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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 14.1879

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Vom Christmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.5791#0058

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sH- Iahrgang.

Beiträge

sind an ssrof. Dr. L. von
Lützow (N)ien, There-

ä. December

Nr. 8.

Jnserate

ll 25 j)f. für, dje drei
Mal gespaltene j)etil-
zeile werden von jeder
Buch- u.2<unsthandlung
angenommen.

s878.

Beiblatt -zur Zeitschrift für bildende Kunst.

Erscheint von September bis Iuli jede woche anr Donnerstag, von Iuli bis September alle ^ Tage, für die Abonnenten der „Aeitschrift für
bildende Aunst" gratis; für sich allein bezogen kostet der Iahrgang 9 Mark sowohl im Buchhandel als auch bei den deutschen

und österreichischen postanstalten.


i.

Wcrfen wir eincn allgenieinen ileberblick übcr den
BUcherinarkt dieses Jahres, soiveit er snr diesen Bericht
in Betracht kommt, so können wiwuns der erfreulichen
Thatsache nicht verschlicßen, daß in Bezng auf die
außere Ausstattung der Bücher und Mappen sich ein
stetiger Fortschritt auf dem Wege des guten Geschmacks
kündgiebt. Die Ornamentik des Einbandes, das sieht
man deutlich, geht mehr und mehr in die Hände stili-
stisch geschnlter Zeichner über, und als ein Zeichcn
der Zeit kann in dieser Hinsicht die Veröffentlichung
von ornamentalen Entwnrsen begrllßt werden, wie sie
von Gustav Fritzsche, einem der strebsamsten Bnchbinder-
meister in Leipzig, ansgegangen ist*). Zwar ist noch
nicht Alles mustergültig, was uns an solchen Ent-
würfen und ausgeführten Decken vor Angen tritt, zwar
merkt man den Dingen hin und wieder zu deutlich das

Modsrne Bucheinbände. Hernusgegeben von Gust.
Fritzsche. 1. u. 2. Heft. Leipzig, G. Fritzsche.

eklektische Verfahren an, das die Motive hernimmt,
wv sie sich gerade finden, und das Erborgte ohne viel
Umstände zu einem halbwegs Neuen znsammengiirtet,
immerhin aber ist die Bahn ervffnet, um den deutschen
Buchhandel auch auf einem Gebiete konknrrenzfähig
zu machen, auf welchem die Pariser seit den Zeiten
Grolier's nnbedingt den Vorrang einnahmen.

Nicht wcniger erfreulich ist die Wahrnehmung,
daß auch die tppographische Ornamentik einen künst-
lerischen Charakter anstrebt. Unsere gelehrte Welt
wird sich zwar noch lange sträuben gegen die Zn-
lassung von allerlei Zierrat in ernsthaften Schrist-
werken, aus Besorgniß, die Gravität der Wissenschast
möchte dabei zu Schaden kommen, — wir sind ebcn
durch die lange Hungerperiode der deutschen Kunst zu
sehr an die kahlen Wände der Auditorien uud Schul-
zimmer und an die Schmncklvsigkeit des gedruckten
WorteS gewöhnt — aber über kürz oder lang werden
auch hier sich die Ansichten wandeln und die fröhlichen
Kinder der Phantasie ihr bescheidenes Plätzchen am
Ein- und Ausgang der Kapitel, auf Titel und Um-
schlag zu erobern wissen.

Jrren wir nicht, so kündigt sich diese Wandlung
unter Anderem auch in dem lebhaften Jnteresse an,
welches der von Nobert König unternommene Ver-
such gefunden hat, mit einem Handbuch dcr dentschen
Literaturgeschichte*) zugleich eiucn Ueberblick Lber die
Geschichte des Buches als Erzeugnisseö der Schreib-
kunst nnd der Presse zu gebeu. Das Werk ist zwar

*) Deutschs Literaturgeschichts mit Farbendrucken und
erläuternden Abbildungeii. Leipzig, Velhagen >L Klasing.
 
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