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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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Vom Christmarkt
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^co. 9.

Aunstchronik

' t N- Dozember

^ochenschrift sür Runst u?ld Runstgewerbe.

-lnkündigungsblatt -cs verbaudes der dcutschcu Auustgewcrbevcreiue.

Herausgebcr:

^arl v. kützow uud 2lrthur j)abst

wien Berlin

Theresianumgasse 25. Bülowstraße lt-

Lrpedition:

Leipzig: C. A. ^eemann, Gartenstr. 8. Berlin: w. L). Rühl, Iägerstr. 75.

"lik Aunftci»/, Mklober bis Lnde Iuni wöchentlich, im Zuli, August und September nur alle 14 Ttige und kostet in verbinbnna

v°„

Ton,

' ^hristinarkt.

.. ^ — ^nierarc, a 50 pf. für die dreispaltige pctitzeile, nebmen außer der verlagshandlung

nnoncenerpeditioncn von Haasenstein vogler in teipzig, wicn, Berlin, Münchcn u. s. w. entgegen.

">"so de Vioo

Ul. N. — V. Mannfeld, Berliner Briefc; Liebcsspendc für die Kinderhcilanstalt zu Dresdcn. — Adolf Gnautb 7-
^ 2llbert Oumont ch. — über den Liandzcichnungcnfund im Schlosse Lbatsworth; von dem Florentiner Bildhauer

^cmälde? '^_" >7 - ^"ore Fimenes. — Lduard Müller; Denkmal für August Riedel; Franz Adam; vie Teniersschen Ropien italicnischer
---, -lemgkeiten des Buch- und Aunfthandels. — Zeitschriften. — gnserate.

l^om Lhristmurkt.
UUt Illustrationcn.

III.

»Lcid wiUkvmmcn, cdlc Gästc,
Jedcm cchlcn dculschcii Sinn;
Dcnn dar- Hcrrlichstc, das Vcstc,
Bringl allcin dcm Geist Gcwiim."

tliche der Einzeliverke
von Pveten und Pro-
saikern.ivelcheini Pracht-
gewande und neuem
Bildcrschniucke das kvin-
mende Fest verschönern
helfe», haben ihr Ge-
burtsrccht in fremdein
?ande oder ihr Ursprnng
reichl in ferne Zeit zu-
rüE Und doch werden
ihre Worte nicht unge-

.«?- »°--°nnr-7x

"bervorlicaani-- 7r " ..Hcimchen amHerde».*)

^lucht es Kon"a7 B^7" Elsengeschichtc

^'chter durch s°i„ o dcn feinsinnigen

den mejs, 0 ^s'^"""gcn zu komnientiren,
^lulg gekrvnt 7 ! ist sein Bestreben mit

9 wnt, so vorzi.gl.ch i„ den, Stillleben in.

^'pSig^ Bcr"ag' vo.i^ldols' T'itz7'° den.Herde.

Eingange der Erzählung, deffen Ruhe nur durch den
Wechselgesang dcs Heiinchens nnd des Theckessels unter-
brochen wird, oder in dcn beiden Faniilicnbildern, anf
dcnen alte drci Peerpbinglc's treffend charakterisirt sind:
dcr plumpc, langsame, ehrliche John mit so schwcr-
fälligem Berstande und sv gutem Herzen, rauh von der
- Uußenseite und niit so sanftem Kerne; die frendestrahlende,
nützliche, leichtherzige kleine „Dot", der „Punkt" und
das „Pünktchen", das Wickelkind, „das wic ein Gold-
sisch schnappt und zappelt"; vdcr auf sencm Blattc,
welches uns den im friedlichen Gewerbe des Spiel-
warenversertigcrS innerlich verkommenen nnd vcrkrnp-
pelten „Sauer und Tackelton" zeigt, wie er, ganz in
Schadenfreudc aufgehend, durch seine bvse Zunge die
ersten Wvlken am Hinimel der sungen Ehe heraufbe-
schwvrt. Neben der poesievollen Gestalt der kleinen
Mrs. Peerybingle, des „Oberheimchens", in ihrer
kleidsamen Spensertaille nnd dcm cnglischen Hänbchen,
wie sie setzt Kate Greenaway den Klcinen aufsetzt, ist
dcm Maler dic knvrrige Fignr des alten Tackeltvn am
besten gelungcn: jencr häuslichc Ogcr, dcr die Hcim-
chcn tvtet, cin anderer Scrooge, dcr es verstand, ,.mit
einem einzigen Kreidestrich einen blutdiirstigen Zug in
dcn Gesichtern seiner Puppcn und Holzmännchcn an-
zubringen, welcher den Seelenfrieden jedcs jungen Herrn
von sechs bis elf Jahren für die ganze Weihnachtszeit
zcrstörte". Er, sowie der alte Kaleb Plumnier und
Tilly Slvwboy sind von Beckmann einheitlich und im
Sinne dcr Dichtnng dnrchgcführt. Auch wvllen wir
ei'nen llmstand nicht uncrwähnt laffen, der nns rasch
auf dem Bvden der Erzählnng heimisch werden läßt:
 
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