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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 16.1881

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689

Personalnachrichten, — Sammlungen und Ausstellungen,

690

Hans Brandstetter aus Graz, — Spezialschule für Historien-
malerei (Prof, Eisenmenger): Ein Preisstixendium für Ge-
samtarbeiten: Maximilian Lenz aus Wien. Der Rosen-
baumsche Preis für dis beste Lösung der Aufgabe „Sommsr":
Koloman Deri (früher Deutsch) aus Bacs in Ungarn. —
Spezialschule für Historienmalerei Prof. von Angeli: Ein
Prsisstipendium für Gesamtarbeiten: Hans Templs aus
Littau in Mähren. — Spezialschule für Hiftorienmalerei
(Prof. Müller): Ein Preisstipendium für Gesamtarbeiten:
Jmre Cssbray aus S. A. Ujhely in Ungarn. — Spezial-
schule des Prof. Huher: Ein Preisstipendium für Gesamt-
arbeiten: Felician Freiherrn von Myrbach aus Zalsszcziki
in Galizien, — Spezialschule für Landschaftsmalerei (Prof,
v, Lichtenfels): Eine goldsne Fügerschs Medaille für die
beste Lösung der Aufgabe „Prophet Elias am Bachs Crith":
Georg Peter aus Wien. Ein Gundelscher Preis für die
besten Gesamtstudien: Arpad Feszty aus Ö-Gyalla in
Ungarn. Ein Preisstipendium für Gesamtarbeiten: Othmar
Brioschi aus Wisn. — Spezialschule sür höhere Bildhauerei
(Prof. Kundmann): Ein Preisstipendium für Gesamtarbei-
ten: Gaetano Ghedina aus Venedig in Jtalien, — Spezial-
schuls für höhere Bildhauerei (Prof. Zumbusch): Ein Preis-
ftipendium für Gesamtarbeiten: Anton Pleszowski aus
Lagiewniki bei Krakan. — Spezialschule für Graveur- und
Medailleurkunst (Prof. Radnitzky)- Ein Gundelscher Preis
für die besten Gesamtftudien: Otto Burgsr aus Wien. Der
Liedemannsche Preis sür eine vorzüglich gravirte Medaille:
Leo Zimpel aus Wien. Ein Preisftipendium für Gesamt-
arbeiten: Joseph Stransky aus Alt-Benatek in Böhmen. —
Spezialschule für Architektur (Prof. Friedrich Schmidt):
Eine goldene Fügersche Medaille für die beste Lösung der
Ausgabe „Ein Pavillon mit Billard-, Buffet- und sonstigen
Gesellschaftsräumen als Annexbauten zu einer Villa": Karl
Fröhlich aus Pretzburg in Ungarn. Ein Gundelscher Preis
für die besten Gesammtstudien: Max Kropf aus Bodsnbach
in Böhmen. Der Peinsche Preis für architektonische Schön-
zeichnung: Moritz Fröschl aus Wien. — Spezialschule für
Architektur (Prof. v, Hansen): Eins silberne Fügersche
Medaille für dis nächstbeste Lösung der bereits genannten
Architekturaufgabe: Geyza Mirkowszky aus Jasz-Fenyszaru
in Ungarn. Der Haggenmüllersche Preis für Gesamt-
arbeiten Joseph Chlebeöek aus Chrudim in Böhmen, Ein
Preisstipendium für Gesamtarbeiten: Wenzel Marek aus Prag,

personalnachrichten.

Professor A. Oriwein in Graz, Begründer und bis vor
wenigen Zahren, wo er von einem Nsrvenleiden ergriffen
wurde, Herausgeber des im Verlage von E, A, Seemann in
Leipzig erscheinenden grotzen Sammelwerks „Deutsche Rs-
naissaiice", hat, wie wir hören, die Krankenheilanstalt Feld-
hof -vor kurzem verlassen können und ist, völlig genesen,
seiner Familie und seinem Beruf zurückgegeben. Ortwein
gedenkt seine Thätigkeit künftighin vorzugsweise deni Kunst-
gewerbe zu widmen, wozu er bei seiner reichen Erfindungs-
gabe und seiner geschickten Hand in hohem Grade befähigt
ist. Eine Anzahl typographischer Zierstücke, die Ortwein
vor kurzem entworfen, werden demnächst den Lesern dieser
Zeitschrift als Beweis der ungeschwächten Gestaltungskraft
des trefflichen Künstlers dienen können.

Sammlungen und Ausstellungen.

N. 8. Die Württembergische Landesgewerbcausstellung,
welche in Stuttgart am 19. 'Mai feierlich eingeweiht wurde,
ist in siebzehn verschiedene Gruppen geteilt, von dsnen
die letzte der modernen Kunst, Malerei, Plastik, Architektur,
Kupferstich und Radirung angehört. Es sind im ganzen
256 Nummern, darunter 103 Ölgemälde. Ausstellungsbe-
rechtigt waren alle geborenen Württemberger und die in
Württemberg lebenden Ausländer. Die hauptsächlichsten
Verdienste üm das Zustandekommen und die ganze Anord-
nung hat sich der Hofmaler Hermann von Bohn erworben,
ohne dessen thatkräftige Befürwortung die Kunst vielleicht
gar nicht zur Ausstellung mit herangezogen worden wäre.
Er hat auch das Aufhängen der Bilder geleitet und vertritt

als Vorsitzender der Kunstkommission alle künstlerischen Jn-
teressen mit hingebendem Eifer, Jn dsm vom Baurat
Wolff ausgeführten stattlichen Ausstellungspalast befindet
sich die Kunstabteilung auf der Galerie, Oberhalb ihrer
Eingänge hat I, B, Kolb zwei dekorative Friese gemalt,
welche Malerei und Skulptur in allegorischer Komposition
wirkungsvoll darstellen. Das größte und eines der besten
Bilder ist das Gefecht von Coeuilly von Faber du Faur,
welches bei seiner Ausstellung in München bereits in diesem
Blatt besprochen wurde, Louis Braun, Franz Häußler und
M. Blanckarts bringen kleinere Scenen aus dem letzten
Feldzuge. C. Häberlm schildert in größerer Komposition die
Erstürmung des türkischen Lagers durch die Württemberger
unter ihrem Prinzen Karl Alexander in der Schlacht bei Peter-
wardein 1776, und ssin Schüler C. Zweigle den Erzherzog
Karl, der vor dem Gefecht bei Cannstatt das Tsrrain reko-
gnoszirt 1796, ein Erstlingswerk, das zu guten Hoffnungen
berechtigt, An biblischen Stoffen ist von Karl Bauerle in
London'„Hagar und Jsmail" beigesteuert. Dem klassischen
Altertum entnahm R. Heck den Stoff zu seiner „Antigone",
dis Sinn sür edle Auffassung zeigt. Emilie Weißer stellte einen
„Othello an der Leiche Desdemona's" aus. Ällegorische
Stoffe bebandelten: Frl. Wirth in ihrem „Frühlingsopfsr"
und der oben erwähnte Häußler in seinen „Tanzenden Ämo-
retten". H. v. Rustige inalts Scenen aus dem Leben Rem-
brandts und Van Dycks, C. Speier, ein talentvoller Schüler
Häberlins, eine Reitergruppe aus dem 17. Jahrhundert am
Brunnen und G. Mayer in München einen Mönch, der nach
durchwachter Nacht bei seinen Studien eingeschlafen ist, ein
koloristisch sehr rühmenswertes Bild, Mit H- Schaumanns
„Schwäbischem Hahnentanz im 18. Jahrhundert" gelangen
wir zum eigentlichen Genrs, das Lurch I. Grünewald,
Louis und 'Reinhold Braun, Fr. Ortlieb, Th, Schütz,
Th, Schmidt, A. Laupheimer, Petronella Peters, E. Hof-
meister, E. Horlacher und Offterdinger vertreten wird. Die
von München her bereits vorteilhaft bekannten großen„Stein-
brechsr" von Friedrich Keller vermitteln den Übergang zur
Landschaft, R. Ebners „Postillon" gehört eigentlich zu den
Tierstücken. Vorher aber sind noch die zahlreichen Porträts
zu erwähnen, die G, v, Bohn, Graf Wartensleben, H, Läpple,
Frl, Zach, L. Vogel, C. Buchner, G. Fischer, L, Horst, C. v.
Kurtz, F. Kaltenbacher, R. Hiithsteiner, Z. G. Rößler und
dis bsreits genannten G, Mayer, Th. Schütz, Frl. Weißer
und Frl. Wirth ausgestellt haben. Auch „Eine Orientalin"
von Frl. Döring kann man dazu rechnen. Jn der Land-
schaft sind zu nennen: Der „Winter im Schwarzwald" von
Kappis und desselben „Jsola belln", Risdmüllers „Frühlings-
lingsbild" und „Absnd am Wallenstädter See". Eberts
„Buchenwald" ziehen wir seiner „Festung in Bosnien" vor.
Von frappanter Naturwahrheit sind die Bilder von Charlotte
v, Freiberg-Eisenberg und A. v. Meckel, sehr hell und etwas
bunt die von Keller-Reutlinger. Poetisch ist Der „Sonntag-
morgen" von Otto Baisch, recht wirksam der „Kalksteinbruch"
von G. Herdtle. H. Herdtle, P, Fr, Peters, R. Heck und
I. Kornbeck gehören zu den ülteren Stuttgarter Landschaftern,
währsnd uns in Nestsl, Wiedmayer, Tiefenbronn, Buttersack,
Drück ein talentvoller Nachwuchs entgegentritt. Schönlebers
„Motiv aus Eßlingen" ist cbenso schön wie seine „Marine",
Äuch Dill und Malchers sandten prächtige Sesstücke. Das
Tisrstück ist in hervorragender Weise durch Braith, Hermann
Baisch, Chr. Mali und C. Rohde vertreten. Von Architek-
turbildern bringt Max Bach das Rathaus in Nlm und
Robert Stieler den „Sternhof in Nürnberg", mit welchem
er als Olmaler dsbutirt, nachdem er längst durch Aquarelle
vorteilhaft bekannt geworden. Jm Stillleben glänzt Anna
Peters als virtuose" Blumenmalerin. Die Damen Bieber,
Bonzelius, Bronner, Neher, Gmelin und Schmidt eifern ihr
in Aquarellen nach, R. Haug, die das „Damen-Caffee" der
Ausstellung mit einem wirksamen Deckengemälde schmückte,
bietet im Aquarelle eine ebensö gelungene „Gesechtsscens",
der sich Keller-Reutlinger mit einem „Tambour" würdig an-
schließt. Jn landschaft'lichen und architektonischen Aquarellen
wetteifern bei sehr verschiedenartiger Technik Riedmüller,
G. Conz, Freiherr v. Hayn, C. Beck, Keller-Leuzingsr, C. v.
Kurtz und P. Fr, Peters in tüchtigen Leistungen. Unter
den Zeichnungen und Kartons ist die monumentale historische
Kunst durch den grotzen kolorirten Karton „Christus nm
Kreuz" für ein Kirchsnfenster in Nagold von Karl Chr.
 
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