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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 19.1884

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Vom Christmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.5805#0061

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Nr. 8.

<9- Iahrgang.
Beiträge

sind an j?rof. Dr. L. von
Lützow (lvien, There-
fianumgafse 25) oder an
die verlagshandlung in

6. Dezember

Jnserate

ü 25 Pf. für die drei
Mal gespaltene petit-
zeile werden von jeder
Buch- u.Runsthandlung
angenommen.

1883.

Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst.

Lrscheint von Dktober bis Lnde Iuni jede woche am Donnerstag, von Iuli bis Ende September alle Tage, für die Abonnenten der „Aeitschrift
für bildende Kunst" gratis; für stch allein bezogen kostet der Iahrgang 9 Mark sowohl im Buchhandel als auch bei den deutschen

und österreichischen postanstalten.


Aus Heine's Buch der Lieder, nrit Jllustratiouen von P. Thumann. (Leipzig, Titze.)

Vom Christmarkt.

Zwischen dem Alten,
Zwischen dem Neuen
Hier sich zu frcuen,
Schenkt uns das Glück.

Zwischen dem Alten, zwischen dem Neuen befindet
sich auch der Berichterstatter, welcher die mannigfaltigen
Blüten nnd Früchte, die der deutsche Buchhandel mit
Rücksicht anf das liebe Weihnachtsfest getrieben, wieder
einmal zu einer kritischen Guirlande zusammenzubinden
hcit, so daß alles und jedes sich gut ausnimmt und
womöglich nur die beste Seite dem Auge zuwendet.
Und wenn auch das eine und andere, das ihm zum
„Angebinde" dargereicht wird, die Spuren der Hast
und des unzulänglichen Könnens an sich trägt, im

ganzen hat er doch Ursache sich zu freuen Uber das
Alte, das wieder neu geworden, und über das Neue,
das hoffentlich nicht gar so bald zum Alten zählen
wird. Mit den „Ausgrabungen" alter Kunstscherben
wird im Kunstbuchhandel freilich allgemach ein Sport
getrieben, der wie Schliemanns trojanische Mutungen
an dcr Grenzlinie des Lächerlichen angelangt ist.
Jmmerhin muß anerkannt werden, daß die mit Eifer
betriebene Erneuerung des Alten nicht ohne günstigen
Einfluß auf die Besserung des typographischen Ge-
schmacks gewesen ist und daß der Verlagsbuchhandel
durch Vergleichen und Prüfcn ein immer schärferes
Auge sür schöne Forinen und schöne Verhältnisse ge-
wonnen hat.

Da liegen vor uns Mappen und Bände, die der
schnellfertige Lichtdruck niit alter Kunstware gefüllt hat,
hier sertige Arbeiten der Kupferstecher, dort Studien
 
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