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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.5787#0255

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499

Nekrolog. — Smnmlungen und Ausstellungen.


scn, wic sich i,n Lans der Zcit dic Darstcllnngsweisc än-
dcrt nnd tvic dic cinzelncn Künstlcrschulen bcstimmte
Kvmpvsitivncn bcsvndcrs licben. DciranS tvird sich
allmatllich anch cinc auv dcm Gcgcnständlichcn gcschvpftc
Handhabc znr gcnauercn Bcstimmung dcr Dcntinälcr
nach Zeit nnd Herknnst ergcben, tvvfiir tvir bishcr
meist nur auf dcn tnnstlcrischen Charattcr dcrsclbcn
angcwiesen sind. An Fingcrzeigen dazn schlt eS schvn
in Schnltz' Arbcit nicht. N. Dohmc.

Oscor Mothcs: Illustrirtcs Biiuiciiko». Praktisches Hülfs-
nnd Nachschlagebnch im Gebiete des Hoch- und Flachbaues,
Land- und Wasserbaues, Mühlen- und Bergbaues, der
SchiffS- und Kriegsbaukunst sowie der mit dem Bau-
wesen in Verbinduiig stehenden Gewcrbe. Künste und
Wissenschaften. Dritte, gänzlich uingearbeitete und ver-
inehrte Anflage. 4 Bände init 2732 Abbildnngen. Leip-
zig, Otto Spamer 1874—77.

Die nene, bereits früher von uns gewürdigte Ausgabe
dieseS „Baulexikons" liegt nun vollcndet vor und erfüllt
alle die Zusagen, mit welchcn Verleger nnd Herausgeber
nn das Pilblikuni herangetretcn waren. Wir ziveiseln daher
auch nicht, das> die bewährte Brauchbarkeit des Bnches auch
bei dieser neuen Bearbcitung wieder sich zeigen werde. Die
einzelncn Artikel bieten keiiieswegS nur kurze Notizen, son-
dern, wo es der Gegenstand erfordert, ausführliche Behand-
lung, durch zahlreiche Abbildungen unterstützt, wie z. B. die
Artikel über die Baustyle und deren Entwicklung. Eincn
besonderen Werth verleiht dem Buch die Sorgfalt, mit
welcher es die technischen Ausdrücke fremder Sprachen be-
handelt, und zwar so, daß sie mit in die alphabetische Ord-
nung aufgenommen sind, wodnrch das Werk zugleich den
Ziveck eines technischcn Wörtcrbuches erfüllt — cin Nmstand,
der in unserer Zcit der lebendigen Zusammenivirkung der
vcrschiedenen Nationen und der Nothwendigkeit die sreinden
Litteraturen eingehend zu berücksichtigen, nicht zu unter-
schätzen ist. V. V.

Dic St. Eatharincnkirche zu Brandcnburg a. d. H. nebst
ihrcn Nlterthümern und Denkmälern. Beschrieben von
E. Wernicke, Divisionspfarrer der 6. Division. Bran-
denburg a. d. H. Druck und Verlag von I. Wiesike.
1876. 8°.

Diese Schrift ist eigentlich nur eine Ueberarboitung von
Hesfter's im Jahre 1842 erschienener „Geschichtlichen' und
artistischen Bcschrcibung der St. Catharinen- nnd Amelberger-
Kirche", aber durch die Resultate von des Vearbeiters eige-
nen jahrelangen Studien des Bauwerkes derartig vermehrt,
daß sie füglich beanspruchen kann, sür eine Original-Arbeit
zu geltcn. Sie bringt im ersten Kapitel „Geschichtliches",
im 2. und 3. die Beschreibung des Gebäudes und der darin
befindlichen Geräthe, Kunstwerke und Dcnkmäler. Schade,
dnß dcm Wsrkchen keine Jllustrationen beigegoben sind; der
vom Verfasser im Vorworte gegebene Hinweis auf Adler's
„glänzende Publikation" wird nnr Wenigcn zu Gute kom-
iiien, wenn es sich um Erläuterung des Wortes durch das
Bild handelt. .1. l).

Ernst Saucrländcr : Tagebuchblätter einer italicnischen Reise.
Kunst- und Naturschilderungen. Frankfurt a. M. Die-
stcrweg 1877. 8. 211 S.

Hätte sich der Verfasser begnügt, einem Touristen, der,
nne er selbst, die Hauptpunkte Jtaliens mit besonderer Be-
rücksichtigung der Kunstiverke in sieben und einer halbcn
Woche zu schen ivünscht, einen praktischen Leitfaden nn die
Hand zu geben, der eine schöne Neiseroute vorschreibt
und nngiebt, wo die vorschriftsmästige Bewunderung in den
passendsten Ausdrücken anzubringen ist, so möchte das Buch
seinen Zweck erfüllen. Cr will aber den „Versuch cincr
eingeflochtenen gedrängten Darstellung des genetischen Zu-
sammenhangs der Kunstlvorke Jtaliens in ihren Haupt-

st°n"dies°r"WL"» k-'tischen Beleuchti.ng der heri'viragcnd-
hinaus ' S'l'en und geht dainit über sein Gclm'

cinen Siiiii "Lpnetische Ausammenhang" übcrhavpt
gehendsten k.n.»' Darstellung die Aufgabe des e>>>-
M-'z aevst ! StudiumS u,,d laßt s-ck,

folge der nuk Ä ."m .der durch dic zufällige Allfeinandci-
»och so nebeim^ " geradc bcsuchten Orte lliid .i»dc»l
d °'i gro °?i " .»"'binden. Sauerliinder's Bnch ist st»'
„kcnnen" - i5 ^ Leuten, welche Jtalicn rasch

auch ber K ,.,s "°",c'"""schen und bci», Nachha„sekoi>»»c»

di° vön l.m können, recht gec,g»c -

jedoch „icht _ranspruchte ivissenschaftliche Bedeutuiig^hat --

Nekrolog.

Jn dcr Nacht vom 10. auf II. Febrnar 1878 starb
München der^geachtete Landschaftsmaler Heinrich

Berlin'ö"^ E»ul Theodar Nichtcr. Derselbe war 18«l >»
,-eilm geboren, hatte dort seine crsto künstlerischo A»sb

- jjHergcsiedclt.

dung genossen und war 1840 nach München i>v"s»"H.,„,g
Eugen Neureuther hat uns in ciner geistvollen .
das Portrnit Nichter's im Landsknochtkostüinc, »- ^j.xjl
er am ersten großen Künstler-Maskenfost von
genonimen, beivahrt. Es zeigt den Künstler am
nach dem Feste noch im gedachten Kostnmc »--jhn>
lei sitzend, ivobei die Geister der fröhlichen Aackll jx
vorüberziehen. — Am 8. März starb auch dc» p->- - „ „„s
baierische Hof-Theatermaler Simon Quaglio. Z-,' „sößi-
der ursprünglich in Laino, unfcrn des Eomersee s
gen, vor etwa zwei Jahrhunderten nach Deutlchta j„
gewanderten Künstlerfamilie und am 23. Oktobor - Ojj^st
München geboren, wohin sein Vater, der Hoftheater-- '
Josef Quaglio (geboren in Laino >747, gestorben m „„„
chon 1828), dem Hofe des Kurfürsten Karl Dheoo
der Pfalz von Mannheim gefolgt war. Er war der >
seines Vaters und seines ältesten Bruders Angelo.
letzteren Arbeiten hatte er bereits von 1812
Nntheil genoinmcn. Als derselbe 181S starb, ward .^.
Quaglio an seiner Stelle Hoftheater-Architekt
Hoftheatermaler. Als solcher lieferte er viele Arbc»
küiistlerischem Werthe. Außerdem war er als hervo- '
der Zeichner und Maler im Architekturfache und ---/ si.„eil-
graph geschätzt. Namentlich tüchtig war er als Z-» ,,
malcr. ---cs»

Sammlungen und Ausstellungen.

A>»

Vcit-Aiisstellung zu Frantsurt ai» Mai» „j„e
Februar vernnstaltetc die hiesige Künstlergesellsaiai
Gedonkfeier für den Ende vorigen Jahres »crst .
Philipv Veit, den letzten der großen Meister » ,^j„c
erstcn Jahrzehnten unsres Jahrhundcrts, der b--'-/jj„tcö.
amtliche Stellung als Direktor des Städel'schen ^./jjjj„kc>-
sowis durch seine persönliche Einwirkung und 4.-1 -,,„p

recht eigentlich als Frankfurter Künstler sich betraäll
von seinen Kuiisigenossen, sowie seincn persöillichcn tz -
so betrachtet wurde. Jm Anschluß hieran wurde c» c - „,,t
stellung seiner Werke, so weit sie aus Privatbesltz .,si,st
werden konnten, beabsichtigt. Das Städelstchc 8--»-'! ' „„h»>
im Besitz mehrerer werthvoller Werke deS Künlller^, .^si.jt
- die Sache in die Hand, und der unorinüdliche» cks-
seines Jnspektors/Herrn G. Malß, ist es qjcickll

danken, daß die Ausstellung hcute in überraschcndc- ,7
thum erösfnet werden koniite. Sie wird vom ->- .' 52

2S. Aiai dauern. Sie bietet bis jetzt 1S0 N»»»»/ '„°jse
Handzeichnungen und Aquarelle, 42 Kartons, vorz-»d„„i,
die Originalentwürfe zn den Vildern im Mamzer --^j-
,, ^e..,uven an oie und 26 Oelgemälde. Diesc Werke stammen aus ---tz.„t„,ick

Hand zu geben, der eine schöne Nciseroute vorschreibt > ten der Thntigkeit des Meisters, so daß sich Altcs

und nngicbt, wo die vorschristsmüßige Bewnnderung in den > lungsgang voii der frühesten Zeit bis in sein hochi-c^
vassenbüen -e: ^ ' verfolgen läßt. Gleichsam eingerahmt wird er b---:j„istc»

Selbstbildnisse, von denen das eine aus der I „perc
Zeit des Künstlers in Nom stammt, während d»? „sich
sein letztes Gemälde ist. Unter den Oelbildern best»
 
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