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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 15.1880

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Schmidt, Wilhelm: Zum Katalog der Pinakothek
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https://doi.org/10.11588/diglit.5804#0323

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15. Iahrgang.
Beiträge

sianumgasse 25) oder an
die verlagshandlung in
Leipzig, Gartenstr. 6,

2Y. Iuli

Nr, ^o.

Inserate

1880.

Veiblatt zur Zeitschrift für bildeude Kunst.



No. 41 dcr Kuiist-bhronik crichcint am 12. Aiistust.

Zum Aatalog dcr t)iuakothck.

Der verstorbene Marggrciff gab knrz vor seincm
Tvde eine vierte Anflage seines Kataloges dcr alten
Pinakothek heraus. Dieselbe darf als einc wesentliche
Berbessernng bezeichnet iverden, da die nencren For-
schungen ansgiebig benntzt Ivorden sind, ivvbei aller-
dings zn bedauern bleibt, daß die Arbeiten von Crvwe
und Cavalcascllc über die italicnische Ncalerei über-
!chen wnrden. Wie nian niir inittheilt, ist eine bc-
dentende Anzahl vvn Bcincrknngen dcni Verfaffcr von
Direktor I)r. Eisenniann niitgcthcilt worden. Viele
Bczeichnnngcn sind dcninach geändcrt. Jch erlanbe
ttffr, anf einige Bildcr näher cinzugehen:

Ueber den trefflichcn Matthäus Grünewald
ff'urde sich der Verfaffer dcs Kataloges nicht klar.
Allerdings nennt cr jetzt dcn bezüglichen Altar in der
Pinakvthck (die Nrn. 63, 68, 69, 70 und 75) als von
eineni unbekanntcn Meister herrührend, vergißt abcr,
^nß das Mittelbild, dic HH. Manritins nnd ErasmuS
Ui Unterredung, von cincr anderen Hand sein innß als
iffe Flügelbilder. Jch habe sür das Mittelbild seiner
Zeit die Antorschaft des Grünewald behanptet nnd
ünn Jcden, dcr etwa noch Zlvcifel hegt, ob dcr Altar
)tt Kolniar vvn jcncin Meister herrühre, nnr auf die
^erglcichnng der Photographien nach deni Letzteren
ttfft eineni Stiche von R. Sadcler (Christns am Krenze)
i)i>i>vcisen, welches Blatt ein von Sandrart erwähntcs
^ild von Grünewald vorstellt. Die Aehnlichkeit tritt

nnch nvch in dem Skiche des späteren Bieisters so klar
hervor, daß kein wcitcrer Ziveisel erlanbt ist. Ueber-
dicS sind die Tanfen anf Grünewald incist an Bildern
verübt wordcn, die srüher als Cranach galten; der
Pinakvthekaltar, der ehedeni in Aschaffenbnrg ffch be-
fand, war nfft deni stsanien Grünelvald verkniipft, waS
sich .jcdoch ursprünglich nnr anf daS Mittelbild bezog.
Nnn sah nian in den Flügeln, die ja den grvßten
Thcil des Altares anSniachtcn, einc dcni Lncas Cranach
sehr nahestehende Knnstweise und sing an, ähnliche
Bildcr danacb zn bcstiniincn, währcnd das Mittelbild
anßcr 9iechnung blieb. Ans diesc Wcise ist anch ciner
dcr schvnsten Cranach's, die ich kenne, die HH. Wili-
bald und Walbnrga in dcr städtischcn Galcrie zn
Bambcrg (vvin Jahre 1520, nicht 1522, wie iin
Katalog steht), zn dcin Nanien des Frankfnrter McistcrS
gckoninien, vbwohl schon Sandrart das Geniälde als
Cranach erivähnt. Hierbci nivchte ich noch benierken,
daß ich keincswcgs die ursprünglich von l)r. Eiscnniann
(siehe Woltniann's Geschichte der dcntschen Knnst ini
Elsaß, Seitc 260) ausgcgangcne, dann vvn Woltinann
angenoinnienc Ansicht theile, als ob die bciden Altar-
ftügcl nfft dci» Licbeswerk des h. Martin nnd der
Bckchrnng Panli, dic in einer bstlichcn Kapelle der
Münchcncr Francnkirche aufgehängt sind, vvn Grünc-
Ivald hcrrührten; dieselben scheinen niir vielinehr dcn
altdcntschcn Charaktcr cntschieden abzulchnen nnd sind
in die Zeit des Petcr Candid zn versetzen. .—

Nr. 66, Pictü, ist zn bcnierken, daß anf dcr crwähntcn
 
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