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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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Ausstellung von Werken alter Meister in London
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Wustmann, G.: Der sächsische Medailleur B L
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Zur Litteratur über das römische Forum
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https://doi.org/10.11588/diglit.5807#0251

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48!» Der sächsische Medailleur L I.. — Zur

Mcinicr dcm Mctsu, in der novellislischen Aufsaffung
deni Terborch nahe steht. Unter den Landschaftcrn
sind Aert v. d. Necr (7), Albert Cuyp (4). Willcm
van der Veldc (1), Salomon (3) und Jakob Ruys-
dael (4) hervorzuhcben.

Die Franzosen dco 18. Jahrhunderts spiclcn auf
diesen Ausstellungen niemals cine große Rolle. Doch
iff oin außerordentlich merkivürdiger Nicolas Poussin
vvrhandcn (Bkarguis von Exeter), eine Himmelfahrt ^
lUiariä: die heil. Jungfrau wird, gestützt unb unigebcn
von Engelu, auf Wolkcn nach linkS emporgetragen.
Aus den leeren Steinsarkophag iverden von anderen
Cngeln Blumen gestreut. Die Farbenskala ist außer- !
gcwöhnlich kühl, weiß, blau und silbergrau, aber das ^
^onze macht, von hellcm Sonnenlicht umflossen, einen !
unbeschreiblich sröhlichen Eindrnck! Von Jean Baptisie
Pater sind zwei föles ekampötres erwähnenswert
(A- P. Hepwood LonsdalcEsg.), bic ihr VorbildWatteau

nicht erreichen.

llnter den Engländern machen 24 Reynolds und
ll Gainsborough Figur. William Hogarth i>l
vertreten durch das Porträt des Schauspielers James ^
^-uin (Marquis Townshead), durch den Jahrmarkt von ^
Southwark (Duke von Newcastle) und durch „Morgen ^
und Nacht", zwei Numniern aus der Serie der durck)
^tiche bekannten „Vier Tageszeiten" (Sir W. Heath-
cvte Bart.). Die Besitzerin von „Nachmittag nnd
Abend" wvlltc sich von ihren Schätzen nicht trennen.
Merkwürdig als das älteste der bekannten Wcrke
Hogarths ist „Dic Kvnvcrsation in Wanstead-House"
vom Jahr 1728 (Frederick DaviS ESq.), eine Gesell-
schast von spiclendcn, trinkendcn und plaudernden
Herren und Damen. ^

Der sächsischc Dlcdailleur L I^.

Advls Erman vcrzeichnct in seinen „Deutschen
Medailleuren" (Bcrlin 1884, Weidmann) S. 90 einen
-.sehr guten Bkedaillcur, der seit 1069 in Sachsen ge-
lcbt zu haben scheint", und der mil L b. zcichncle.
llnter den acht Mcdaillcn aus dcn Jahrcn 1669 bis
1683, die Erman von ihm aufzählt, sind neben den
beiden auf den Kursürsten und den Kurprinzen von
Sachsen, Johann Georg II. und Johann Georg III-,
uicht weniger als fünf auf Leipziger Personen: die aus
Andreas Kauxdorf d. Ä., Johann Adain Scherzcr,
Hans Andreas Hommel, Marlin Geicr und Valentin
Alberti. Ccherzer und Albcrti waren Prosessoren dcr
Thevlogie an der Leipziger llniversität, Geier war,
ehe er 1665 als Obcrhospredigcr nach Drcsden bcruscn
wurde, in gleicber Stellung, Hommel (geb. d. 1. Aug.
1629, f d. 28. Nvv. 1671) war ein Leipziger Kauf-

Litteratur über das römische Forum.

mann, und Kauxdorf war nicht, wie Erman angiebt,
Geistlicher, sondcrn Goldschmicd,- Andreas Kaux-
dvrf d. Ä., 1592 in Naumbiirg gcbvren, wurde 1618
Leipziger Bürger und Meister bei der Leipzigcr Gvld-
schmiedeinnung und starb am 28. August 1669; sein
gleichnamiger Cohn, geb. in Leipzig 1622, wurde
1646 Meisler und starb bald nach dcm Vater, am

10. Mai 1670.

Nach alledem ist cs wvhl nicht zu kllhn, anzu-
nehmcn, daß der Verfertiger dieser Medaillen in Leipzig,
und zwar unter den Jnnungsgenoffen Kauxdvrfö, unter
dcn Leipziger Goldschmieden zu snchcn sei. Dann ist
es aber nur eine cinzige Person, auf welche die Buch-
staben L L passen; auf diese passen sie abcr auch, was
die Zeit betrifft, genau. Diese Person ist Balthasar

Lauch.

Das Geschlecht der Lauch läßt sich unter dcn
Leipziger Goldschniieden vom Ende des 16. bis in die
zweite Hälftc des 18. Jahrhunderts versolgen. Jm
Jahre 1595 wurde Jakob Lauch aus Quedlinburg
Meister in Leipzig. Ein Svhn dcsselben, Melchior
Lauch, crhielt 1622 das Meisterrecht, und von diesem
sehen wir später wiedcr drei Söhne Meister werden:
Melchivr Lauch d. I. 1665, Balthasar vder Baltzer
Lanch 1670 und Michael Lanch 1673. Der mittlere
der drei lctztgcnaiinten ist nnser Medailleur.

Leipzig. G. Wustmai»,.

Zur Littcratur über das römische ^orum.

Der junge römische Archäolvg Oraziv Marucchi
^ it sich cin grvßes Verdienst erwvrben durch die Ver-
fentlichung seiner: vesoription cku 1'orum romain
guicks xiour is visiter, trackuetion tranqaise revus
augmentöe par I'auteur et miss au eourant ckes
-rnisres ckeeouvertes, avee ckeux pianobes. Itome,
oesoker et 6is. In 8". 1885. 1-irs 3. 50.

Bot schon die crste italienische Ausgabe von Ma-
icchi's veseritiione ckei toro romano e ^uicka per ia
isita ckei suoi monumenti eine bündige Darstcllung des
orunis in sei'ner Gestalt während der im Iahre 1883
vch nicht so weit wie heute gediehencn Ansgrabungen,

> hat die ncue französische Ausgabe dcn großen Vor-
:il, dem Leser das Forum vorzuführen, wic es jetzt
n März 1885 dasteht und wahrscheinlich sür viele
tahrc noch dastehen wird, weil aus Mangel an den
cfvrderlichen bedciitciiden Fonds die von dem früheren
iiiterrichtsniiilister Baccclli bcgonnenen Ausgrabiliigcn
uf dcm Forum seit der Niederlegung seincs Pvrte-
-uilles vollständig ins Stocken geraten sind. Die
inzige Arbeit, welche sein Nachfolgcr, der Unterrichts-
linister Coppino, i» Angriff nehnien licß, ist der Ab-
ruch der grvßcn Heiimagazine, in der Nähe der Kirche
 
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