Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

DOI Artikel:
Die ungarische Landesausstellung in Pest, [1]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5807#0353

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
20. Iahrgang.

No. q^2.

l 88^85.

Aunstchronik

27. August.

Mocbenschrift sür Runst u?rd Runstgewerbe.

Auküudigungsblatt des verbaudes der deutschen Ruustgewerbevereiue

!)erausgeber:

Larl v. tützow u»d Arthur j)abst

wien Lcrlin, vv.

T!icr<-sianumg-,ss- 25. . . Aurfürstcnstraße 5.

Lrpedition:

Lcipzig: <L. A. Scemaiiu, Gartcnstr. f5. Berli»: w. AÜHI, Iägcrstr. <c

^ ^ ^uli Auaust und ^epteml'cr nur alle ^ Tage und kostet in verbindung

,r UunstchronU erschrml von wkiober b,s n<e un, 'ö ö ssf'. für dic dreisxaltige pclitzeile, ncbnien außer dcr verlagshandlung

n... dem Uunstgewerbebla.. balbzadrl.ch ^ -Uark. - gnfe a.e . o° PI I seelin, Nlünchen s.

die Annoncenerpedisioncn von haa.cnste.n L vog.er " »^

Inball:

^ Sie.vcrbcn,useun. in r-ren.en: „unngr.vcroe.nu.ein,, ,n «o,„. g.

- .. .. «reileaung des vomesz Schmäbifchc «reisausstellung IS8bz b-.u.igar.,

paris, wel.ausiielluna 188° . kildcsbeim, Museumsbau. «on . o vennerlein. - Z-i,schrift-n. — gnserate.
y. Sebneider: kcipzig: «us den wiener A.cl.ers : Lm.l Adan,, u.:

Jn dcn Bionatcn Juli bis

Lcptcmbcr crschci.lt dic K....ftchro,.ik nllc vicrzch.. Tagc.

Nic ungarische ^andesausstellung in jdest-

Über diescs fiir Ungari. bedeutsaii.c Uuternehmen,
dcsten archäologischc Abteilung in Nr. 10 des „Kunst-
gewerbcblatts" bcsprochen wurde, das aber vornehm-
lich in seiner äußercn Gesamterscheinnng anch dic
kiinstlerischen, besonders die architektonischen Fachkreisc
lebhaft inter'essirt, entnehmcn wir dcr „Münchcncr Allg.
Zeitg." nachstehenden Bericht:

L. Auch wenn die deutsch-liberale Preste in
Österr'cich bei ihrcn verglcichcnden Bctrachtungcn dcr
Entwickelung der bciden Hanptstädte Wien nnd Pest
nicht mit ciner Art von Ostentation auf den Auf-
schwnng hinwiese, dcn die Hauptstadt Ungarns untcr
dcr Fiirsorge ciner snr ihr Gcdcihen besorgten Rcgic-
rnng im letzten Äahrzehnt genommen, kvnnte wohl
niemand, der Pcst nach ciner Reihe von Jahren wie-
dcr betri'tt, angesichts dcr großartigen. intensivcn und
extensiven Entwickelung, welche die Stadt gcnomn.en,
sich dem Glaubcn hingeben, es sci dics alles ans kom-
nmnalcn Mittcln bcstritten worden, das Wachstum der
Stadt sei bloß den cigcncn Kräften derselben zn ver-
danken. Daß dcr ungarische Staat auch cine würdige
Hauptstadt habcn müsse, galt schon dem crsten nngari-
schcn Ministerinm Andrusst) als Axiom: der nngarische
Staatsgedanke soll m der Hauptstadt dcs ungarischen
Staates zum Ausdruck gelangen. Die Hanptstadt soll
nicht nur das politische, sondern auch das wirt-
schaftliche Ccntrum dcs Landes sein, nnd es dürfen
keine Opfcr für dieselbe gescheut wcrdcn. Kanm daß

der Staat selbst sich notdürflig cingerichtet hatte, be-
gann schon dic Aktion der stiegierung zu Gunsten der
Hauptstadt, die Verschvnert, entwickelt, erwcitcrt ivcr-
den sollte. 1870 legte Graf Andrüffy dein ReichStag
dcn ersten Gcsetzcntwurf vor, mit dem die Regierimg zur
Attfnahnie cines Anlehcns (damals von 30 Millioneii)
ermächtigt wurde, deffen Ertrag speziell zur Erweite-
, rimg nnd Bcrschvncrung der Hanplstadt dienen sollte
nnd solche Anlchen folgten seitdcm nnaufhvrlich, bald'
sür dcn Ban dcs Parlamentshauscs, eines Justizpala-
stes, eines Gcbäudes für das Handelsamt, bald für dcn
Bau von Schulen, ncucn Kliniken, physikalischen Kabi-
nctten, so daß bis hcutc nicht wcniger als 83 Millionen
vom Staat verausgabt worden sind. Die Kommune
selbst investirtc gcgen 37 Millionen, der Hof vcrans-
gabte für die Erbannng der Opcr und die Hcrstcllung
dcs Bnrggartcns auf dem Abhang, dcr von der Ofencr
Bnrg znr Donan hinnntcrsührt, nahezu 5 Millionen,
„nd mindcstens ebcnsv hoch dürfte der Anfwand wer-
den, den der Ausbau der Ofencr Kvnigsburg noch
verursachcn wird. Auch die gesamte Eisenbahnpolitik
, der Regiernng war darauf berechnet, dic wirtschaftliche
Entwickcliing der Hanptstadt zu fvrderii. Nach und
nach hatte sich der Staat in den Besitz von mehr als
4000 Kilomctcr Bahnen gesetzt, dercn Berwaltung nim
in der Hanptstadt ccntralisirt, dercn Bctrieb dcrart
eingcrichtet Ivurdc, daß sänitliche Linien in Pest ihren
Ansgangspnnkt haben, allc Züge nach Pcst konvergiren.
So wnrde Pest, »nter Maria Thcrcsia noch einc arm-
seligc Militärkolvnie, in den dreißiger Jahren noch
 
Annotationen