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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 14.1879

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Das Kunstbudget Frankreichs und Englands für das Jahr 1879
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Die Corcoran-Galerie in Washington
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https://doi.org/10.11588/diglit.5791#0112

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221

Die Corcoran-Galerie in Washington.

222

4) Kosten für die Nationalmuseen, nnd zwar:

South-Kensington Museum, Administration und Neuanschaffungen.l,188,480 Frcs.

British Museum, Administration.l,523,450 -

Ankäufe. 633,875 -

Büchereinband, Kataloge . .. 384,508 -

Verschiedenes. 255,425 -

(Außerdem hat dasselbe noch eigene Stiftungsrevenüen.)

National Gallery, Administration. 175,080 -

Neuanschaffuugen. 125,000 -

National Portrait-Gallery, Administration. 25,088 -

Ankäufe. 25,000 -

Museum der bildenden Künste zu Edinburgh. 270,550 -

Königl. Akademie (Bildergalerie) zu Edinburgh. 50,000 -

Museum der bildenden Künste zu Dublin. 250,275

National Gallery... . . 60,008 -

Zusammen für Nationalmuseen 4,967,475 Frcs.

5) Verschiedene Kosten, die sich auf die vorangesührten Posten vertheilen. 686,250 -

Es beträgt somit die Gesanimtsumme des Budgets für die bildenden Künste in England 9,791,125 -

Außerdem sind zur Erweiterung der Baulichkeiten
des South Kensington Museum 400,000 Frcs., für
die des British Museum 125,000 Frcs. veranschlagt.

Da jedoch in der sür das British Museum prä-
liminirten Summe auch das Budget der damit ver-
bundenen Bibliothek mit inbegriffen ist, so muß, um
einen Vergleich auf gleicher Grnndlage zu ermvglichen,
zu der oben mit 5,586,310 Frcs. ausgewiesenen Haupt-
summe des franzvsischen Kunstbudgets noch die Do-
tation der Lidliotsiögus nationuls mit 664,023 Frcs.
hinzugerechnet werden, wonach dieses mit 6,250,333 Frcs.
dem englischen Kunstbndget von . 9,791,125 -

gegenüberstände.

Jnteressant wäre ein Vergleich dieser Summen mit
denen der Kunstbudgets DeutschlandS und Oesterreichs.
Vielleicht sieht sich die Redaktion oder einer oder der
andere Mitarbeiter der Zeitschrist, dem die betreffenden
Daten zugänglich sind, durch die vorstehende Zusam-
menstellung zur Sammlung und Mittheilung derselben
veranlaßt. 0. v.

Nachschrist der Redaktion. Die durch obige
Daten gebotene Anregung lvird gewiß allseitig als
höchst dankenswerth begrüßt werden, und wir unserer-
seits wollen es nicht an Bemühungen fehlen lassen,
um ähnliche Zusammenstellungen auch aus anderen
Staaten, zunächst aus Deutschland und Oesterreich zn

gewinnen. Aber wir verkennen die Schwierigkeiten
dieser Aufgabe nicht. Jn Oesterreich, wie in manchen
Staaten des deutschen Reiches, fehlt es an einer ein-
heitlichen centralen Leitung und Organisativn der
Kunstlehranstalten, Museen u. s. w. Es kann dort also
von keinem Gesammtbudget die Rede sein. Einige
der Jnstitute und Sammlungen dieser Länder gehören
zur Hof-Verwaltung oder sind Privateigenthum ein-
zelner Mitglieder der regierenden Häuser (wie z. B.
die Münchener Glyptothek), andere wieder sind Staats-
anstalten und unterstehen den betreffenden Ministerieu.
Regelmäßige Veröffentlichungen über die Kunstbudgets
dieser Länder giebt es daher auch fast gar nicht. Eine
rühmliche Ausnahme davon macht in Deutschland die
k. sächsische Regierung, welche seit einer Reihe von Jah-
ren wenigstens über die Verwaltung der k. Sammlungen
detaillirten Bericht erstattet und uns dadurch in die
Verwendung des ansehnlichen sächsischen Knnstbudgets
Einblick gewährt. — Das sind einige der Schwierig-
keiten, welche der Erfüllung des auch von uns längst
gehegten Wunsches nnseres geehrten Mitarbeiters ent-
gegenstehen. Wir wollen jedoch, wie gesagt, in der
Sache thun, was irgend möglich ist, weil wir
glauben, daß ein vollständiger Ueberblick über das
einschlägige statistische Material die inannigfaltigstLN
wohlthätigen Folgen für unser Kunstleben herbeiführen
könnte.

Die (Lorcoran-Galeris in Washington.

Vor allen amerikanischen Städten ist Washington
auf seinen Straßen und Plätzen mit Statuen geschmückt;
Statuen und Gemälde, viele schlechte und einige gute,
füllen die Hallen und Gänge des Capitols; allein
erst seit wenigen Jahren besitzt die Stadt in der Cor-
coran-Galerie ihr eigenes Museum.

Diese junge Schöpfung ist mit Einschluß des Ge-
bäudes und eines Fonds von fast einer Million Dvllars
zur Erhaltung und Vergrößerung der Sammlung das
Geschenk von Wm. W. Corcoran, dessen Namen sie
trägt*). Schvn im Jahre 1859 wurde der Bau der
Halle nach dem Entwurf von James Renwick in

*) S. den Bericht in Heft 2 der Zeitschrift d. I., S. 47.
 
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