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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 14.1879

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Die erste Pariser Aquarell-Ausstellung
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5791#0342

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681

Kunstliteratur. — Todesfälle. — Preisbewerbunge».

682

Lafsitte dic Pfortcn ihres Cercles freindcn'Gästen cr-
schlossen, und darum kann ihnen in unserer Zeit der
Ueberproduktivn und der Halbheit dcr Erfolg nicht
fehlen. II. V.

Aunstliteratur.

8. iU. Dänisches Kiinstlerlcxikon. Aus dem Verlags
von Andr. Fred. Höst zu Kopenhagen liegt jetzt vollständrg
rior: vnnsk Lonstnsrlsxikon nkUIrilix Vsilbaolr.
Die dänische Kunst ist in deutschen Werken betreffender Art
so stiefmütterlich behandelt, daß ein Specialwerk wis das
des Herrn Weilbach den Forschsrn geradezu unentbehrlich
erscheinen muß. Zwar sind unter den Malern, Bildhauern
und Architekten Dänemarks bisher nur wenigs erstanden,
denen es gelungen ist, sich dem allgemeinen europäischen
Bewußtsein gegenüber einen anerkannten Namen zu erwerben;
Maler wie Abildgaard und Juel, Eckersberg, Lundbys, Skov-
gaard und Marstrand, Bildhauer wie Wiedeweldt und H. W.
Bissen, Baumeister wie Harsdorff und Bindesböll verdtenen
es doch gewiß, so wie nrancher noch lebende dänische Künstler,
auch außerhalb des Baterlandes gekannt und gewürdigt
zu werden. Eben jetzt scheint die dänischs Kunst im Begriff
zu sein, ihre bisherige, der universellen Entwickelung gegen-
über isolirte Stellung aufzugeben, selbstverständlich jedoch mit
Beibehaltung des eigenthümlich nationalsn Gepräges; jüngere
Kräfte arbei'ten sich rüstig empor, und fern ist sicher die Zeit
nicht, da auf den Weltausstsllungen dis Kopenhagener Künstler
für sich einen beachtsnswerthen Platz behaupten könnsn. —
Unter den von Herrn Weilbach genannten Namen findsn
sich natürlich eins Menge, an denen den deutschen For-
schern niemals gelegen seirr wird; ist ja doch ein Gleiches
bei allen Handbüchsrn dieser Art der Fall. Dem Ver-
fasser ist es aber in glücklichstsr Weise gelungen, seins Arbeit
so zu begrenzen, daß er lauf 52 Druckbogen) den bedeuten-
deren Meistern eine verhältnißmäßig beträchtliche Seitenzahl
(so dem Thorwaldsen etwa 30, Marstrand 14, Anton Melbye
3, I. A. Jerichau 4 Seiten) widmen konnte. Seine Dar-
stellung ist, wie es einem solchen Werke gezienrt, eine
wesentlich objektive; dis Biographie ist ihin die Hauptsache,
als Kritiksr beschränkt er sich auf das Nothwsndigste. Als
ein sehr vollständiges, zuverlässiges und klar geschriebenes
Werk verdient Weiibach's Lexikon empfo.hlen zu werden; der
kurz gefaßte Stil macht es selbst denjenigen Deutschen, denen
die dänische Sprache sonst nicht geläufig ist, zum Nach-
schlagen brauchbar.

x. Von dcinTextbuch z» Sccmaiin's kiinsthistorischcnBrlder-
bogen ist kürzlich das 2. Heft, dio Kunst des Mittelalters
behandelnd, erschienen. Das dritts und lstzte Heft wird
nach einer Ankündigung dsr Verlagshandlung im Herbst
erscheinen und in zwei Äbtheilungen arrsgegeben, von denen
die eine die italienische Kunst vom 14. bis zum 18. Jahr-
hundert, die andere die nordischs Kunst vom 15. bis zum
Ausgange des 18. Jahrhunderts zum Gegenstande hat.

o Burckhardt's Crccronc,bekanntlich eine der eigenartigsten
und geistvollsten Erscheinungen auf dsm Gebiete der kunst-
historischeir Literatur, erlebt gegenwärtig im Seenrann'schen
Verlage seine 4. Auflage. „Eine Anleitung zum Genuß der
Kunstwerke Jtaliens", nannte der Verfasser sein Werk, und
in der That dürfte der Genuß einer italienischen Reise für
alle diejenigen sich wesentlich erhöhen, welche Burckhardt's
treffliche Arbeit schon vor der Abreise zu Rathe ziehen. Mit
jeder neuen Auflage hat daS „kleine dicke Buch" an dank-
baren Lesern gewonnen, und es unterliegt keinem Zweifel,
daß dies in erhöhtenr Maße auch bei der neuen Auflage dsr
Fall sein wird, zumal dieselbe für den praktischen Gebrauch
durch die größere Ausführlichkeit der sich der Fornr eines
Führers nähernden Negister wesentlich gewonnen hat; auch
durch schlankcres Format und besseren Druck zeichnet sich
dis neue Auflags vor ihren Vorgängerinnen vortheilhaft
aus. Der Jnhalt hat eine anders Glisderung erfahren, rn-
sofern die antike Kunst als besonderes Bändchen den 1. Theil
und die inittelalterliche und moderne Kunst den natürlich
dreifach so starken 2. Theil bildet. Von letzterem liegen die
Abtheilungen Architektur und Skulptur bereits fertrg vor,
vie Abtherlung Malersi ist noch im Erscheinen begriffen.' Was

die Bearbeitung anlangt, so ist diesslbe in einzelnen Partien
eine wesentlich umgestaltende gewesen. Der Herausgsber,
I)r. W. B od e, hat dabsi nicht nur seine eigensn gründlichen
Forschungen verwerthet, sondern sich daneben der Hülfe tüch-
tiger Spezialforscher bedient, wie denn auch Burckhardt selber
Hand an's Werk gelegt hat, unr einzelns Abschnitte nach
seinen Aufzeichnungen wsitsr auszuführen und zu Lerichtigen.

x. Das untcr dcm Titcl „Kunst und Künstler des Mrttcl-
altcrs und dcr Neuzeit" im Verlage von E. A. Seemann
in Lsipzig erscheinende, von Dr. Rob. Dohms herausgegebene
reich rllustrirte Sammelwerk hat in den letzten Monaten wieder
einige Schritte zu seiner Vervollständigung gemacht. Die
neuen Lisferungen behandeln Lionardo und Luini (von Carl
Brun), Bellini (von H. Janitschek), Giorgione (von H. Lücke),
Palma Vecchio (von Ä. Rossnberg), Corroggio (von I. P.
Richter), die Bologneser Malerschuls (von H. Janitschek).
An dem 5. Bande, der dis rtalienischen Schulen abschlisßt,
sehlen sonrit nnr noch einigs wenige Hefte, deren Erscheinen
bis zunr Herbst in Aussicht gestellt wird.

Bufalini's Plan von Nonr noch einmal. Wir haben
in einer Notiz der letzten Nr. die Meinung ausgesprochen,
daß die fehlerhafte Datirung (1502 statt 1551) auf der neuen
Ausgabe von Bufalini's Plan von Ronr aus der eiligen
Herstellung des Druckes zu erklären ssi., Diese Meinung
war irrig. Wis aus R. Lancicmi's begleitsndem Text ilirciivs
ckslls cisnoiiaina.2ioiii toxoAraüsIis oorrtsnuts irslla xiarrta),
von dem wir srst jetzt Einsicht nshmen konnten, hervorgeht,
steckt der Fehlsr schon in der Vorlage der neuen Ausgabe,
der in einein Kloster zu Cuneo aufgesuirdenen Federzeichnung
des Planes. Die Herausgeber haben es für geboten er-
achtet, rn einer Facsimile-Ausgabs dsn Fehler auf dem Plane
beizubehaltsn und ihn nur rnr Texte zu berichtigen.

Todesfälle.

Zan Swerts, Direktor der Kunstakademis in Prag, geb.
1820 in Antwerpen, ist am 11. August in Marienbad ge-
storben.

jDreisbewerbungen.

An dcr Wicncr Akademie der bildenden Künste fand
Dienstag d. 22. Juli die jährliche Preisvertheilung durch
den Unterrichtsminister statt. Es wurden folgende Preise zu-
erkannt. Allgemeine Malsrschule: Eine goldens Füger'sche
Medaille für dis beste Lösung der Aufgabe: „Odysseus auf
dsr Eberjagd mit dsn Söhnen des Autolykos" (Odyssee,
19. Gesang, Vers 445 bis 454) Herr Johann Styka aus
Lemberg in Galizisn; der Lampi'sche Preis sür Aktzeichnungen
nach der Natur Herrn Adolph Boehm aus Wien; ein Gun-
del'scher Preis für die besten Gesammt-Studien Herrn Uros
Predic aus Orlovat in Ungar». Allgemeine Bildhauer-
schule: Eins goldene Füaer'sche Medaille für die beste Lösung
der Aufgabe: „Dis Ausstoßung aus dem Paradiese" (l. Buch
Mosis, 3. C.) Herrn Johann Scherpe aus Wien; ein
Gundel'scher Preis für die besten Gesamint-Studieir Herrn
Rudolph Vrtal aus Wien; der Neuling'sche Preis für eine
nach der Natur modellirte Figur Herrn Robert Raab aus
Hernals bei Wien. Specialschule für Historienmalerei des
Herrn Professors Eiseiimenger: Ein Preisstipendium für Ge-
sammt-Arbeiten Herrn Koloman Deutsch aus Bacs in Ungarn.
Specialschule für Historienmalerei des Hsrrn Professors
Trenkwald: Ein Preisstipendium für Gesanrint-Arbeitsn Herrn
Hermann Berger aus Verbo in Ungarn. Specialschuls für
Historienmalsrei dss Herrn Professors Griepenkerl: Ein
Preisstipendium für Gesammt-Arbeiten Herrn Georg Subic
aus Poljane (Krain). Specinlschule für höhere Bildhauerei
des Herrn Profesfors Kundmann: Ein Preisstipendium für
Gesaniint-Arbeiten Herrn Johann Rathausky aus Wisn.
Specialschule für höhere Bildhauerei des Herrn Professors
Zumbusch: Ein Preisstipendtum sür Gesammt-Arbeiten Herrn
Thaddäus Blotnicki aus Lemberg in Galizien. Special-
schule für Landschaftsmalerei: Eine goldene Fügsr'sche Me-
daille für die beste Lösung der Aufgabe: „Einsamkeit" (Ge-
dicht von Lsnnu) Herrn Emil Vandory aus Pest; ein
Preisstipendiunr fttr Gssammt-Arbeiten Herrn Franz B itsch-
nau aus Wien. Specialschule für Kupferstecherei: Ein
Preisstipendiuin für Gesammt-Arbeiten Herr» Ludwig Mi-
 
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