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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 14.1879

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Preller-Ausstellung in der Berliner Nationalgalerie
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https://doi.org/10.11588/diglit.5791#0198

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^-Iahrgang.

Beiträge

Z. April

eiblatt zur Zeitschri

Nr, 25-

Inserate

187Y.

e Kunst.


Inhalt: jDreller-Ausstellung in der Berliner Nationalgcilerie. — Die Iahresausstellung iin Wiener Aünstlerhause. I. — Textbuch zu Seemann's
kunsthistoris^en BilderbogenMonographie uber Wenzel Iamitzer. — Barmer Aunstverein; Iahresbericht des Aunstvereins für Rheinland

j)reller-Ausstellung in der Berliner
Nationalgalerie.

Die siebente der periodischen Ausstellungen. Welche
Direktor Jordan seit 1876 im obersten Stockwerke
der Nativnalgalerie zu veranstalten pflegt. ist dem
Meister der historischen Landschaftsmalerei, Friedrich
Preller, gewidmet. Das Kunstinteresse der Berliner
ist bekanntlich nicht übermäßig groß, und wenn das-
selbe auch in jüngster Zeit etwas lebendiger geworden
ist, so darf demselben doch nicht so viel auf einmal
zugemuthet werden, wie es jetzt zum Schaden der
Preller-Ausstellung geschieht. Jm Uhrsaale der Aka-
demie ist von Seiten des Künstlervereins Makart's
„Einzug Karl's V. in Antwerpen", ausgestellt, und
zieht täglich ungezählte Schaaren an. Jm bescheidenen
Ausstellungslokale des Künstlervereins in der Kom-
mandantenstraße ist Munkücsy's Milton zu sehen,
dessen ruhige Noblesse zwar bei weitem nicht die Sen-
sation hervorruft wie das Makart'sche Bild, aber gleich-
wohl die sonst so vden Räume des trübseligen Lokals an-
genehm belebt. Die Chronik derselben weist während
des letztverflossenen Jahres fast lauter leere Blätter
auf: Porträts und Porträts, aus deren langer Reihe
höchstens einmal das Bildniß einer prinzlichen Braut
von unserem erkvrenen Hofmaler H. v. Angeli her-
vorsticht, ohne indessen neues Material der Werth-
schätzung des trefflichen Künstlers zuzuführen, Land-
schaften und Genrebilder, die den spärlichen Bedarf
unseres Kunstmarktes inehr als dreifach decken, ab und
zu eine Sammlung von Studienblättern aus den
Mappen eines Künstlers, dessen Nameu vorläufig noch

nicht mit goldenen Lettern in die kunstgeschichtlichen
Annalen der Gcgenwart eingetragen ist, — in diesem
ewigen Einerlei spann sich die innere Geschichte dieses
unseres einzigen permanenten Ausstellungslokales ab.
Die jährlichen akademischen KunstauSstellungen, haben
diesem Lokal den Zusluß an einheimischem Material
vollständig abgeschnitten. Was dort noch hineinkommt,
ist Marktwaare oder es sind Wanderbilder, wie die
beiden, um welche sich jetzt das kunstsinnige Berlin
schaart.

Der Künstlerverein hat in den periodischen Aus-
stellungen, welche Direktor Jvrdan veranstaltet, neue
Schüdigung seiner Jnteressen zu sehen geglaubt. Mit
Ivelchem Unrecht, beweist das pekuniäre Resultat dieser
Ausstellungen, welches in gar keinem Berhältniß zu
den aufgewandten unsäglichen Mühen steht. Für das
mäßige Eintrittsgeld wird noch ein elegant und sauber
gedruckter, sehr sorgfältig gearbeiteter Katalvg mit
biographischer Einleitung gratis ausgegeben. Jst ohne-
hin schon kcin Gewinn aus diesen Ausstellungen zu
erwarten, so ergiebt sich gerade jetzt aus den augen-
blicklichen Komplikationen eine Benachtheiligung für
die Nationalgalerie.

Ueber dcn künstlerischen Entwickelungsgang Preller's
und die Hauptphasen seines Schaffens sind die Leser
der „Kunst-Chronik" erst kürzlich durch eineu Bericht an-
läßlich der Ausstcllung vvn Werken des Meisters in
Weimar (s. No. 37 und 38 des vor. Jahrgangs)
orientirt worden. Jn Weimar tvaren etwa 200 Blatt
ausgestellt, in Berlin sind es etwa 500 einzelne Zeich-
nungen, Skizzen, Studien, Aguarelle und Gemälde
Mit Ausnahme der im Bcsitze des Großherzogs von
 
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