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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 16.1881

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Frimmel, Theodor v.: Internationale photographische Ausstellung im Österreichischen Museum
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https://doi.org/10.11588/diglit.5793#0195

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(6. Iahrgang.

Nr. 2q<.

Beiträgc

smd an prof. Dr. L. von
^ützow (wien, There-
Üanurngasse 25) oder an
die Verlagstzandlung in
^bipzig, Gartenstr. 6,

2q.. Atärz

Inserate

I> 25 Pf. ftir die drei,
Mal gespaltene ssetit-
zeile werden von jeder
Buch- u.Runsthandlung
angenommen.

s83s.

Veiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst.

Erscheint von September bis Iuli jede woche am Oonnerstag, von Iuli bis September alle ^ Tage, für die Abonnenten der „Zeitschrift für
bildende Runst" gratis; für sich allein bezogen kostet der Iahrgang 9 Mark sowohl im Buchhandel als auch bei den deutschen

und österreichischen j)ostanftalten.

^nhalt: Internationale photographische Ausstellung im Ästerreichischen Museum. — Zur Lrinnerung an Ferdinand von Vuast. (Schluß.) —
Raffael-Werk; Lestzugwerk der Stadt wien. — Berlin: preisverteilungen. — München: j)ersonalnachrichten. — Münchener Runstverein
— Spezial-Ausstellung von Rrügen und krugartigen Gefäßen im Gsterreichischen Museum für Runst und Industric zu wien; Die Antiken-
sammlung der Berliner Museen. — s)aris; Archäologische Gesellschaft in Berlin. — Zeitschriften. — Inserate.

Internationale photographische Ausstellung
im Osterreichischen Museum.

Die cmi 12. Februcir d. I. in mehreren Sälen
des Museums ani Stubenring ervffnete photographische
Ausstellung bietet uns einen Überblick über die erstaun-
lichen Fortschritte dar, welche das von den unschein-
baren Anfängen eines Daguerre und Talbot ausgehende
und heute fast für alle Reproduktionszweige hvchst
Wichtige technische Verfahren der Lichtbilderprodnktion
in den letzten Jahren gemacht hat. Wenn auch nie-
mals als Kunst zu betrachten, steht die Photographie
doch heutzutage in so naher Beziehnng zum künst-
lerischen Schafsen und zur Kunstwissenschaft, daß kaum
ein passenderer Platz für die gegenwärtige Ausstellung
gedacht werden kann als das „Museum für Kunst und
Jndnstrie." Der „Borlesungssaal" desselben, die Säle
9, 10, >t und das sogen. heraldisch-sphragistische Ka-
binett sind mit einer bedeutenden Anzahl von interessanten
Erzeugnissen der Photographie und ihrer Anwendung
auf die Reprodnktionen durch den Druck mit Metall-,
Stein- nnd Glasplatten gefüllt. Das letztgenannte
Kabinett enthält Apparate, deren Analyse nnd Beur-
teilung uns hier fern liegt.

Jm „Vorlesungssaal" sind zunächst beachtcnswert
die vom k. k. technischen und administrativen
Militärkvmitv in Wien ausgestellten Photolitho-
graphien, deren Entstehung durch Vorführen der Platten
in verschiedcnen Zuständen erläutert wird. Daran
schließe» sich Jaffü's (Wien) Lichtdrucke und trans-
Parente, geätztes Glas nachahmenbc Glasbilder; die

von Jaffs's Anstalt ausgestellten photozinkographischen
Clichss, welche einen, wenn auch noch nicht voll-
kommenen, doch sehr beachtenswerten Ersatz für Holz-
stöcke oder deren Clich6s bilden, müffen rühmend er-
wähnt werden. Das was am Holzstock die Handarbeit
des Tylographen verrichtet, geschieht bei diesem Ver-
fahren durch Ätzung auf der Zinkplatte, nachdem vor-
her auf photographischem Wege alle Linien und Stellen,
Welche erhalten bleiben und später drucken sollen, gegen
Säuren widerstandsfähig gemacht worden sind. An
Lichtdruckwerken ist von Jaffs ausgestellt: die Publi-
kation von Ansichten der Wiener Barockbauten (von
Neuniann snn.) und Kleins „Kirchliche Kunst". Jn
demselben Saale hat auch Paul Neff, dessen zahl-
reiche weit Lekannte Prachtpublikationen im Saale 10
zu sehen sind, eine Reihe von Probeblättern aus jenen
Büchern ausgestellt. Mehrfach durch die dargestellten
Gegenstände und Kunstwerke intereffant sind ferner:
Ackermanns (München) und Schobers (Durlach
in Baden) Lichtdrucke. Einen besonderen Reiz hat
die in farbiger, höchst getreuer Wiedergabe hier aus-
gestellte Mayahandschrift, ein Unicuni der kvniglichen
Bibliothek zu Dresdcn. Vielleicht trägt die Bcrviel-
fältigung durch die Anstalt Naumann L Schröder
(Leipzig) zur Anbahnung einer Entzifferung dieser
amerikanischen Hieroglyphen das ihrige bei.

Einen hervorragenden Platz nehmen die Hiogra-
vuren und Cheniigraphien des k. k. militür-geogra-
phischen Jnstitutes ein, welches durch Druckplatten
und mehrere Mappen mit Kartenwerken und ver-
wandten Publikationen, sowie durch zahlreiche Repro-
dnktionen nach Kunstwerkcn (darunter auch das große
 
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