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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 19.1884

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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5805#0197

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19- Iahrgang.

Nr. 2-s.

Beiträge

find an prof. Dr. L.von
^ützow swien, Chere-
fanumgosse26) oderan
die verlagshandlung in
feipzig, Gartenstr. 8,

27. !Närz

Inscrate

L 25 j?f. für die drei
Mal gespaltene j)etit-
zeile werden von jeder
Buch- u. Aunsthandlung
angenommen

s88^.

Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunft.

^escheint non Mktober bis Lnde siuni jede woche am Donnerstag, von stuli bis Lnde September alle l4 Tage, für die Abonnenten der „Zeitschrift
sär bildende Aunst" gratis; für stch allein bezogen kostet der Iahrgang 9 INark fowohl im Buchhandel als auch bei den deutschen

und österreichikchen postanstalten.

^nhalt: Aunstgewerbliche Arbeiten aus der kulturhistorische» Ausstellung in Graz; Bucher, Real-kexikon der Runstgewerbe; Schwarz, Archiv
für christliche Aunst ; I,uiubert et Nz-oirnor, Q'urcbitecturc en Suisse. — A. kesser ti B. Ulmann f; A. paris f; I. h. parker f;
— Lonimissionc p-rinnn-nto 6! boil,: urti. — wandmalereien in der tzofkirche zu Soest; Die wasserleitung des Luxalinos auf Samos;
Aus dcm archäologischen Jnstitut in Rom; Statuenfund bei Saffone. — Römische Akadeniie. — Die Saburvff'sche Antikensammlung. —
Neues Farbenlichtdru-k-versahrcn; Die inncre malerische Ausschniüikung des pariser Stadthauses; Neues Antikengesetz sür die Türkei;
Lin neues Aunstakademie- und Aunstausstellungsgcbiiudc in Dresden; Iuni Bau des Aaiserxalastes in Straßburg; Resiauration der heil.
Blutskapelle zu Dobcran; — Watteau-Iubilöuni. — Ieitschriften. — Inserate.

Aunstlitteratur.

bbuustgewerbliche Arbeiteu aus der kulturhistorischeu
Ausstelluug iu Graz !s88ö. Photograsthisch cms-
genommcn von Leopold Bndc, Chcmiker nnd
Photograph, ansgewählt von Carl Lacher, Bild-
hancr und Prvfessor an der Staatsgewerbeschule
in Graz. Verlag von Friedrich Goll. Heft 1—4. Fol.

Dieses schvne Untcrnehmen macht sich znr Auf-
gabc, die hervorragendsten Werke der Kleinknnst und
des Knnstgewerbes, welche anf der knlturhistvrischen
Ausstellung in Graz im Jahre 1883 ausgestellt waren,
burch Lichtdruckblätter in 10 Heftcn zu jc >0 Blatt zu
veroffentlichen. Daß die Auswahl eine treffliche ist, da-
sür bürgt dcr Rcdaktcur, welcher dnrch seine Entwlirfe
nuf kunstindustricllem Gcbiete sich längst cinen wohl-
klingendcn Namen in Dentschland gemacht und be-
Wiesen hat, daß er kunstgeschichtlichc Kenntnisse und
Geschmack, die nicht immer vereint anzutreffen, gliick-
lich verbindet.

Das erste Hcst bringt an der Spitze dcn soge-
nannten „Landschadenbundbcchcr", Eigentum der Land-
schaft Steiermark,') ein Objekt, dessen Provenienz,
dessen sondcrbarer Namc und dcssen Urheber in ein,
bis jetzt wenigstcns, undurchdringbares Dunkel gehüllt
sind. Daß der Pokal ein Werk allerersten Ranges
ist, beweist schon der Name Jamnitzer, welchen die

t) Galvanoplastische Kopie im Österreichischen Museum
sür Kunst und Industrie zu Wien.

! Tradition daran knüpfte; und was die Große betrifft
> (er hat eine Höhe von 103,5 om), so dürfte er wohl
! unerreicht dastehen. Obwohl der Stil an Jamnitzer
! erinnert, so ist doch durch den von Professor Luschin
! entdeckten Augsburger Pinienzapfen, den „Stadtpyhr",

! welcher nebcn dem Künstlerzeichen (einem übereck gestell-
! ten Qnadrat mit dem Monogramm 8. bl.) am Fuße dcs
Gefäßes eingcschlagen ist, das Werk als Augsburger
Arbeit konstatirt. Jn dcmselben Hefte bcfindet sich die
Abbildung eines prächtigen Niederländer Gobelins aus
dem 16. Jahrhundert, „Die Anbctung der Magier"
darstellend, nach Venezianer Zcichnung, aus dem Schlvste
Eggenberg bei Graz, zu den vorzüglichsten Arbeiten
dieser Art zählend. Ferner einer der beiden berühm-
ten Religuienschreine des Domes zu Graz, welche nach
langjahrigen, oft abenteuerlichen Konjekturen (Stein-
biichel fchrieb sie trotz der charaktcristischen Ornamente
der italienischen Frührenaissance, sogar dem Niccolo
Pisano zu) definitiv als ehemalige Brauttruhen der
Familie Gonzaga zu Mantua festgestellt wurden, mit
den Trionfi Petrarca's in Elfenbcinreliefs von seltener
Meisterschaft in künstlerischer nnd technischer Beziehung.')

Ferner ist aufgenommen die schmiedeeiscrne Sa-
kristeithüre der Stadtpfarrkirche zu Bruck a. M.

1) Siehe die Reliquienschreine im Dome zu Graz von
Johann Graus, Graz, Buchhandlung Styria 1882, und
Zeitschrift für bildende Kunst, 1S. Band, S. 67 u. ff., wo
vom Verfasser dieses Berichtss die Zeit der Entstehung auf
1460 festgestellt wurde.
 
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