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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 15.1880

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Die Sommerausstellung in der Royal Academy in London, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5804#0343

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Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst.

^ahrgang.

Bciträge

sind an j)rof. Dr. L. von
Lützow (N)icn, There-
sianumgasse 25) oder an
die verlagshandlung in
Leipzig, Gartenstr. 8,
zu richten.

Nr. <f2.

Inserate

ü 25 ssf. sür die drei

26. August

s880.

Erscheint von September bis ^Zuli jede woche am Donnerstag, von ^uli bis ^epteniber alle Tage, für die Abonnenten der ,,Zeitschrist sür
bildende Runst" gratis; sür sich allein bezogen kostet der ^abrgang 9 Mark sowohl im Buchhandel als auch bei den deutschen

und österreichischen j?ostanstalten.

^nbalt: Die Sommerausftellung in der Noyal Aeademy in London. — AusiirUung von Brunnenmodellen in Dresden. — s). Lehfeldt, Die
HolzbaukunstNaLcolla clolle miZIiori fabbricbe unticüe e moüerne Ui k'irenr.e. — Theodor v. lVagnet ; I. N). Nabl -j-; Z)b. H.
Leinaire -j-; Lr. Tl. Lompte-Lalir -j-; G. Manes -j-. — National-Monumenr sür Viktor Emanuel in Rom. — Z?reisvertsieilungen der Fr.
Gggers-Stiftung in Berlin. —j?ersonalnachrichten. — Akademische Aunstausstellung in Berlin; Ausstellung in Stuttgart; Der neue j)alasl
der schönen Künste in Brüssel; Grwerbung sür das Louvremuseum. — Archäologische Gesellschaft in Berlin; Münchener Akademiebau ; vom
.^lorentiner Dom; Der Kölner Doin vollendet; Fortsetzung der Ausgrabungen in j)ergamon; Archäologische Entdeckungen in p)esaro;
Goethe-Statuette von Rauch: Benjannn Vautier: Iabresversannnlung des vcrbandes deutscher Architekten und Ingenieure; Aus Roni.
— Neuigkeiten des Buch- und Kunsthandels. — Zeitschristen.— Inserate.

No. 43 Vcr üuust-bkirouik cricheint am 9. Scptember.

Die ^ommerausstellung iu der Aoval Acadcmv
iu Londou.

Die anßcrordentliche Tbeilnahine, ivelche dao Pu-
bliknin den Ausstellungen in der Roval Äcadcmv zollt,
sowie die große Produktivität der Künstlcr und Dilet-
tanten, ivelche ihre Leistnngen znr Schau zn stcllcn
begehren, hat in den letzten Jahren in London die ^
Entstehnng einer ganzen stceihe von Gcmäldcausstel-
lnngen zur Fvlge gehabt, von dencn allcrdings nur
die Grosvcnor Galcrie ernstlich prätendirtc, der Roval
Academy Konkurrenz zn niachen. Die jüngste der-
artigc Griindnng, die Hanover-Gallerv in New Bond
Street, ciner Straße, dic man ivohl die Pnlsadcr des
merkantilen cnglischen Knnstlebens nenncn kvnnte, hat
es ähnlich der French Gallcry und dcr Danish Gallery,
welche letzterc offcnbar nur von den Sympathien mit
der dänischen Prinooso <>f ^Vnlss ihre Zugkraft her-
lcitcn kann, sich zur Aufgabe gcstcllt, vorwiegend kon-
tinentale Kunst zu pflegen. Deutsche und sranzösischc
Künstler sollen im allgemeinen zicmliche Schwierig-
keiten haben, zur Ansstellung in den Räumen dcr
Noyal Academy zugelassen zu werden. Doch darf hier
»icht ctwa nationalcs Selbstgcfühl als der ausschlag-
gebendc Grund gcltcn; fiuden sich doch untcr den 1058
ikl'nininern dcr diesjährigen AnSstcllung in dcn ivciten
Ränmen von Burlington House nicht wenige Namen
kontinentaler Künstler, und diese repräsentircn einc
Auswahl aus nicht iveniger als etwa sieben Tausend

eingesandten Knnstwerken. Ain konseguentesten diirste
die Noyal Academy sich vielleicht in dcr Ablchnung
der Produkte von der Hand der sogenannten Prä-
Rafsaeliten gezeigt haben, ciner Schule, die wohl nur
knrck die Feder des romantischen Enthusiasten John
RRskin in gewissen Krcisen Oberwasser bekvnnnen hat.
Es liegt in der Natur der Sache, daß eine königliche
Akadcmie gelvisse Stilrichtungen für niehr odcr minder
norniativ ancrkcnnt, dvch ist der Begriff eines aka-
demischen Stiles heutzutage in England vielleicht
schrankenlvser als irgcndwv auf dem Kontinent. Man
dürste der Wahrheit näher komnien, wenn man in der
Royal Acadcmy vielmehr die Nepräsentantin gewisser
ästhetischer Kiinstprincipien erkcnnt, und insofern ist
dicselbe gewiß cinc trenc Bewahrerin dcr nationalen
Traditionen, nainentlich ivic sie in den glänzenden
erstcn Vcrtrctcrn der Royal Acadeiny, Gainsborvugh
und Reynolds, und später in Wilkic und Wilson eine
eigenartige Grundlage gesnnden haben. Hier hat iininer
das Porträtfach der historischen Kvmposition dcn
Rang streitig gemacht, während eine cnergische breite
Bchandlung in dem ganz eigenartigcn System des
FarbenanftrageS mcist mit eincr distingnirten Charak-
teristik Hand in Hand geht. Dic Abneigung gegcn
das historischc Fach wird noch überboten von einer
Aversion gegcn das mythologischc, in dem Sinne
wenigstenS, ivie eS der Pariscr Salon vertritt. Wie
gesagt, das Porträtfach steht im Vordergrnnde, abcr
in Folge der großcn Ausbildung, welche dasselbe schvn
dnrch Gainsborough faud, übt die Nebeneinauder-
 
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