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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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Der Christkindelmarkt der Münchener Künstler
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5807#0117

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Ävrrespondenz aus Berlin.

222

221

in lnnsthcmdwcrllichcn Arbeiten ;u ver;eichncn, w ^
allem prächtige farbigc und plasnsche Lcistuugcn ^
keramischem Gebiet. Hergcstcllt wurde dice ^
den Mitgliedcrn dcr cikademifchen Genossenfchall.

jungen Kräften.

Der von der Künstlergenosienfchast arrang

3iauin: „die internationale Kunstausstcllung ,
besten Nanien Münchens aus. und auf em;elne
und Ski^n tüer ickon aan; wefcntliche Ange

ianien Münchcns aus, und aus einzcine ^
-ki;zen sind hier schon gan; wcsentliche Angcbole

gemacht worden. . . .

Dcr Schluß des Gan;en. wohl die trcfslichstc -ei-
a. ist n-v Nnn ver ..Allotria" dekorirte c

Dcr Schluß des Ganzen, wohl die trcssl'cknc -
stung. ist der von dcr „Allotria" dckorntc Kol
Saal. Es ist ein Stück vom altcn Munchci
seigt. tief verfchneit. dcn Platz. wohm das Kunl
haus zu stehen konimcn wird: cin Stuck turmbe c ^
altcr Stadtmauer, dahinter die Silhouekic ^
Jefnitenllosters. über alledem. in die klare Wmtenmcht
ausragend. die zwei Frauentürmc. Rmgsu'" l
"lalcrifche Häufcrgruppen. deren Dachcr und
schwer init Lchuee bedeckt sind. Jn den Part°rrerau'ucu
aber haben sich auch allerlei Verkäuser cta' ir. ^

»icisten zieht der Antiquitätenladen an, in dcm Z
guisite Stücke feilgeboten werden. Die gauze c ^
'st in Mondfcheinbelcuchtung gedacht und kann a
dekorativc Leistung ersten Rangcs bezeichnel u'c
G-Seidel und R.Scitz arrangirten diefelbe, un -
wie Lenbach. Kaulbach. Gabl. Desrcggcr habcu

^Die Fest-Annalen der Münchencr Kiiustlcischast
Imd damit um ein neues. fchöncs Blalt cmi .
und der sinanzielle Ersolg ist allem Anfcheme
gnter.

Uorrespondenz.

Berlin, den 12. Dezember 18>-4.

7r. — Die Weihnachtsmesie im Architcktenhaust
tegt inimcr eine Art Rückblick ;u gcstatten aus cw
ortfchritte dcs Kunstgcwcrbcs im zu Ende gchcudeu
ahre. Hat auch dic „Mesie" ihren Zweck eigcutlu'
jüllt nnd würdc sich niemand außcr dem Architclten-
icin. dcm sie Geld einbringt, um ihr Ber-
grämen, so dars man sie andererfeits auch
-der als „„sclien. welches für gcwige

id w'Urdc sich nicmand außer dem Aiwu"^"

, dcm sie Geld einbriugt, um ihr Ver
vindcn grämen, fo dars man sie andcrerfeits aue.,
cker als ein Jnstitut anfehen, welches sür gewisie
eise fchon zu eincr Art Notwendigkeit geworden ist,
n wiirdc sie schlechterdings vermisien, — wcniger
il man dvrt Einkäuse zu niachcn sich gewöhnt hat,
weil es ein ganz angenehmer Zeitvertreib ist.

fehen und geschen zu werden. Hier wiegt sich das
- — — - - -rR-sickl in

weil es ein ganz angenehmer Zeitverireio
sehen und gcschen zu werden. Hier wiegt sich das
Ilsinnige Publikum in dem angenehmen Gefühl, iu
svllem Saal zwischen nur stilvollcn Sachen zu
ndeln, stilvoller Fresken rätselhaste Darstellungcn
l sich ivirkcn zu lasien — hier ist alleö stilvvll, selbst

die Verkäuferiiinen. Im allgcnieinen werden hicr nur
Erzeugniffe der Berliner Jndustrie zugelaffen odcr doch
Arbeiten, welche anf Veranlassung von Bcrlincr Häuserii
außerhalb, aber als dercn Eigentuin gcfertigt sind.
Überblickt nian nun diese Leistungen, so hat man das
erfreuliche Gefühl: die Sucht, Neues zu machen, läßt
allmählich nach, man arbeitet auf gewvniieiiein Terrain
rüstig tveiter, suchl daö bisher Erreichlc svrgsältiger
durchzubilden und iveitcr ausziigestalten. Ohne Ziveifel
ist das ein hvchst erfrculichcs Zcichen! Auf sast allen
Gebicten macht sich das bemcrkbar, auch dadnrch,
daß eine Anzahl großcr Firnien dicsinal nicht aus-
gestellt haben; sic sagen ganz richlig: was wir
können, haben wir Jahre hindurch vorgeführt, vb nun
zu unseren Mvdellen, an dcnen wir unser Können bc-
iviescn haben, nvch ein paar ncuc hiuzukoiiinien, ist
glcichgiiltig, er§o blcibcn wir zu Hause. Unzweifel-
haft zcichnct sich die dicsjährigc Weihuachtsiiicffe vvr
ihrcr Vvrgängcriii durch ein crheblich höhcrcs Niveau
aus: die Miltclware, hicr stolz „Eppvrtivare" genannt,
ist fast ganz ausgebliebcn, das ausgestellte Malcrial
ist zuin Teil hocherfreulich. Es ist hier nicht unscre
Aufgabe. eine Schildcrung der Ausstettung zu geben;
zwci Gruppcn müffen aber doch hervvrgehoben wer-
den. Zunächst die Ausstellung geschliffener Krystall-
glasarbciten, die in den schlcsischeu Fabriken der Firnia
Harsch L Co. in Bcrlin hergestellt sind. Diese
Arbeiten bezcichnen einen sehr bcdeutcnden Fvrlschrilt
in der deutschcn Glasiiidustrie; sic bringeu den durch
dic englischen gepreßten Gläser völlig in Mißkredit
gekommcncn schöncn Krystallschnitt wieder zu Ehren
und sind für sehr niäßigcn Preis zu haben. Die
prächtigc, silberarlige Wirkung dieser Schalen, Näpfe :e.,
wclchc zum Teil dic Mustcr alter Arbciten zeigen, hat
den Arbciteu denn auch schnell Freunde erwvrbeu.
Eine für Berlin wcnigstcns neue Bahn hat die Firuia
Nicht L Sohn betreten durch Herstellung vvn Möbeln
ini Gesckniack der Ainerikancr und Engländcr. Eö
siud das Mvbcl von rcin kviistruktivcu Fvrmen, —
„Zininicrmannsarbeit" nenneii sic die Gegncr — ein-
fach aus Nahnien- und Leisteniverk hergestellt, deren
künstlerische Wirkung nur durch gcschickte Vcrteilung
der Fächer nnd Kästcn, sowie durch die Zierlichkcit dcr
Prvsile errcicht wird. Ornanicntale Zuthaten sind
ausschlicßlich dcn Füttuugen, Schrankthüren, Kasten-
wänden :c. zugcwiesen, im Vvrliegenden Fall sind
dieselbcn durch cinfaches Einritzen vvn sehr kiirivseu
Zeichnungcn in das dunkle Holz hervorgcbracht. Man
darf gespannt sein, ob diese sehr zierlichen Mvbel, die
iintcr dem direkten Einsluß von Japan entstanden sind,
hier Bcifall und Nachahmung finden werden.

, Auch im übrigen wcist die Messe geradc iu der

! Möbeliudustric ganz vortrefflichc Leistungeii ans, teck-
 
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