der Renaissance, welche sich bei
uns erhalten haben, gehört vor allem das Schloß zu
Schmalkalden. Mit Ausnahme eines aus früherer Zeit
stamnienden Thurmes wurde dasselbe in den Jahren 1580
 
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