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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 14.1879

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Die internationale Kunst-Ausstellung zu München, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5791#0358

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sA Iahrgang.

Beiträge

find 6N j)rof. Dr. L. von
Lützow (wien, There-
sianumgafse 25) oder an
die Verlagshandlung in
Leipzig, Gartenstr. 8,
zu richten.

s8. September

Beiblatt -zur Zeitschrift für bildende Kun

Nr. ^3

Iuseratt:

?l 25 f)f. für die drei

zeile werden von jeder
Buch- u.Runsthandlung
angenommen.

s87Y.

st-

Grscheint von Septeniber bis Iuli jede woche am Donnerstag, von guli bis September alle Tage, für die Abonnenten der „Zeltschrift für
bildende Runft" gratis; für sich allein bezogen kostet der Iahrgang 9 Mark sowolsi im Buchhandel als auch bei den deutschen

und österreichischen f)ostanstalten.

gnhalt: Die internationale Aunst-Ausstellung zu München. II. — Der Z9ariser Salon. III. (Schluß.) — Runstbestrebungen in Lroatien. — Rorre-
spondenz: Ropenhagen. — Larl f)eschel -b; Or. Ivilh. Lotz ch. — Nagler's Monogrannnisten; ll?be ^.irierieav ^.rt Revie^v. — Die
Lisenhoidt'schen Silberarbeiten des Grafen von Lürstenberg-Herdringen; Das neue Berner Runstmuseum; Museum Lolonna. — Zu
Lhren Gottfried ^emper's. — Berichte vom Runstmarkt: versteigerung der Sanimlung des Baron gsendoorn in Amsterdam;
Schwanthaler's Reliquien. — Neuigkeiten des Buch- u. Runsthandels. — Zeitschriften. —Auktions-Rataloge. —Berichtigungen.— Inserate.

No. 44 dcr Kuirstchronik erschcint am 2. Oktobcr, No. 45 (Schlnsz dcs JaliiMiigs) am 9. Oktobcr.

Die interriatioiiale Aunst-Ausstelluiig
zu Alünchen.

II.

Bolle fiinf Wochen sind seit der ofsiciellen Er-
öffnungsfeier verstrichen, und die Ausstellung ist erst
jetzt in jeder Hinsicht komplet: die letzte Hälfte der
französischeu Abtheilung wurde am 13. August dem
Publikum zugänglich gemacht, aber der ungeduldig er-
sehnte Katalog ist erst hcutc, am 25. August, crschienen.
Die noch im letzten Momcnte nothwendig gelvordenen
Anuexsäle der deutschen Abtheilung warcn schon in
deu letzten Tagen des Juli eröffnet wordeu, und Len-
bach's Porträts von Bismarck und Moltkc hatteu
Ivenig später im Mittelraume Ehrenplätze erhalten.
Sic kamen unmittelbar aus dem Atelier und sind,
obgleich Einzelnes noch der letzten Retouchen bedarf,
des Kiinstlers und seines Rufes würdig. Moltke trägt
die zwanglose Jnterimsuniform, Bismarck den dunkeln
Ueberrock und deu weichen Schlapphut iu dcr auf
die niedrige Lehne eines Sessels gestützten Hand. Es
siud kcine geschmeichelten Salonstücke, das sieht man
an dcu ernsten, gealterten Zügen des Reichskanzlers
und des Feldmarschalls. Flügge's „Mecklenburgische
Hirtenkinder" sind aus der Vorhalle iu den Annex-
saal gewandert, um einem Damenporträt in ganzer
Figur von Richter den Platz einzuräumen. Jm langen
gelbumsäumtcn Gewande, dessen Schleppe bis zum
Bodcn reicht, sitzt das anmuthige, dunkelhaarige Mäd-
cheu auf einer Art Postament iin Parke und läßt die

Hand liebkoseud auf dem Kopfe deS treuen Neufund-
länders ruheu, während das Auge träumerisch in's
Weitc blickt. Jm neuen Saale befindet sich manches
Schöne neben viel Mittelgut. Schrader's „ Ent-
sprungcner Sträfling", der hinter einem Felsen lauern-
den Auges mit gezücktem Messcr im Hinterhalte liegt,
cin paar schöne Damenporträts vou Gräf und eiu
niäunliches Bildniß desselben Malers mit ausdrucks-
vollen Zügen und phantastischer rother Umhülluug
des Hauptes, wohl eine Remiuiseenz au ein Künstler-
fest oder eiuen Kostümball, und I)r. O. von Hepden'S
umfangreiche Komposition „Apollo mit den Muscn
und den Grazien", welche schon 1878 anf der aka-
dcmischen Ausstellung in Berlin war und dann eiuc
Runde durch die verschiedencu großen Museen machte,
haben sich hier mit drei Gemälden von Paul Meper-
h eim, einem großcnFamilienbilde, wo der Park nnd die
Marmortreppe dcn Hintergrund bilden, dem „Kohleu-
meiler im bayerischeu Gebirge" uud der „Affenakademic",
svwie Glötzle's „Mi ss Ustrus" und seinen „Zwei
Scenen aus dem Leben des heiligen JnliuS" znsainmen-
gesunden. Liphart's „Olympisches Derby" wirkt hier
nicht minder komisch als im Pariser Salon. Julius
Köckert hatte ein allerliebstes Tiroler Genrebild „ Senuer
uud Sennerin" ausgestellt. Struy's umfangreiches,
im halbdunkeln Seitengange der belgisch-holläudischen
Abtheiluug placirtes Gemälde „Verführt" ist dort
geblieben.

Die Franzoseu fuhrcu uuterdessen uueutwegt fvrt,
ueue Senduugeu des Bcsteu, was die srauzösische Kuust
 
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