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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 14.1879

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https://doi.org/10.11588/diglit.5791#0356
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709

Vom Kunstinarkt, — Neuigkeiten des Buch- und Kunsthandels. — Zeitschriften.

710

sind auch zwei große Kartons vollendet worden, denen nun
die anderen bald folgen sollen. Sie stellen die Scene, wie
Geßler nach der Bestimmung des zweiten Pfeiles fragt, und
den Schwur auf den Rütli dar. Beide sind in hohem Grade
gelungen, und namentlich verdient der letztere die vollste
Anerkennung, Die erste Komposition diesss Gegenstandes
hatte dem Künstler heftigen Widerspruch und harten Tadsl
zugezogen, Er entschloß sich deshalb zu einer völligen Um-
arbeitung, die allgemein befriedigt,

I-, Proftffor Chr. Griepcnkerl hatts den ersten semer
großen Kartons für die Bilder der Akademie in Athen
während der erstenAugustwochen in seinem Atelier ausgestellt,
und die Wiener Kunstfreunde machten zahlreich von der ihnen
gebotenen Gelegenhsit Gebrauch, eine Vorstellung von dieser
imposanten Arbeit zu gewinnen, Der Karton gehört zu
einer Folge von acht Kompositionen, wslche die Wände des
großen oblongen Sitzungssaales der Akademie zu schmücken
bestimmt sind, Je drei Bilder kommen auf die beiden Lang-
seiten in friesartiger Aneinanderreihung, Die beiden Schmal-
seiten erhalten je eine größere Darstellung, welche die Ober-
wand bis unter die Decke füllt und oben giebelsörmig
abschließt, Eins dieser beiden größsrsn Kompositionen zeigt
uns der jüngst ausgestellte Karton, Er ist das vierts Bild
des ganzen Cyklus, wslcher dis Prometheussage zum Gegen-
stande hat, und schildert uns den Sisg des Zeus über die
Titanen, Die streitbaren Götter sind um Zeus geschaart,
dessen Wagenlenker Prometheus ist; er hat ihm den von
den Kyklopen geschmiedeten Donnerkeil gebracht. Schon
haben sich die übsrmüthigen Titanen selbst an der Hera ver-
griffen; aber Zeus schleudert sie in den Abgrund, wo sie
von den Hekatoncheiren ergriffen und in den Tartaros ge-
schleift werden. Traurig sliehen Hestia, Demeter und
Dionysos von der verwaisten Erde in den Schutz des Zeus,
und zitternd harrt in einer Höhle das neu geschaffene Ge-
schlecht der Menschsn des furchtbaren Kampfes, Der Künstler
hat durch die lebensvolls, von klassischem Geist erfüllte Dar-
stellung des gewaltigen Stoffes seinen Bsruf zur monumen-
talen Malerei großen Stiles von Neuem dargethan, und bei
seiner eminenten koloriftischen Begabung läßt sich nicht daran
zweifeln, daß das Bild nicht hinter dem Karton zurückstehen
wird, Dieser letztere ist mit Kohle direkt auf die Leinwand
gezeichnet, wodurch der Meister für die Ausführung einen
.beträchtlichen Vorsprung gewonnen hat. Die Riesenleinwand
— sie mißt A6 Fuß Länge und 20 Fuß Höhs — wird un-
mittelbar an der Wand des Saales befestigt werden,

L, Proftssor Bleibtreu in Berlin hat vom König von
Württemberg den Auftrag zu einem Gemälde erhalten,
welches die Erstürmung von Elsaßhausen in der Schlacht
bei Wörth durch die württembergische Brigade darstellen
soll. Der Künstler hat derselben als Augenzeuge beigewohnt
und dürfte somit sin lebenswahres und geschichtlich treues
Bild dieser ruhmreichen Episode des letzten Krieges, wie
kaum ein Anderer, zu liefern im Stande sein,

Dem Berliner Architektenverein ist als Beihilfe zur
künstlerischen Ausstattung seines großen Festsaales die Summs
von N, 4000 aus Staatsmitteln bewilligt worden, sodaß
der Freskenschmuck dem Maler Hermann Prell im Ganzsn
mit Ä, 10,000 honorirt werden kann, Diess Zuweisung
ist an den Vorbehalt geknüpft, daß die mit dem v, Biel-
Kalkhorst'schen Preis gskrönten Entwürfe des Genannten,
welche als Schmuck des Festsaales in Aussicht genommen
sind, von den künstlerischen Beiräthen des Ministermms dieser
Unterstützung für würdig erachtet werden, Der Künstlsr
hat mit Anfertigung des Kartons zu den Wandbildern be-
gonnen,

Der Flügelaltar dcs Q, Massys in dsr Peterskirche zu
Löwen wird nun definitiv in den Besitz der belgischen Re-
gierung übergehen, nachdem die Kammer den zum Ankauf
dss berühmten Kunstwerkes erforderlichen Betrag von 200,000
Franken mit 67 gegen 31 Stimmen verwilligt hat,

Die Dircktion des bishcrigen „Deutschen Gewcrbe-
Muscmns" in Berlin bringt zur öffentlichen Kenntniß, daß
der Name der Anstalt mit Allerhöchstsr Genehmigung eine
Aenderung erfahren hat; sr wird fortan „Kunstgewerbe-
Museum zu Berlin" lauten. Dis dem entsprechend ge-
änderten Statuten werden demnächst zur Versendung ge-
langen.

Das Denkmal des Herzogs Karl von Braunschweig,
welches die Stadt Genf demselben nach testamentarischer
Bestimmung zu errichten hat, ist vor Kurzem vollendet und
soll am 15, September enthüllt werden, Das Monument
ist ein Werk des Pariser Bildhauers Cain, der denHerzog
im vollsn Ornat zu Pferde dargestellt hat.

Vom Auiistmarkt.

Kölner Kunstauktion, Bei Heberle (H, Lempertz' Söhne)
kommen am 22, September eine große Anzahl von Gegen-
ständen kunstgewerblicher Art zur Versteigerung, Dieselben
bildeten zum Theil einen ererbten Familienbesitz und stam-
men aus altkölnischen Patrizierhäusern, zum Theil gehören
sie Sammlungen an, die mit bewußter Absicht angelegt
wurden, wie die Sammlung von Carl Schmitz in Elbsrfeld
und diejsnigs des Bischofs Wedekin in Hildesheim, aus der
freilich die' merkwürdigsten Alterthümer bereits unter der
Hand nach England verkauft wurden. Am reichsten erscheint
die keramische Abtheilung mit 587 Nummern, aber auch Elfen-
bein- und Metallarbeiten, Mobiliar und Miniaturmalereien
sind in großer Menge und aus dsn verschiedensten Epochen
vertreten, sodaß Kunstgewerbemuseen und Liebhaber eine
günstige Gelegenheit finden, ihre Sammlungsn zu bereichern.

Neuigkeiten des Buch- und Aunsthandels.

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'MuIctlisiiu. M. 40. —.

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uus äsru 13.—15. äalirli. sutlialtsuä,)

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Olironiftutz (Is8 Xrts. Xo. 25 u. 26.

Luiist uuä Ovuoi'bv, Xo. 31 u. 32.

I'r. 8obu6iä6r. (Llit ^bbilä.)

PIis Dortskolio. Xv. 116.

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vurant^. (Llit ^bbilä.) — L.6 8a1ou äe 1879, vou Lai-

^.bbilä.) . '

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