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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 15.1880

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Lübke, W.: Die Schatzkammer des Bayerischen Königshauses
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https://doi.org/10.11588/diglit.5804#0315

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Lrschcint von --cplcmbcr bis jZuli jcdc wcchc an, Donncrstag, von Zuli bis Scxtcmbcr allc 14 Tage, für dic Abonncnten dcr ,,Zc>tschrlft fur
bildendc Aunst" gratiS t für stch allcin bczogen kostct der Iabrgang s Mark sowohl im Buchhandcl als auch bei dcn deutschen

und östcrrcichischcn postanstaltcn.

önkalt: Dir Schastkammcr dcs Baycrischcn Königshauses, - Aorrcspondenz, Fiorenz, sSchluß, — Aloys Apcll, tzandbuch für Rupferstich-
samnllcr j V Langi, Lildcr zur Gcschichtc; Dic wichtigstrn Schriften kionardo's, Geschichtc der Malerschule Antwerpcns ; Dankwardcrode,
'Zoscf Achrcn ^ st, M. wittmcrH — Filiale dcr Tirolcr Glasmalcrci-Anstalt in wicn- Ticdge-Stiftung in Äresden, — ^amnitzcr
odcr stamitzcr, — Dic Ronkurrcnz für cin ncucs Loncerthaus in keipzig - Dcnkmal für die Mäizereignisse in Mailand, — Runstge-
wcrbcmuscmn in Berlin- wcstcrreichischrr Runstvcrcin, — Dcr Bcriiner vcrcin für dic Runst dcs Mittelalters nnd dcr Neuzcit, — Düsscl-
dorf. — Zeitschriftcn. — Inscrate.

No. 4V dcr Äunst-Chronik crichcint am 2V. Juli.

Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst.

s5. Iahrgang.
Beiträge

sind 6N ssrof. Dr. L. oon
Lützow (lvien, There-
sianumgasse 25) oder an
die verlagshandlung in
Leipzig, Gartenstr. 6,
zu richten.

s5. >li

Nr.Z^.

Inserate

a 25 j)f. für die drei

s880.

Dic 5chatzkainmer des Bayerischen
Aönigshauses.*)

Nachdem vor Kurzem der verdienstvolle Schatz-
meister des kvniglichen Hausschatzes in München uns
durch einen sorgfältig gearbeiteten Katalog der ihm
untergebenen Sammlnng erfreut hat, in welchem er
zugleich die aus urknndlichcm Material geschöpfte Ge-
schichte dieses herrlicheu Schatzes zum ersten Mal ver-
öffentlichte, überrascht uns derselbe Verfasser durcb cine
Publikation, welche in trefflich ausgeführtem Lichtdruck
die schönsten Gegenstände dieser eben so kostbaren wie
veichen Sainmlnng darstellen soll. Das Werk reiht
sich aus's würdigste den in den letzten Jahren er-
schienenen Publikationen über die berühmtesten deutschen
Sammlnngen an, Den Beginn machte bckanntlich
Wien mit der kaiferlichen Schatzkammer, die sich dem
Waffenmuseum anschloß. Wurden dort die vornehmen
Künste des Grabstichels uud dcr Radirnadel ver-
wendet, so griff Zettler bei seinem Werke Uber die
reiche Kapelle in München zuni Farbendruck, der aller-
dings vorzugswcisc geeignct ist, von der glänzenden
Wirkung dieser kostbaren, mit buntem Schmelzwerk,
Perlcn und Edclsteinen ausgestatteten Goldschniieds-
ärbeiten eine Anschauung zu geben, Dann folgte, in

*) Die Schahkammer des Bayerischen Königshauses,
Mit Text herausgegeben von 4>r, Emil von Schauß,
Durch unvergänglichen Lichtdruck ausgeführt von Arnold
»nd Zettler, >, Nürnberg, S, Soldan, Fol,

Lichtdruck hergestellt, das Werk über das Grüne Ge-
wölbe in Dresden, dem sich nun in gleicher Behand-
lung diese jüngste Publikation ebenbürtig anreiht,
Bekanntlich hat jede dieser berühmten Sammlungen
ihren besonderen, durch die Geschichte ihrer Entstehung
bedingten Charakter. Ruht der Schwerpunkt der Wiener
Schatzkammer überwiegend in italienischen Arbeiten der
bestenRenaiffancezeit, glänzt das Grüne Gewölbe haupt-
sächlich durch die Prachtarbeiten der Roccocozeit, so
verkünden die Münchener Kronschätze, sowohl in der
reichen Kapelle als in der Schatzkammer, in erster Linie
das Kunstgeschick der deutschen Goldschmiede der Re-
naijsancezeit. Denn diese Prachtstücke sind namentlich
durch Herzog Albrecht IV. und Maximilian I. zusam-
mengebracht worden, wobei allerdings dnrch thätige
Agenten in Venedig, Mantua, Rom und den Nieder-
landen auch fremdländische Arbeiten in großer Zahl
erworben wurden, die Mehrheit der Aufträge jedoch
den einheimischen Goldschmieden von München und
Augsburg, zum Theil auch denen von Nürnberg zuficl.

Die vorliegende erste, aus zwanzig Tafeln be-
stehende Abtheilung giebt in glänzcnder Ansstattung
einen Ueberblick über die reiche Mannigfaltigkeit dieser
Sammlung. Wenn wir die sogenannte böhmische
Krone und die aus einem Straußcnei gebildete Flasche
aus Kloster Herrieden, welche beide in den zierlichen
Formen des spätgothischen Stiles gearbeitet sind, wenn
wir ferner das reichgeschnitzte indische Elfenbcinkästchen
und die prächtige Kanue in Limousiner Arbeit von
Pierre Reymond ausnehmen, so werden sämmtliche
 
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