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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 17.1882

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Brun, Carl: Gerolamo d'Adda
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https://doi.org/10.11588/diglit.5808#0035

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^7. >chrgany,
Boiträge

1?. November

Nr. 5.

Jnserate

li 25 ssf. für die drei

Buch- u.Aunsthandlung
angenommen.

!««l.

Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst.



Hrft 2 der Zeitschrift für bildcndc Kunst crschcint am 24. Novcmbcr.

Gerolamo d'Adda.

Gcfühle der Bewunderung und der Dankbarkeit
haben nachstehende Zeilen eingegeben. Bewundern mußte
den armen Kranken der Via del Gesn, wie er sich in
den letzten Jahren zu nennen Pslegtc, ein jeder, dessen
Studien sich mit den seinigen kreuzten; in dankbarer
Erinnerung sciner gedeuken werden alle diejenigen, denen
das Glück zn tcil wurde, von ihm selbst in seiner reich-
haltigen Bibliothek umhergeführt zu werden.

Durch den in Mailand am I I. September d. I.
erfolgten Tod des Marchese Gerolamo d'Adda hat die
Kunstwissenschaft cinen ihrer tüchtigsten Biitarbeiter ver-
loren, Ukn so empfindlicher ist dieser Berlust, als es
dcm Verstorbenen nicht vergonnt war, das Ziel zu
erreichen, welches er sich gesteckt; er ist dahingegangen,
bevor er seine Tagcsarbeit beendet hatte, Sein Haupt-
iverk ist nnvollendct geblieben, von scinen Unter-
suchnngen über die Tibrsrin Hoolltso-Lk'or^esou. ist
leider blos der erste Teil erschienen. (Mailand, Gaetano
Brigola, 1875,) Der Jnhalt dieses nur in der kleinen
Auflage von 200 Exemplaren gedrnckten Buches ent-
spricht vollkommen dem Motto des Verlegers: I'srt
tuosw, er bringt Historikern, Kunsthistorikern und
Bibliographen eine Fülle neuen Materials. Nach ciner
von großer Belesenheit zeugenden Vorrede läßt Gero-
lamo dÄLda sünf besonders geschichtlich interessante
Abschnitte, eine OonsiAinitio librornM und schließlich
eine Reihe bisher nicht veröffentlichter Dokumentc aus
dem mailändischen Staatsarchive solgen. Unlcr diesen

76 Aktenstücken befinden sich solche von überraschender
Bedeutung; es versteht sich natürlich von selbst, daß
es der Herausgeber nicht unterlassen hat, die einzelnen
Stücke Lurch einen Kommentar in das gehörige Licht
zu stellen. Es ist hier nicht.der Platz, bei der Fund-
grube länger zu verweilen, nur auf einen Brief (Nr. 73),
auf das Schrciben Lodovico Maria Sforza's an den
Patcr Guidantonio Arcimboldo vom 8. Juni 1496
muß flüchtig hingewiesen werden. Dasselbe ist nämlich
dadurch, daß es den Beweis liefert, daß Perugino
1496 sich nicht ständig in Perugia aufhielt, von nicht
zu unterschätzender Wichtigkeit sür die Biographie
Raffaels. Das Dokument ist denu auch schon vom
neuestcn Rnffael-Biographen, Eugsne Müntz, (S. seiue
Monographie, S. 23), sowie von Lermolieff, der es
ebenfalls in sxtsnso abdruckt, gebührend berücksichtigt
worden (vgl, dessen „Werke itnlienischer Meister in
Münch.en, Dresden und Berlin", S. 327 u, 328), Lermo-
lieff scheint Ubrigens nicht zu wisseu, daß dassclbe bereits
in den Jndagini publizirt ist. Es wäre schade, wenn
die Jndagini Tvrso bleiben würden, da der Prospckt
des zweiten Teils so viel verspricht. Derselbe wllrde
unter anderem die Forschungen des Marchese über die
Gründung und die Schicksale der Libreria bringen, Auf-
schluß geben über die Büchersammlung des Petrarca in
Caregnano und die französischen Codices der Pavesischen
Bibliothek und einen Essay enthalten über die Ent-
wicklnng der Miniaturmalerei im Herzogtum Mailand
im 14 , 15. und 16 Jahrhundert. Hoffen wir, daß
die geschichtsforschende Gesellschaft der Lombardei, welcher
 
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