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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 13.1878

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Abrest, Paul d': Der Salon, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5787#0322

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Iahrgang.

Beiträge

sind an prof. Dr.L. von
^ützow (wion, Ttzrre,

smnumgassc rs) oder an
rrrlagstzandlnng in
^bipzig zu richten.

18. Zuli

Nr. q.0.

Inserute

?i 25 j)f. für die drei
Mal gespaltcne jDctit-

t878.

Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst.

Erscheint

jede woche am Donnerstaa, für
Iahrgang 9 wark sowohl

die Abonnenten der „Zeitschrift für bildende Runst" gratis: für sich allcin bezogen kostet der
im Buclchandel als auch bei den deutschen und österreichischen j?ostanstaltcn.

Der Sa!°n. I. -

Der Salon. I. — Aunffausstellung in New-1)orf. — 'russ ara, Lrte Itallana c orltica reclcsoa; Llätlrr für Aostümkundr, Ncur
l5olge, z.—5. 6eft - Leirner, Die moderne Aunst und die Aussteuungen der Berliner Akademie,- walther, Die Bernachlässigung der
Deköration<;ninip,-pi'Deutscl'land. — Dresden: Sächsische akademiiche Ausstellung; ^tuttgart: Neue Erwerbunnen der Aönial. Staats-

Dekorationsmalerei' in Deutschland. — Dres..- ,, , .

galerie; Aus dem Atelier L. von hayn's. — ^ettschriften. - ^n,erate.

Lrwcrbungen der Rönigl. Staats-

Der Saloii.

(8ehm >vir cimiial gleich wöclias ln rcs und
^)»icn vpx Dingcn dicjcnigcn Bilder in Angcn-
)cin, djx olne besvnderc Bcachtnng verdicnen! Das
osainniturtheil über den dicsjährigen Salvn, der dic
)>vere Konkurrenz mit dcn Kunstabtheilnngcn der
^ltauSstellung zu bestehcn hat, wird sich dann lcicht
^Zebcn. Bctsellvre stellte ein grvßes biblischcs Bild
Christus beschwvrt dcn Stnri» anf dcin See vvn
^»ezareth. Das Schifflcin niit gcbrvchcncin Btast nnd
^letzten Scgel hüpft behcnd von cincr Welle znr an-
Dcr nasse Abgrund zlvischcn den anfgethürintcn
^Zvn, in wclchcn es ini Nn vcrschwindcn kvnnte, ist
3i»»cnerregcnd gcnug, mn nns stir das Lvvs der
^"schlichen Ladnng leisc crbebcn zu niachcn. Die
)'llcr, säniintlich nackt nnd dnrch ihr Ntingen wne
"^ch ihrc Geberdcn das allcrhöchste Stadimn der Ver-
^^iflnijg vffenbarend, schaarcn sich mn dcn Erlvscr,
s-llm rothes Gewand gcgen dic nnbckleidcten Kvrpcr
^stv abjticht wie dic rnhigc znvcrsichtlichc Bliene dcs
^ ands gegen die verzweifcltcn Griimnasscn seincr
^."'gcbung. Der Apostcl Pctrus sitzt znriickgczvgcn in
'"cr Ecke Nachens nnd blickt init glücklich ansge-
^chener Bcwunderung zu seinein Herrn cinpvr. Anch
' ere Gestalten scheinen von dein Vertrancn zmn Hci-
o erstillt zu scin. So sind die Ncsvlntercn der
,i,"""""ung in's Wasstr gesprnngcn und schwiimncii
' den weitcn Netzcn, dic sic deni Schiffe zntrcibeii,
Das Bild ist ein Durchschnittserzengniß ge-

ivisscnhaftcr Blittclniäßigtcit. Das Bcste daran ist die
Färbnng des Bleeres.

Ehe tvir zn eincni an Unisang noch grvßcrcn Bildc
übcrgchcn, wvllen Ivir die Tigcrkatze Vvn Bridean
hcrvvrhcben. Das hellbranne Fcll der Bestic inacht
sich wie daS schvnstc Klcid anf dcin Kvrpcr eincs schönen
Wcibcs, nnd in dci» Blickcn licgt cin gntes Stück Pa-
tholvgic dcr Wüstc.

Die zwci Hauptbilder, wclchen dicöinal dic Ehre
zu Thcil Ivnrdc, iin 8nlc>ii ä'üonnvnr die bcstcn Stcllen
cinznnchincn, sind dcr für das Lnxeinbnrg-Palais bc-
stiimnte Plafvnd nnd die Apvthcvsc Thicrs'.

Dnrch cincn scltsainen Zufall versnchcn sich dic
Malcr beidcr Bildcr zmn ersten Ni'ale a»f dei» Ge-
bietc dcr grvßcn Malerei. Bcidc habcn sich bis jctzt
in ihrcin Fachc cincn ausgczcichncten N'nf erwvrben.
Carvlns Dnran, dcr Bi'alcr des PlafondS, tvelcher
die stinhincskrönmlg der Maria vvn Medicis, der Er-
banerin des Lnxciiiburg allcgvrisch darstcllt, ist bckannt-
lich dcr Licblings-Pvrtraitinalcr vvrnchiner Danicn nnd
belicbter Schanspiclerimicn. Er ist außcrdcni der einzige
Maler, dcsscn Atclicr ansschlicßlich Vvn jnngcn Mäd-
chcn, dic sich für dic Knnst ansbildcn wollcn, bcsucht
wird. Gcvrg Vibert, dcr Vcrhcrrlicher des grvßen
sranzösischcn Staatsinamics, ist dcr Urhcbcr zahllvser
gcistreichcr Bildcr init satirischer Pvintc; inan könntc
ihn ehcr zn dcn Karikatnrinalcrn rcchncn, nnd er ver-
vvllständigt den Eindrnck cincs svlchen auch dnrch scine
nicht iimncr ganz nngtücklichcn Vcrsnche auf Pvsscn-
thcatern svlvie dnrch seinc Vorlicbc für Biystifikationen
und schlechtc Witze. Und dicscr lustige Pflcger des
Drvlligcn cnvcitcrt plötzlich uin's Zivanzigfache dcn
 
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