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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

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Clauß, Carl: Das neue Hoftheater zu Dresden
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https://doi.org/10.11588/diglit.5787#0178

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^-Zahrgang.

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^apzig richten.

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Nr. 22.
Iiiserate

kl 25 für die drei
Mal gespcrltene jl>etit-

s878.

Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst.

^kjcheint jede Lvoche nm Donnerstag, für die Abonnenten der „Zeitschrift für bildende Aunst" gratis; für sich allein bezogen kostet der
Iahrgang 9 Dtark sowohl im Buchhandel als auch bei den deutschen und österreichischen Z?ostanstalten.

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Aa.alogr. — ^nscratc.

^as neue üoftheater zu Dresden.

llic 21. September 1869 das Dresdener Hof-

> " er eii, der wurde, beklagte man all-

Pl'ts-" ^vrlust dieses Bauwerks. Der baulichen
h/ !Stadt sich prächtig anschließend, gc-
for ^ ^ ^rische und Anmuth seiner Nenaissance-

sui hervorragendsten architektonischen Schöp-

>v»rd" -2eit. und s^kener Einstimmigkeit

^ e der Erbauer des niedergebrannten Theaters,
tekt ^emper, sofort als der geeignetste Archi-

tvet-l . Wiederaufbau bezeichnet: eine Meinung,
>vie ^ ^esse, in Petitionen des Publikums,

»Nd^"ndischen Anträgen an die Regierung aussprach
auch pen maßgcbenden Kreisen Sachsens die
^ eigteste Beachtung fand. Semper wurde von der
eZieruug bcauftragt, einen Plan zu bearbciten, auf
^ "«b dessen man ihm schließlich dic Ausführung des
ji üöertrug. Da der Meister, andcrwärts beschäf-
' letztere nicht selbst überwachen konnte, so wurde auf
d^" ^vi'schlag sein Sohn, Manfred Semper, mit
>»it sf^Een Bauführung betraut, der sich in dcr Folge
2b U ' ^eschick dieser Aufgabe unterzog. Am
schü Grundstcinlegung statt. Die

.^°kh ^er Zeit, welche den Bau vcrzögerte,
»»d^ '" die Lust an demselben, und ungeduldig,
P . auch sehr zur Kritik aufgelcgt, sah das große
klej s-E'"" Vollendung des Hauses entgegeu. Alle
2 'chen Nergeleien verstummtcn jedoch am Abend des
^ »ebruar d. I., a„ wclchem das neue Theater in
der königlichen Familie und der Stände des
mit der Borstellung von Goethe's „Jphigenie

auf Tauris", feierlich seiner Bestimmung übergeben
wurde. Bei dem öffentlichen Festmahle, das sich zu
Ehren des Erbauers an diese Feier anschloß, konnte der
Festreduer, Prof. Hcrmaun Hettner, mit gutem Nechte
das neue Haus in der Hauptsache als eines der schönsten
Theater Europa's bezeichnen, als einen Bau von über-
wältigender Monumcutalität.

Jn diescn Blättcrn (Kunst-Chr. v. I.Oktober 1869)
erhob sich die erste Stimme, welche für dcn Wiedcrauf-
bau des Theaters durch Semper plaidirtc, ebenso fand
der Plan des Künstlers zuerst an dicser Stelle Be-
sprechung in der Presse; es dürftc nuu auch ein Bericht
über das fertige Bauwerk hier am Platze sein.

Was zunächst die Situation des Baues betrifft, so
kamen hauptsächlich zwei Bauplätze bei der Wahl in
Betracht, die Zwiugerteichpromenade und die Stelle, auf
welcher sich das alte Theatcr erhob. Man wählte letz-
teren Platz. Die Zwingcrtcichpromenade, wo das Hauö
in die Fluchtlinie der Nordfatzade des Museums zu
stehen gekommen wäre, hätte v'-lleicht die Ansprüche an
die Wirkung der Seitcnfayaden des Neubaues nicht so
gesteigert wic der gewählte Platz, indessen bot dieser
wieder andere Vortheile, iixl-che man berücksichtigen zu
müssen glaubte. Um dic aus der Nähe des Theaters
für die Gemäldegalerie entspringenden Fährlichkeiten zu
verringern und zugleich, um dcm Museum eiue bessere
Ansicht zu gewähren, rückte man das neue Haus etwa
48 M. nach dem Packhofe hin zurück. Die Gründung,
welche 8 M. unter dem Terrain erfolgte, hatte hier mit
großcn Schwierigkeiten zu kämpfen, indem man einerseits
auf alte Fcstungsmauern, andererseits auf den Sand
und Schlamm cincs verschütteten Grabens stieß. Die
 
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