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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

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Woltmann, Alfred: Die Todesbilder in Chur, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5787#0146

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^'Dahrgang.

LeitrSge

sind mi prof. Dr.L. von

kühow (wicn. Tboro-

»onnmgaffr 2S) odor an
'' ^krlngshondlung in
^°spZ!g zu richlon.

Februar

Nr. 18.

Insrrate

1878-

Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst.

Erscheinl jode wocho »n> Donnorstn». für dio Abonnonle» dor „Zcilschrift für l'ildcndc Kunst" gratisi t'ür sich »lloiu bozogon kostol der
I»l>rg»»g st M»rk fowolil im Buchlmndol »ls »uch boi don donlschon »nd östorroi.l.ischon post»»st»IIo».

Tl'> Todesbilder in Lsiur. — Aorrespondenz: venodi^. -- wilbelin Trellonknmp f; Ferdinund weist -sI TIieopl.il pchulor^ch.

pietro

p'rof wiH —'TiziunnussteUun» in Bcrlu,. Ausstollunge» moderno'r Gouiäldo in London. „IZurlinZto» leino Lrls Tlub" iu
Archäologischo Gosellschaft in Berl,n> Dio rtadol der Aleopatr». — Linr schrocklicho Goschichtc. — Zeitschrlften. - gnserato.

Die Todesbilder in Lhur.

2m Lischöflichen Palast zu Chur bcfinvet sich em

Mau in gpgu gemalter Todtentanz, dcn Bnrckhardt m

b'Mer Beschreibung dcr Donckirche zu Chur (1857) so

^arakterism.- „Derselbe wiederholt iiu Großen einen

Uieil der weltberühuiten kleinen Holzschnittc HanS Hol-

^ms nnd zwar so vortrefslich, daß man den originalen

Slrich dxg Meisters beim ersten Anblick kauiu vcrnüßt.

° unwahrscheinlich auch die eigcnhändige Ausführung

" In der ersten Auflage meincs „Holbein" (II,

1868, S. I3v) erwähnte ich die Bilder kürz nüt der

^»Sabe. daß ich sie selbst nicht gcsehcn und nnt dlennimg

Gewährsmannes, der die geistrciche Behandlung
Sttühmt.

S. Vvgelin, der jetzt den Wandbildern eine neue
^ttsuchung gewidmet hat^), -rrt daher. wenn cr be-
ich habe dieselben erst erwähut, nachdem cr seme
"'cht im „Freien Rhätier" (19. und 20. April 1876)
' ttnigen allgemeinen Sätzen bekannt geiuacht, und
^"/zu dem Zusatz: „Wir wisscn nicht, °b aus eigner
. uschauung" keinen Grund einem Autor gegenüber, dcr
^ rur Negel macht, es ausdrücklich auzugcben, wenn
seh

„ . --»„n keinen Grund eineni Autor gegenüber, der

I-ch .

tt» in Frage kommendes Runstwerk nicht selbst gc-
, Ich hatte die Bilder im Oktober 1869 selbst
^'"u gelernt und sagte in der 2.Auflage (Herbst 1876,
S^i78^ „Trcffliche Kopien nach Holzschnitten aus

Ij. ^ F- Salomon Vögelin, Die Wandgemälde im bischös-
zu Chur mit den Darstellungen der.holbein'schen
»eo/^'^er. Eine kunstgeschichtliche Untersuchung. Heraus-
1878°" °°" bn' Antiguarischen Gesellschaft in Zürich. Zürich

der ältcstcn Folge Vvn 40 Blatt sowie nach Dürer's
Stich Ritter, Tod und Teufel- 36 Sccnen, häufig je
zwei und zwei in eine Kouipvsition vercinigt."

Dicsc Fassung war bereits eine Ablehnung der
Bögelin'scheu Hypothese, die Originalkonzcption Hvl-
bein's sei in den Churcr Wandbildcrn enthalten, dicse
seicn vor 1525, wahrscheinlich mehrere Jahre frühcr,
entstanden, hcrnach habe Holbcin seine für diesc Bildcr
gcmachten Zeichnungcu zum Zwcck dcr Holzschnittsaus-
gabe umgearbeitet, sie für das ncuc unifvrme Format
„ajustirt". Die Holzschnittausgabe kvnnc „demnach nur
in cinem sehr cingeschrLnkten Siune cine Holbein'schc
Originalarbeit heißcn." Nachdem nun Bögclin seine
Annahmc ausführlicher begründet hat, will ich auch
uicine abweichcnde Ausicht eingeheudcr darlegen, wozu
scin Aufsatz selbst mir das brauchbarste Material liefcrt.

Ein Malcr, der den Auftrag erhalten, dic Hol-
bein'sche Holzschnittfolge nachzubildcn, that das im mög-
lichsten Anschluß an das Original. Scinc Vorlage waren
nicht die Bascler Probedrucke von 40 Blatt, sondern
cine der ältesten Lhoucr Ausgabcn mit 41, dcnn dic
Ncihenfolgc entspricht lctztcren genan- Jn dcn Probe-
drnckcn folgen auf dic vier Blätter von ver Schöpfung
bis zum Adam, der dic Erdc baut, crst die Gcistlichen,
dann die Laicn männlichen Geschlechts, darauf die
Frauen, ferner nach dem Kinde das Blatt „Gebeine
aller Mcnschcn". Dieses ist aber in den Lyoner Aus-
gaben wie in dcn Wandbildern gleich nach den vicr
Einleitungsblättern eingcfügt, und dann kommt die Folge
nach Rang und Stand ohne Trennung der Geistlichen
und der Laien wie der Geschlechter.

Bon den Ausgabcn mit 41 Blatt scit 1538 hat
 
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