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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 15.1880

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Förster, Bernhard: Die Ausgrabungen in Olympia
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https://doi.org/10.11588/diglit.5804#0363

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15. Zahrgang.

Beiträge

sind an j)rof. Dr. L. von
Lützow (wien, Tbere-
sianumgasse 25) oder an
die verlagshandlung in
Leipzig, Gartenstr. 6,
zu richten.

23. 5eptember

Nr.

Inserate

ü 25 jDf. für die drei

Buch- u.Runschandlung
angenommen.

1880.

Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst.

Lrscheint vo» Srxtrmbrr bis gult jcde lvochc a»> DonncrNag, vo» guli bis cheptcnlbcr allc I-I Tagc, für dic Abonncntcn dcr „Zcitschrift für
bildendc Rnnst" gratls> für sich allcin bezogen koslet dcr gakrgang d Mark sowohl im Buchkandel als auch bci den dcutschen

und österreichischen postanstalten.

gnbaltl Dic Ausqrabungen in Vlympia. — Roblschcin's ncurr -tich nach Raffael's Lärllia, — Rorrespondcnz > Bambcrg. — von kubkc's Ge-
schichtc dcr plastik. — Ldwin wpxlcr -l-- wilbelni August Ricder ch. — personalnachrichten. — Tizian-Denkmal in Tadorc > Dcnkmal
viktor Lmanuel's in vencdig ^ Grabmal Simrock's. Dic fcierlichc Linweibung dcs Rölner Domes- Die palladio-.scicr in vlcenza i Rus
Rom i Ausgrabungen in Orchomcnos> Neues Museum in Amsterdam. — Zeitschriften. — Auktions-Rataloge. — Briefkasten der Rcdaktion.

No. 45 dcr Kunst-Chronik (Schlutz dcs Jahrgaugs) erschcint am 7. October.

Dic Ausgrabuugen iu Olympia.

Nach vierjähriger, eisriger Arbeit ist das große
lliiteriiehmeii, die Altis vou Olympia bloszulegen, der
glücklichen Vollenduiig nahe gcrnckt. Noch für kürzere
Zeit gedenkt beim Beginn der nächsten Saison vr. Georg
Treu die Alpheiosebene wicder aufzusuchen, um die
letzten Arbeiten zu erledigen; dann kann der intellek-
tnelle Urheber und spiritns rsotor des großartigen
Werkes, Ernst Cnrtius, nnd mit ihm die wackeren
ausführenden Kräfte, in erster Linie aber der vorher
genannte praktische Archäologe voll Befriedigung aus
das Erreichte blicken. Denn viel niehr, als nian im
Anfang ahnen durfte, ist bei Entfernung der 2—3 m.
hohen Schlammdecke zu Tage gckonimen. Konnte nian
zuvörderst höchstens hoffen, über die Lage der Altis
selbst, sowie über die Pläne der von ihren Mauern
eingeschlosscnen uud sie umgebeuden Gebäude vvllige
Klarheit zu erreichen, so licgt nicht nur diese Hoff-
nung auf's schönste erfüllt schon jetzt vor uns, sondern
wir sind anch im Stande, mit Hilfe der aufgesundenen
Bau- und Zierglieder cine ideale Nekonstrnktion jener
Bauten auszuführen, und endlich liefern uns die kleineren
Arbciteu aus Bronze, Marmor, Kalkstein die aller-
werthvollsten Beiträge zu der noch so dunkeln und
unsicheren Geschichte der griechischen Künst vom
7.—5. Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnnng. Jch
behalte mir vor, nach völligem Abschluß der Aus-
grabuugsarbeiten, sowie nach dem Erscheinen des sünften
Bandes der dicsc Arbeiten betreffenden Pnblikation auf

diesen Punkt zurückzukoininen und niich ausführlicher in
der Zeitschrift für bildende Kunst darüber auszusprechen.

Während ebcn jetzt in der Olyinpia-Ausstellung
beim Camposanto Anstalten getroffen werdeu, die
Gypsabfvrmungen der Funde des letzten Winters auf-
zustellen, so daß die kundige Hand Gevrg Treu's uns
in einigen Wochen die Thore dicses vielbesuchten pro-
visorischen Museums in erweitcrter nnd vcrbesserter
Auflage aufthun wird, beansprucht der kttrzlich erschie-
nene vierte Band des offiziellen Olympia - Werkes*)
schon jetzt auf's dringendste die Thätigkeit des kritischen
Berichterstatters. Er bietet des Jnteressanten und
Merkwürdigen so viel, daß wir die spätere Olympia-
ausstellung lieber als Veraulassuug zu einem besonderen
Bericht benutzen und heute blvs über dcn Jnhalt des
wiederum prachtvoll ausgestatteteu Werkes referiren.

Der kurze, einleitende und oricntirende Bericht von
E. Curtius giebt nur zu ciuer Ausstellnng Ursache:
daß er an einer Stelle steht, an welcher er wahr-
scheinlich uur von Wenigen gelcsen wird. Eine so
lichtvolle, fcin einpfundene, gut stilisirte Erpositiou
cignete sich besser als alles, was ich bisher über Olympia
gelesen zu haben mich erinnere, gerade den Uneinge-
weihten in die Bedeutung der Ausgrabungen ani
Alpheios einzuführen. Es ist ja bekannt genug, daß

*) Die Ausgrabungen zu Olympia. IV. Uebersicht der
Arbeiten und Funde vom Winter und Frühjahr 1878—1879-
51 Seiten Text Groß-Folio, nebst 39 Tafeln in Lithographie
von W. Loeillot und Lichtdruck von Römmler und Jonas.
Berlin, Verlag von Crnst Wasmuth. 188V.
 
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