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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 16.1881

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Deutscher Künstlerkongreß
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https://doi.org/10.11588/diglit.5793#0371

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16. Iahrgang.

Bciträge

die Verlagshandlung in
Leipzig, Gartenstr. 6,
zu richten.

2Y. 5eptember

Nr.

Inserate

d 25 ssf. für die drei
Mal gespaltene jIetit-
zeile werden von jeder
Buch- u.Aunsthandlung
angenomnren.

188s.

Beiblatt zur Zeitschrist für bildende Kunst.

bildende Runst" gratis ; für sich allein bezogen koslct^der Ichhrgang 9 Mark sowohl inr Buchhandel als auch bei den deutschen

und österreichischen jDostanstalten.

M ü nch e n. — ,,Führer durch die Aöniglichen Museen in Berlin"; Neuer 2<atalog der Uffizien. — Das Museum schlesischer Altertünier;
Münchener Runstverein; Bereicherung des Louvretnuseums. — Hochherziges vermächtnis; Auszeichnungen; Der Maler und Restaurator
Reichart in München. — Zeitschriften. — Auktions-Rataloge. — Briefkasten der Redaktion. — Inserate.

Kunst-Chronik No. 45 (Schlus; dcs 16. Juhrnunns) crschciut uni 6. Oktobcr.

Dcutscher Aünstlerkongreß.

Mitte September fand in Dresden der Kongreß
der deutschen allgemeinen Kunstgenossenschaft statt und
zugleich die Feier des 25jährigen Bestehens derfelben.
Man hatte sich noch eine allgemeinere Beteiligung
versprochen; Dresden und die benachbarten Kunststädte,
namentlich Berlin, hatten zahlreiche Teilnehmer ge-
stellt, schwach dagegen waren Wien, München und
Düsseldorf vertreten. Wenn ein gewisses Vorurteil
gegen Dresden manchen vielleicht zurückgehalten hat,
so ist letzteres durch die Veranstaltungen, welche die
Dresdencr Künstlerschaft und die Stadt zu Ehren des
Kongresses und zur würdigen Feier seines Jubelfestes
getrosfen hatte, glänzend widerlegt worden.

Was zunächst die Verhandlungen der Delegirten
anlangt, so fanden Gegenstände der Tagesordnung ohne
große Debatten ihre Erlediguitg. Der Geschäftsbericht,
welcher nach der Ansprache des Vorsitzenden, v. Götz,
zum Vortrag kam, konstatirte eine günstige Finanzlage
der Genossenschaft. Sodann wurde ein dem Kongreß
vvrgelegter Entwurf von Grundsützen bezüglich des Ber-
fahrens bei öffentlichen Konkurrenzen für Werke der
bildenden Kunst, nach einigen redaktionellen Änderungen,
sn bloo angenommen. Auch der Antrag der Dresdener
Genossenschaft, nach welchem plastische Kunstwerke von
über 200 Kilo Gewicht zu den Ausstellungen nur nach
einem seitens der Lokal-Jury abgegebenen Urteil über
die Aufnahmefähigkeit zugelassen werden sollen, fand
insofern Annahme, als nach dem Vorschlage Stuttgarts
die eine oder andere Lokalgenosscnschaft von dem be-

treffenden Ausstellungskomitee mit dem in Frage
kommenden Urteil betraut werden kann. Dahingegen
wurde der Antrag Wiens: in Zukunft die Transport-
Assekuranz bei den von den Lokalvereinen zn veranstalten-
den Ausstellungen als einen integrirenden Teil der Fracht
anzusehen, durch die Annahme des weitergehenden
Düsseldorfer Antrags auf Ablehnung der Versicherungs-
pflicht überhaupt beseitigt. Noch wurde eine Ab-
änderung des K 16 genehmigt und, um einem dringend
gefühlten Bedürfnis abzuhelfen, ein in Dresden seit
kurzem erscheinendes Kunstblatt zum Organ der Ge-
nossenschaft ernannt.

Den Reigen der Festlichkeiten eröffnete am Abend
des 14. Septembers ein vou der Stadt den Künstlern
gegebenes Fest auf dem Belvedere der Brühlschen
Terrasse. Die ganze Terrasse war zu diesem Zwecke
illuminirt, namentlich schwamm das Belvedere in einem
Lichtmeer. Die oberen Gartenanlagen desselben waren
durch bunte Lampions, welche man in den Rasen und
Blumenbeeten, an und auf den Bäumen angebracht
hatte, feenhast beleuchtet. Auf diesem Festplatze begrüßte
Oberbürgermeister Or. Stübel namens der Stadt die
Künstler, worauf im Namen der Genossenschaft der
Delegirte von München, Maler Stieler, für den herz-
lichen Empfang dankte. Der zweite Teil des Festes
spielte sich in den unteren Räumen des Belvedere ab,
wo unter den Genüssen, die ein opulent besetztes Büffet
darbot, ein heiteres Leben sich entwickelte. Reizvoll
war von hier aus der Blick auf die Elbe. Ein mit
bunten Laternen geschmückter und mit einem konzer-
tirenden Musikchor bemannter Dampfer lag hier vor
 
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